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Aug 22

Aloe Vera und Teebaum-Öl – die Wundermittel der Urvölker

Von Hippokrates, dem berühmten Arzt der Antike, stammt der kluge Satz: „Der Arzt hilft, aber die Natur heilt“. Jede Zeit und Region hat ihre Heilmittel. Von den Ureinwohnern Australiens, Neuseelands und Südamerikas werden schon seit Generationen zwei pflanzliche „Wunderheilmittel“ für unterschiedlichste Krankheiten und Beschwerden angewendet: die Aloe Vera und das immer bekanntere Teebaum-Öl.

ALOE VERA – KÖNIGIN DER HEILPFLANZEN

Die Aloe Vera oder „wahre Aloe“ ist die unbestrittene Königin unter den Heilpflanzen. Dies liegt an ihrer biochemischen Zusammensetzung, aufgrund derer sie unter den Heilpflanzen mit den besten Eigenschaften aufwartet. Tatsächlich ist Ihre Wirkung fast so umfassend wie die einer kleinen Hausapotheke: Ihr Saft heilt Schnittwunden oder kleinere Brandverletzungen, hilft gegen Mückenstiche und Sonnenbrand und lindert Akne sowie Magenbeschwerden.

Diese vielseitige Pflanze wird nur bis zu etwa 60 Zentimeter hoch. An ihrem circa sieben Zentimeter dicken Stamm wachsen fleischige, weißgrüne Blätter mit stacheligem Blattrand. Die Aloe kommt in allen trockenen Landstrichen vor – besonders auf den Kanarischen Inseln, in Nordafrika, Syrien, im Kaukasus, in Kalifornien und Südamerika. Der geruchlose, klare Saft aus dem Markgewebe wird seit alters her als Heilmittel verwendet.

Interessant ist, dass wir heute nicht mehr die Pflanze an sich benötigen, um aus ihren Blättern den Heilsaft zu gewinnen. Noch vor Jahren musste man selbst eine Aloe-Vera-Pflanze kaufen, sie züchten und den Saft aus den abgeschnittenen Blättern langsam abtropfen lassen und sammeln. Da dies ziemlich aufwändig war, kamen Amerikaner auf den Gedanken, wild wachsende Aloe auf ihrem Boden zu züchten und den gewonnenen Saft in Flaschen abgefüllt zu verkaufen. Inzwischen gibt es regelrechte Aloe-Farmen – übrigens auch bei uns in Europa, vor allem auf den Kanarischen Inseln.

Heute können wir also Aloe Vera in Form von Saft oder Gel in Apotheken oder Naturwarenläden kaufen. Man kann sie auch bestellen. Reinen Aloe-Vera-Saft kann man sowohl äußerlich als auch innerlich anwenden – je nach Form und Schwere der Krankheit. Dieser unverdünnte Saft wird nur mit natürlicher Ascorbinsäure (Vitamin C) haltbar gemacht.

Moslems hängen gern Aloe-Blätter in ihren Hauseingängen auf, denn die Pflanze gilt als Symbol für Glück. Diese Geste hat außerdem den angenehmen und durchaus nützlichen „Nebeneffekt“, dass durch die ätherischen Substanzen der Aloe Vera die Insekten vertrieben werden.

Seit Jahren wird sich intensiv mit der wissenschaftlichen Erkundung der medizinischen und heilenden Eigenschaften dieser Wunderpflanze befasst. Dank dieser Forschungen wissen wir schon einiges mehr über die Aloe als noch vor einigen Jahren. So ist es zum Beispiel interessant, sich einmal die Zusammensetzung genauer anzusehen. Neben den Vitaminen A, C und E enthält die Pflanze vor allem einen hohen Anteil verschiedener Aminosäuren, die für unseren Körper von größter Bedeutung sind, da sie den Eiweißhaushalt regulieren. So ist in der Aloe ein hoher Anteil Lysin enthalten – eine lebenswichtige Aminosäure.

Außerdem weist die Königin der Heilpflanzen eine Vielfalt an Mineralien auf: Eisen, Kalzium, Kaliumcarbonat, Magnesium, Mangan, Natrium und Zink. Die Aloe Vera enthält viele für unser Immunsystem unentbehrliche Stoffe, trägt somit also zu dessen Stärkung bei. Viele alltägliche Beschwerden können durch die Anwendung von Aloe Vera geheilt oder zumindest gelindert werden. Jedoch ersetzt sie keineswegs den Arzt. Gerade bei schwer wiegenden Beschwerden oder wenn die Veränderung oder Schmerzen nach 2-3 Tagen nicht abklingen, ist ein Besuch beim Arzt dringend angeraten.

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Bild: www.essentialoil.in

Die Reinheit machts

Wenn Sie eine natürliche und gleichzeitig wirksame Hautpflege wünschen, sollten Sie darauf achten, dass Sie nur reines Aloe-Vera-Gel verwenden. Mittel, die ausschließlich (also mindestens zu 95 Prozent) aus Aloe Vera bestehen, werden als „rein“ bezeichnet. Diese Produkte enthalten noch einige andere Stoffe wie Parfüm oder Konservierungsstoffe. Sie sind nicht minder wirksam, dürfen jedoch nur äußerlich angewendet werden. Auf keinen Fall sollten Sie durch Zusatzstoffe verfremdete Aloe-Produkte oral einnehmen! Soll der Aloe-Saft zur inneren Anwendung dienen, achten Sie bitte unbedingt darauf, dass es sich um reinen Saft handelt.

Aloe – die „Erste-Hilfe-Pflanze“

Wegen ihrer unterschiedlichsten Eigenschaften findet die Aloe Vera eine vielseitige Anwendung:

Immunsystem

Die Aloe Vera ist schon seit langem für ihre antibakterielle Wirkung bekannt, die sie zu einem natürlichen Breitbandtherapeutikum und zur idealen Heilpflanze gegen alle Arten entzündlicher Krankheiten macht. Um sich gegen bestimmte Krankheitserreger zu wehren, benötigt der Organismus Antikörper. Diese kann er jedoch nur produzieren, wenn er über die Enzyme verfügt, die Antikörper bilden und die Zellfunktionen regeln. Aloe Vera unterstützt den Enzymaufbau und aktiviert deren Tätigkeit. Das führt zur Stärkung des Immunsystems. Die Aloe-Pflanze enthält sehr viel Eisen. Ein Liter ihres Safts verfügt über sage und schreibe 44 Milligramm Eisen. Wer also regelmäßig Aloe-Saft zu sich nimmt, bekommt täglich genug Eisen und stärkt gleichzeitig sein Immunsystem. Dies kommt besonders sich fleischarm oder vegetarisch ernährenden Menschen zugute.

Haut

Wie Ihnen sicherlich aus der Kennzeichnung verschiedener Pflegeprodukte bekannt ist, wirkt Aloe Vera auf unsere Haut sehr wohltuend. In den Fertigprodukten wie Shampoos oder Pflegecremes sind jedoch meist nur ganz geringe Bestandteile dieser Pflanze enthalten – vermischt mit einer Vielzahl anderer Substanzen. In diesen geringen Dosen kann die Aloe ihre heilende Wirkung kaum entfalten. Viel wohltuender und ergiebiger ist eine Anwendung mit echter, reiner Aloe – z. B. Aloe-Saft. Er dringt sehr schnell in die Haut ein und verleiht ihr ein glattes Aussehen da er Falten mindert. Sie hilft zudem gegen unreine Haut und Akne. Auch Infektionen der Haut heilen mit Aloe meist rasch ab.

Verdauung

Auf den Verdauungsstoffwechsel hat die Aloe ebenfalls einen großen, positiven Einfluss. Um Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette verdauen zu können, benötigt der Körper bestimmte Enzyme. Nur mit ihrer Hilfe können die Nährstoffe gespalten und vom Körper aufgenommen werden. Verdauungsenzyme befinden sich in der Mundschleimhaut und vor allem im Zwölffingerdarm. Aloe Vera unterstützt den Verdauungsstoffwechsel und aktiviert die Funktion der Enzyme. Sind Enzyme durch Infektionskrankheiten nicht mehr funktionstüchtig, können Sie die Nahrung nicht mehr ausreichend zerlegen. Dadurch kommt es zu Stoffwechselstörungen. Regelmäßig und in kleiner Dosis eingenommen, verhilft Aloe Vera zu einem ausgeglichenen Stoffwechsel.

Selbst ist der Aloe-Züchter

Wollen Sie statt eines vorgefertigten Aloe-Produkts aus der Apotheke die Pflanze lieber zu Hause großziehen, sollten Sie folgende Punkte berücksichtigen:

  • Kaufen Sie Ihre Aloe-Vera-Pflanze auf alle Fälle bei einem guten Gärtner und vergewissern Sie sich, dass die Pflanze mindestens zwei, besser noch vier Jahre alt ist.
  • Stellen Sie die Aloe zu Hause an einem warmen, sonnigen Platz auf.
  • Wollen Sie den Saft der Aloe verwenden, trennen Sie mit einem scharfen Messer eines der unteren Blätter ab. Ritzen Sie dieses an der Unterseite auf und pressen den Saft heraus.
  • Am besten hält der Saft in einem dunklen Gefäß (Braunglas), das Sie in der Apotheke erhalten können.
  • Stellen Sie den Saft in den Kühlschrank. Dort hält er mehrere Wochen.
  • Für Umschläge verwenden Sie am besten das Mark der Pflanze. Trennen Sie dazu das Fleisch von der harten Außenschale und pürieren Sie es anschließend.
  • Für die Aufbewahrung gilt hier das Gleiche wie beim Saft: Geben Sie die Masse in ein braunes Glas und bewahren Sie sie im Kühlschrank auf. Sie hält sich dann mehrere Wochen.

Einige Anwendungsbeispiele:

Akne

Dank seiner entzündungshemmenden Wirkung ist Aloe Vera sehr hilfreich gegen Akne. Am besten tragen Sie den Pflanzensaft täglich vor dem Schlafengehen auf das Gesicht auf. Können Sie nach einer Woche keine sichtbare Besserung erkennen, nehmen Sie zusätzlich morgens einen Teelöffel von dem Saft ein. Der Aloe-Saft verhindert die Narbenbildung, die oft mit der Akne einher geht.

Arteriosklerose

Durch Kalkablagerungen und Elastizitätsverlust der Arterien kommt es zu einem erhöhten Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko. Dies tritt meist im fortgeschritteneren Alter auf, betrifft aber – vor allem aufgrund unserer ungesunden Ernährung und Bewegungsmangel – immer mehr jüngere Menschen. Erhöhte Blutfettwerte und Bluthochdruck sind bekannte Risikofaktoren. Da Aloe eine blutdrucksenkende Wirkung hat und auch den Cholesterinspiegel senkt, lassen sich mit ihr diese Risikofaktoren reduzieren. Außerdem erhöht sie die Wirkung von Enzymen, die das Immunsystem stärken. Nehmen Sie über mehrere Monate hinweg jeden Morgen etwas Aloe-Saft zu sich.

Augenbindehautentzündung

Vor allem durch Zugluft, Erkältung und Pollenbelastung – gerade jetzt, wo die Pollen wieder fliegen – kann es verstärkt zu Bindehautentzündungen kommen. Die Augen brennen, tränen und jucken. Morgens sind die Augen oft von Schleim verklebt. Linderung und Abhilfe kann ein warmer Aloe-Umschlag schaffen.

Blähungen

Wie weiter oben erwähnt, hat die Aloe eine verdauungsfördernde Wirkung. Ihr Extrakt ist daher auch in vielen Verdauungsschnäpsen und Magenbittern enthalten. Wer auf den Alkohol jedoch lieber verzichten möchte, kann auch eine kleine Dosis Aloe-Saft in warmem Wasser auflösen und trinken.

Bluthochdruck

Nehmen Sie jeden Morgen ein bis zwei Teelöffel Aloe-Saft – je nach Belieben in ein wenig Orangensaft oder Joghurt. Das normalisiert und stabilisiert Ihren Blutdruck.

Cholesterin

Wie bereits erwähnt, hat Aloe eine cholesterinsenkende Wirkung. Wenn Sie regelmäßig einen Teelöffel Aloe-Saft einnehmen – vermischt mit Fruchtsaft, Wasser oder Joghurt – haben Sie gute Aussichten, Ihren Cholesterinspiegel dauerhaft zu senken.

Falten

Indianer, die den Aloe-Saft schon lange Zeit verwenden, haben meist eine besonders glatte und glänzende Haut. Das liegt daran, dass sie den Aloe-Saft auch zur Gesichtsreinigung benutzen und somit auf einfache Weise der Faltenbildung vorbeugen. Probieren Sie es aus: Nehmen Sie 10 Gramm Aloe-Saft auf 0,5 Liter Wasser und waschen Gesicht, Hals und Dekolletee ausgiebig damit. Spüren Sie, wie weich Ihre Haut sich gleich anfühlt?!

Fußblasen

Kennen Sie das? Sie haben sich gerade ein neues Paar Schuhe gekauft und wollen diese bei einer festlichen Gelegenheit gleich tragen – natürlich ohne sie vorher eingelaufen zu haben. Daheim stellen Sie dann schmerzhaft fest, dass Sie sich durch diese Eitelkeit eine große Blase am Fuß zugezogen haben. Wie angenehm, wenn Sie nun Aloe-Saft im Haus haben: Stechen Sie die Blase an und lassen Sie das Wundwasser auslaufen. Nachdem Sie eventuell die lose Haut entfernt haben, tragen Sie reinen Aloe-Saft auf die Wunde auf und decken sie bei Bedarf mit einem Pflaster ab.

Hautpflege 

Aloe hat eine reinigende, erfrischende und regenerierende Wirkung auf die Haut. Sie beruhigt die Haut, liefert ihr wichtige Vitamine und Nährstoffe und fördert ihre Durchblutung. Ob vermischt mit anderen Kräuteressenzen als Balsam angewendet oder als Badezusatz – Aloe macht Ihre Haut zart und geschmeidig.

Herpes

Menschen mit Magen-Darm-Störungen oder fieberhaften Infekten neigen oftmals zu Lippenherpes. Die kleinen Fieberbläschen im Mundbereich können sich entzünden und eitern. Wegen ihrer antibakteriellen Wirkung ist Aloe Vera hier besonders geeignet. Tupfen Sie die betroffene Stelle mehrmals täglich mit reinem Aloe-Saft ab.

Insektenstiche

Wenn Sie – gerade jetzt, wo die Tage bzw. Nächte wieder wärmer werden – öfters von heimtückischen Mücken gestochen werden, sollten Sie sofort Aloe auftragen. Die Stelle wird sich nicht entzünden und der Stich heilt rascher ab.

Magenschleimhautentzündung

Völlegefühl, saures Aufstoßen und Magenschmerzen können auf den Beginn einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) hindeuten. Gehen Sie zum Arzt, um ganz sicher zu sein und eine ernstere Störung ausschließen zu können. Handelt es sich tatsächlich um eine Gastritis, können Sie zur akuten Behandlung jeweils dreimal täglich einen Teelöffel Aloe-Saft zu den Mahlzeiten einnehmen.

Schnittwunden

Bei leichten Schnitten oder Rissen der Haut kann Aloe sofort helfen. Geben Sie etwas Aloe-Saft auf die Wunde bzw. legen Sie notfalls einen Aloe-Verband an. Bald wird die Blutung gestillt sein und die Wunde wird schnell verheilen.

Schwangerschaft

In der Schwangerschaft muss Aloe unbedingt gemieden werden, da sie Gebärmutterkontraktionen verursacht!

Sonnenbrand

Sollten Sie sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch einmal einen Sonnenbrand zugezogen haben, reiben Sie die betroffenen Hautpartien sofort mit Aloe ein. Meiden Sie auf alle Fälle in den nächsten Tage die Sonne.

Verbrennungen

Bei kleineren Verbrennungen, wie Sie z. B. im Haushalt vorkommen, tragen Sie ruhig etwas Aloe-Saft auf die verbrannte Stelle auf. Er lindert die Schmerzen, wirkt antibakteriell und fördert den Heilungsprozess der Haut.


TEEBAUM-ÖL

The leaves of at tea tree (Thea sinensis).

© Fotolia | Kletr

Teebaum-Öl, die Allround-Medizin der Ureinwohner Australiens und Neuseelands, wird bei uns immer bekannter. Inzwischen hat sich das Teebaum-Öl zu einem Mode-Mittel entwickelt. Kein Wunder, allzu verlockend ist schließlich der Gedanke, mit einem einzigen Mittel sämtliche Wehwehchen heilen zu können. Doch das Teebaum-Öl an sich gibt es nicht wirklich. Vielmehr muss man von fünf verschiedenen Ölen sprechen, die – je nach Kombination – unterschiedliche Wirkungen entfalten und in ihrer Heimat alle fünf als Teebaum-Öle bekannt sind: Tea Tree, Cajeput, Niaouli, Manuka und Kanuka.

Mit Tee haben diese Pflanzen jedoch nichts zu tun. Ihren Namen verdanken sie dem Weltumsegler James Cook, der diese Pflanzen bei seinen Australien- und Neuseelandreisen kennenlernte. Da man aus den Blättern Teeaufgüsse gegen verschiedene Krankheiten machen konnte, gab er diesen verschiedenen Bäumen den Oberbegriff „Teebäume“.

Die fünf verschiedenen Teebäume gehören alle zur Familie der Myrtaceen, die im tropischen und subtropischen Klima über Jahrmillionen hinweg derartige Abwehrmaßnahmen entwickelt haben, dass sie bei den Ureinwohnern Ozeaniens schnell als Allheilmittel Einsatz fanden.

tea-tree

Eigenschaften der Teebaum-Öle

Die Wirkung aller uns bekannten Teebaum-Öle ist fast identisch: belebend, psychisch stabilisierend und – durch ihre stark keimtötende Wirkung – gesundheitsfördernd. Sie sind alle fünf recht hautfreundlich und sozusagen ohne Nebenwirkungen. Zusätzlich hat jedes dieser Öle einen eigenen Wirkungsschwerpunkt. So hilft Niaouli besonders gegen Viren jeglicher Art, Manuka ist besonders hautpflegend und nützlich gegen Pilzinfektionen, Kanuka wirk antirheumatisch, Cajeput besonders schmerzstillend und hilfreich bei Atemwegserkrankungen. Tea Tree schließlich leistet gute Dienste bei Harnwegserkrankungen.

Mischt man das Öl gelegentlich und je nach Anwendung mit Lavendel- oder Palmarosaöl, wirkt das besonders ausgleichend auf die Psyche. Das wiederum fördert jeglichen Heilungsprozess.

Artenvielfalt

 

Tea Tree / Teebaum

Diese Pflanze, die ursprünglich aus dem sumpfigen Buschland von New South Wales in Australien stammt, gibt es inzwischen auch in Südafrika, Angola, Indien und Malaysia. Die therapeutische Wirkung des Tea Trees ist zweifellos hervorragend, auch wenn sie häufig überschätzt wird. Dank seiner antibakteriellen und hautregenerierenden Eigenschaften ist Tea-Tree-Öl jedoch unbestritten wirksam bei Abszessen, schlecht heilenden Wunden und Akne. Außerdem stärkt es das Immunsystem und hilft gut gegen Mückenstiche. Da bei längerer Anwendung allerdings die Haut austrocknet, empfiehlt es sich gerade bei empfindlicher Haut, auf Mischungen mit Manuka-, Palmarosa- oder Lavendelöl zurückzugreifen.

Auch auf die Psyche wirkt sich Tea Tree positiv aus – es wirkt seelisch stabilisierend und angstlösend. Es verleiht neuen Schwung und vertreibt ängstliche Gefühle.

Cajeput

Dieser Teebaum stammt ursprünglich von den Molukken. Inzwischen findet man ihn allerdings auch in Indonesien, Malaysia, Philippinen und Nordaustralien. Der etwa 25 Meter hohe Baum versprüht ein leicht eukalyptusartiges Aroma.

Seit Urzeiten benutzen die Malayen den Cajeput bei fieberhaften Infekten, Atemwegserkrankungen und anderen Beschwerden. Das Öl ist sanft und gleichzeitig hochwirksam und kann daher auch gut bei Kindern eingesetzt werden, z. B. gegen Atemwegserkrankungen oder grippale Infekte. Es hat ebenfalls eine stark antibakterielle und antivirale Wirkung auf alle Atmungsorgane. In Verbindung mit Tea Tree wirkt es übrigens auch hervorragend gegen Blasenentzündungen. Französische Aromatherapeuten fanden heraus, dass sich mit Cajeput außerdem Genitalherpes heilen lässt. Seitdem wird es auch bei dieser Geschlechtskrankheit angewendet.

Durch seine entzündungshemmende wie auch schmerzstillende Wirkung ist Cajeput zudem zur Behandlung von rheumatischen Beschwerden, Muskelschmerzen, Verspannungen und Neuralgien zu empfehlen. Es hat darüber hinaus straffenden und hautregenerierenden Charakter, wirkt also günstig bei fetter und fahler Haut. Interessanterweise fördert Cajeput logisches Denken und ist besonders hilfreich, wenn einem die Decke auf den Kopf fällt. Bei stärken Konzentrations- und Lernanforderungen kann es als Gehirnstimulans dienen.

Niaouli

Dieser Teebaum wuchs ursprünglich in Queensland und New South Wales (beides Australien) und Neukaledonien. Inzwischen findet man ihn auch in Madagaskar. Die Eingeborenen Neukaledoniens verwenden Niaouli schon seit alters her gegen fiebrige Erkrankungen, Durchfall, Rheuma, Insektenstiche, offene Wunden und Bronchitis. Inzwischen wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass Niaouli das Wachstum von Tuberkulosebazillen hemmt. Das in Frankreich auch „Goménol“ genannte Öl wurde von den Franzosen lange Zeit gegen viele Krankheiten verwendet, bis es schließlich durch die Erfindung der Antibiotika verdrängt wurde.

Niaouli wirkt sowohl antiviral als auch antibakteriell, zudem entzündungshemmend. Von Bedeutung sind auch seine immunstimulierenden Eigenschaften. Es hilft aufgrund seiner gewebestraffenden und entzündungshemmenden Fähigkeiten gegen Krampfadern, Hämorrhoiden, Venenleiden und bei schwachem Bindegewebe. Es kann bei Zahnfleischentzündungen und anderen Entzündungen im Mundbereich eingesetzt werden.

Ähnlich einem leichten, natürlichen Antidepressivum wirkt Niaouli psychisch aufhellend. Wenn man alles um sich herum nur schwarz sieht und weder Lust noch Freude empfindet hilft das Öl, sich wieder zu orientieren und klar zu sehen.

Manuka

Diese Pflanze stammt ursprünglich aus Ostaustralien, breitete sich von dort über Westaustralien, Tasmanien, Neuseeland, Neu-Guinea und Südostasien aus. Ähnlich dem Tea Tree hat diese Pflanze vor allem die Bedeutung eines „Breitbandantibiotikums“. Maoris verwenden noch heute Manuka gegen Durchfall, Leibschmerzen, nässende Wunden, fiebrige Harnwegsinfekte und Schlafstörungen. In wissenschaftlichen Tests stellte sich heraus, dass Manuka-Öl besonders gut gegen vielerlei Bakterien und Pilze wirkt. Es hilft bei vielen Hautproblemen, da es die Haut widerstandsfähiger macht, den Zellstoffwechsel aktiviert und die Regeneration fördert. Besonders bei Akne, Juckreiz, Zahnfleischentzündungen, Geschwüren und Wundliegen findet Manuka also seine Anwendung. Oftmals kann sogar Schuppenflechte dadurch gelindert werden.

Zur Freude vieler Allergiker sei noch erwähnt, dass dieses Teebaum-Öl gut gegen Fließschnupfen, Schleimhautreizungen und juckender, ekzematischer Haut eingesetzt werden kann. Da Manuka-Öl bei uns weniger bekannt ist, ist es nicht überall erhältlich. In diesem Fall können Sie getrost auf Myrrheöl zurückgreifen, da es ähnliche Eigenschaften besitzt.

Kanuka

Dieser Baum stammt wie der Manukabaum aus Australien, auch wenn die Neuseeländer gern behaupten, er stamme aus Neuseeland. Kanuka findet vor allem bei rheumatischen Beschwerden und Gliederschmerzen Anwendung. Es besitzt eine kortisonähnliche Wirkung, da es die Nebennierentätigkeit stimuliert, wodurch es zu einer stärkeren Ausschüttung von Kortisol und in der Folge zu einer entzündungshemmenden und schmerzstillenden Reaktion kommt. Dies und die Tatsache, dass die Ausschüttung von Entzündungsstoffen gebremst wird, begründet die zusätzliche antiallergische Wirkung. Venenentzündungen können gelindert werden, da Kanuka die Venen stärkt und tonisiert. Auch bei vielen Hautproblemen ist es zu empfehlen, z. B. bei Akne, unreiner, blasser und schlecht durchbluteter Haut sowie bei schwachem Bindegewebe. Wie die meisten Teebaum-Öle hilft auch Kanuka, das Immunsystem zu stärken. Außerdem wirkt es positiv auf die Psyche, indem es Kraft und Lebensfreude zurückbringt. Eine gute Alternative zum ebenfalls schwer erhältlichen Kanuka ist Kiefernadel- oder Weihrauchöl.

Einige Bemerkungen zum Umgang mit den Ölen

  • Verwenden Sie nur qualitativ einwandfreie Öle (erhältlich in Apotheken oder Naturwarenläden)
  • Verzichten Sie auf billige Öle – meist sind sie qualitativ minderwertig
  • Achten Sie auf die Bezeichnung „100 % reines ätherisches Öl“.

Außerdem sollten auf der Packung erwähnt sein:

  • Das Ursprungsland
  • Der deutsche und lateinische Name des Mittels
  • Aus welchem Teil der Pflanze das Öl gewonnen wurde
  • Das Gewinnungsverfahren
  • Die Füllmenge in Milliliter oder Gramm
  • Die Chargen(Kontroll-)nummer.

Lagerung und Vorbereitung:

  • Zum Aufbewahren sollten Sie die Öle vor Licht, Luft und hohen Temperaturen schützen.
  • Heben Sie die Öle in Braunglasfläschchen auf, wie Sie sie in der Apotheke erhalten.
  • Mischen Sie die Öle vor der Anwendung gut, indem Sie das Fläschchen ausgiebig schwenken.
  • Beschriften Sie die Fläschchen mit Name, Verwendungszweck, Herstellungsdatum und dem Haltbarkeitsdatum des Trägeröls (dies kann Olivenöl, Aloe-Vera-Gel, Johanniskrautöl, Jojobaöl, Mandelöl oder Mohnöl sein).

 

Danke an wissen.de heilpflanzen für den Artikel.

Anzeigebild:www.marinawalker.ch

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