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Sep 11

4 wissenschaftliche Studien über die Auswirkungen der Meditation auf Herz, Gehirn & Kreativität

meditationn

Wir leben in einer unglaublich beschäftigten Welt. Unser Lebensweg ist oftmals hektisch, unser Verstand ist immer ausgelastet und immerzu tun wir etwas.

Die traurige Wahrheit ist, dass wir so abgelenkt sind, dass wir nicht länger gegenwärtig sind, in der Welt in der wir leben. Wir verpassen die Dinge die für uns am wichtigsten sind. Das verrückte daran ist, die Menschen meinen, dies sei einfach wie das Leben eben ist.

Doch so muss das nicht wirklich sein:“

Ein überzeugendes Argument dafür, weshalb es wert ist, sich jeden Tag 10 Minuten dafür Zeit zu nehmen seinen Verstand zu erfrischen.

Die meisten Leute meinen, Meditation dreht sich nur darum mit dem Denken aufzuhören, die Emotionen weg zu lassen, irgendwie den Verstand unter Kontrolle zu bringen, aber eigentlich ist es ganz anders. 

Es geht eher darum, einen Schritt zurückzutreten, den Gedanken klar zu sehen – wahrzunehmen wie er kommt und geht – ohne Beurteilung, sondern mit einem entspannten und fokussierten Verstand.

Hier sind vier neuere Studien, die besagen, dass an der Sache mit dem Meditieren wohl doch etwas dran ist.

1) Gesundheit

Seit Jahren sagen die Fans der Meditation, dass diese Übung sie gesund hält. Doch eine Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Circulation: Cardiovascular Quality and Outcomes, hat dies tatsächlich untersucht. Für die Studie wurden 200 Teilnehmer, die an koronaren Herzerkrankungen leiden, dazu aufgefordert, entweder:

(a) an einem Lehrkurs für Gesundheit teilzunehmen, der sich um eine bessere Ernährung und Sport dreht, oder
(b), bei einem Kurs über Meditation mitzumachen.

Die Forscher folgten den Teilnehmern die nächsten fünf Jahre lang und fanden heraus, dass diejenigen die bei dem Meditationskurs mitgemacht haben nun eine Reduzierung von 48% des Risikos eines Herzinfarktes, Schlaganfalls und Tod erfuhren. Es ist eine Erststudie, aber eine vielversprechende. [Time]

2) Kreativität
Ist meditieren ein guter Weg um seine Kreativität anzukurbeln? Vielleicht, aber es kommt auf die Art der Meditation.

Wissenschaftler der Leiden Universität in den Niederlanden schauten sich an, wie zwei Arten der Meditation – fokussierte Aufmerksamkeit (z.B. sich auf den Atem zu konzentrieren) und offenes Betrachten (wobei die Teilnehmer sich auf das innerliche und äußerliche fokussierten) – zwei Arten des kreativen Denkens beeinflussten – die Fähigkeit neue Ideen zu entwickeln, und die, Lösungen für Probleme zu finden. In der Studie, die im Frontiers in Cognition veröffentlicht wurde, zeigten sie, dass die Teilnehmer, welche die fokussierte Aufmerksamkeitsmeditation praktizierten, bei den zwei Kreativaufgaben keine Verbesserungen in den Ergebnissen vorwiesen. Diejenigen jedoch, die die Meditation des offenen-Betrachtens [open-monitoring] ausübten, schlugen sich besser bei den Aufgaben bei denen es auf neue Ideen ankam. [Meditation Research]

3) Veränderung der Gehirnstruktur

Die Studie ergab, dass Meditation Gehirnzellen aufbaut. Das Schrumpfen der Amygdalae zeigte eine reduzierte körpereigene Stress-Reaktion, welches ausgedrückt wurde als Gefühle der Entspannung und Stressabbau, die von den Studienteilnehmern berichtet wurden. Mit dem Schrumpfen der Amygdala kann sich der präfrontale Kortex verdicken. Der präfrontale Kortex ist der Entscheidungsfindung-Teil des Gehirns und ist auch verantwortlich für die Konzentration und das Bewusstsein. Es wurde festgestellt, dass Meditation Gehirnzellen aufbaut, die graue Substanz erhöht und dem Gehirn ermöglicht, die Reaktionen auf Stress zu verlangsamen, eine bessere Konzentration zu erlangen, besser zu lernen und das Gedächtnis zu verbessern.

Wissenschaftler der UCLA wollten die Gehirne von Leuten erforschen, die seit Jahren meditieren und die denjenigen gegenüberstellen, die noch nie meditiert haben oder erst für kurze Zeit. Sie nahmen kernspintomographische Untersuchungen an 100 Teilnehmern vor – die eine Hälfte mit meditierenden, die andere mit denen, die nicht meditierten. Sie waren fasziniert als sie herausfanden, dass diejenigen die seit langem meditieren, höhere Werte bei der Gyrierung aufwiesen (eine Oberflächenvergrößerung durch Einfaltung der Hirnrinde, die mit schnellerer Verarbeitung von Informationen im Zusammenhang steht). In der Studie, die im Frontiers in Human Neuroscience veröffentlicht  wurde, teilten sie das Ergebnis. Je mehr Jahre ein Mensch meditiert, umso mehr Gyrierung zeigten die Aufnahmen aus der Kernspintomografie. [UCLA Newsroom]

Obgleich die Meditationspraxis mit einem Gefühl der Ruhe und körperlichen Entspannung verbunden ist, haben Praktizierende lange behauptet, dass Meditation ebenfalls kognitive und psychische Vorteile bringt, die den ganzen Tag lang andauern.“, sagten die Studienleitende Sara Lazar des MGH Psychiatric Neuroimaging Research Program und ein Harvard Medical School Lehrer in Psychologie. „Diese Studie zeigt, dass Veränderungen in der Gehirnstruktur einigen dieser berichteten Verbesserungen zugrunde liegen können und dass die Menschen sich nicht nur besser fühlen, weil sie sich etwas Zeit zum Entspannen nehmen.

Sue McGreevey des MGH schreibt: „Vorherige Studien von Lazar`s Gruppen und anderen, fanden strukturelle Gehirnunterschiede von erfahrenen Meditationsgeübten und Menschen mit keiner Erfahrung in Meditation. Es kam dabei zu einer Verdickung der Großhirnrinde in den Bereichen, die mit Liebe und emotionaler Integration verbunden sind. 

Viele Vorteile schon bei wenig Meditation

Durchschnittlich 27 Minuten pro Tag übten sich die Probanden in Achtsamkeitsmediation. Und das ist alles was es brauchte, um einen erheblich größeren Teil der grauen Substanzdichte im Hippocampus zu stimulieren, welcher mit dem Selbstbewusstsein, Mitgefühl und der Selbstbeobachtung verbunden ist.

McGreevey fügt hinzu: „Die von Teilnehmer berichteten Stressreduktionen korrelierten ebenfalls mit einer Verringerung der grauen Materiendichte in der Amygdala, die dafür bekannt ist, eine wichtige Rolle bei Angst und Stress zu spielen. Keine dieser Veränderungen wurde in der Kontrollgruppe gesehen, was darauf hinweist, dass sie nicht nur vom Zeitablauf resultieren.“

„Es ist faszinierend die Plastizität des Gehirns zu sehen und dass wir mit der Übung von Meditation eine aktive Rolle zur Veränderung des Gehirns spielen sowie unsere Wohlbefinden und unsere Lebensqualität steigern können“, so Britta Hölzel, die erste Autorin der Studie. Des weiteren arbeitet sie am MGH und an der Universität Gießen in Deutschland.

4) Stressresistenz

Ablenkungen gibt es überall. Doch kann die Meditation einem Menschen helfen da besser durch zu navigieren? Ein Informatiker der Univerity of Washington tat sich mit einem Hirnwissenschaftler der University of Arizona zusammen, um dies zu prüfen.

Die beiden nahmen 45 Personalleiter heran und gaben einem Drittel von ihnen acht Wochen lang Achtsamkeitsmeditation auf, einem anderen Drittel acht Wochen lang Entspannungsübungen und dem letzten Drittel überhaupt nichts. Alle Gruppen wurden komplizierten Multitasking-Tests unterzogen, vor und nach den acht Wochen. In der Studie, die über das Proceedings of Graphics Interface veröffentlicht wurde, belegten sie, dass die Gruppe der Achtsamkeitsmeditation bei den Multitasking-Tests über weniger Stress klagten, als die beiden anderen Gruppen. [Washington.edu]

 


Übersetzung: D.Hudalla

Credits: TED Blog, where this was originally featured. Re-Posted here with permission via Creative Commons attribution.

Featured image credits: http://www.hillispugh.com/category/meditation-2/

Quelle: hemindunleashed

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