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Mrz 08

Renommierter Harvard-Psychologe behauptet: ADHS ist größtenteils Betrug

Als einer der einflussreichsten Psychologen des 20. Jahrhunderts angesehen, hebt sich auch Jerome Kagan heraus, neben Carl Jung (Gründer der analytischen Psychologie) und Ivan Pavlov (der den Pavlovischen Reflex entdeckte). Er ist bekannt für seine Pionierarbeit in der Entwicklungspsychologie an der Harvard University, wo er Jahrzehnte dokumentiert hat, wie Babys und Kleinkinder wachsen und er ist ein außergewöhnlicher und hoch angesehener Forscher.
So kann es überraschend sein, dass er glaubt, dass die Diagnose von ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) eine Erfindung ist – und nur der pharmazeutischen Industrie und den Psychiatern zugute kommt.


Bild: anjonik / 123RF Lizenzfreie Bilder

Falsche Benennung von psychischen Krankheiten

„Das ist die Geschichte der Menschheit: Die Autoritären glauben, dass sie das Richtige tun, doch schaden sie denen, die keine Macht haben“, sagt Jerome Kagan.

In einem Interview mit einem Nachrichtenmagazin sprach Kagan die explodierenden Raten von ADHS in Amerika an, die er auf „Ungenaue-Diagnosepraktiken“ zuschreibt.

Er verdeutlichte seinen Punkt mit folgendem Beispiel:

Sagen wir, vor fünfzig Jahren gab es einen 7-Jährigen, der sich in der Schule langweilt und ein störendes Verhalten zeigt. Damals hätte man ihn als faul bezeichnet. Aber heute sagt man, dass das gleiche Kind an ADHS leiden soll. Deshalb haben wir eine so dramatische Zunahme dieser „Erkrankung“.

Jedes Kind, das Probleme in der Schule hat, wird zum Kinderarzt geschickt, der dann behauptet, dass es an ADHS leidet und verschreibt Ritalin. „Tatsächlich haben 90 Prozent dieser 5,4 Millionen Kinder keinen abnormen Dopamin-Stoffwechsel. Das Problem ist, wenn ein Medikament für Ärzte zur Verfügung steht, werden sie die entsprechende Diagnose machen“, sagte er.

„Wir könnten philosophisch werden und uns fragen: „Was bedeutet psychische Erkrankung?“ Wenn man Interviews mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 durchführt, dann können 40 Prozent davon als ängstlich oder deprimiert eingestuft werden. Aber wenn man einen genaueren Blick darauf wirft und fragt, wie viele von ihnen ernsthaft beeinträchtigt davon sind, schrumpft die Zahl auf 8 Prozent. Jedes Kind, das depressiv oder ängstlich ist, als geisteskrank abzustempeln, ist lächerlich. Jugendliche sind ängstlich, das ist normal! Beispielsweise wissen sie nicht, auf welche Schule sie als nächstes gehen können oder ihr Freund oder seine Freundin hat sie nur veräppelt. Traurig oder ängstlich sein, ist genauso ein Teil des Lebens wie Zorn oder sexuelle Frustration „, sagte Kagan dem Spiegel.

Was sind die Implikationen für die Millionen von amerikanischen Kindern, die ungenau als psychisch krank diagnostiziert werden? Kagan glaubt, dass es verheerend ist, denn die Kinder denken, dass es etwas grundsätzlich falsch ist mit ihnen. Er ist nicht der einzige Psychologe, der Alarm schlägt, aber Kagan und andere stehen allein gegen „eine enorm mächtige Allianz: die Pharma-Unternehmen, die Milliarden machen, und ein Beruf, der bloß der Selbstinteresse dient.“

Kagan selbst litt unter innerer Unruhe und Stottern als Kind, aber seine Mutter sagte ihm: „Es ist nichts falsch mit dir. Dein Verstand arbeitet schneller als deine Zunge. „Er dachte damals:“ Gee, das ist toll, ich stotter nur, weil ich so schlau bin.“ Wenn er in der Gegenwart geboren wäre, wäre er höchstwahrscheinlich als psychisch krank eingestuft wurden.

ADHS ist nicht die einzige Epidemie „psychischer Krankheit“ bei Kindern, die Kagan Sorgen bereitet. Depression ist eine andere. Im Jahr 1987 bekam etwa einer von 400 amerikanischen Jugendlichen ein Antidepressivum. Im Jahr 2002 sprang die Zahl auf 40. Er sieht auch hier eine weitere übereilte Diagnose, einfach weil die Pillen zur Verfügung stehen. Anstatt sofort auf Arzneimittel zurückzugreifen, denkt er, dass Ärzte sich mehr Zeit mit den Kindern nehmen sollten, um herauszufinden, warum sie nicht so fröhlich sind oder dergleichen. Zumindest sollten ein paar Tests durchgeführt werden – und ein EEG für bestimmte Kinder, vor allem seit Studien gezeigt haben, dass Menschen, die eine erhöhte Aktivität im rechten Frontallappen haben, schlecht auf Antidepressiva reagieren.

Kagan erinnert sich, dass er eine typische Lehrbuch-Depression nach einem großen Forschungsprojekt hatte, an dem er beteiligt war. Er litt unter Schlaflosigkeit und wies alle anderen klinischen Kriterien für Depressionen auf. Aber da er wusste, was die Ursache war, suchte er keine professionelle Hilfe. Nach sechs Monaten war die Depression verschwunden. Unter normalen Umständen wäre er von einem Psychiater als psychisch krank diagnostiziert worden und hätte Medikamente verschrieben bekommen.

Aber hier liegt ein wichtiger Unterschied: Wenn ein Lebensereignis uns überwältigt, ist es üblich, für eine Weile in eine Depression zu fallen. Aber es gibt diejenigen, die eine genetische Empfindlichkeit haben und chronische Depression haben; sie sind psychisch krank. Es ist entscheidend, nicht nur auf die Symptome zu schauen, sondern vor allem auf die Ursachen. Dies ist, wo die Psychiatrie den Ball fallen lässt, da es der einzige medizinische Beruf ist, der die Krankheit auf Symptome allein festlegt. Solch ein blinder Fleck öffnet die Tür für neue Krankheiten – wie bipolare Störung, die wir bei Kindern niemals festgestellt haben. Heute steht es anders, fast eine Million Amerikaner unter 19 Jahren werden mit einer bipolaren Störung diagnostiziert.

„Eine Gruppe von Ärzten im Massachusetts General Hospital untersuchte Kinder, die Wutanfälle hatten – angeblich durch die bipolare Störung. Sie hätten das nicht tun sollen. Aber die Pharmaunternehmen liebten es, weil Medikamente gegen bipolare Störungen teuer sind. So startete dieser Trend. Es ist ein bisschen wie im 15. Jahrhundert, als die Leute anfingen zu denken, dass jemand vom Teufel besessen ist oder von einer Hexe verwunschen werden könnte „, sagte Kagan.

ADHS ist eine „Modekrankheit“, die aus verschiedenen Gründen gerne diagnostiziert wird: Die Eltern freuen sich, wenn nicht sie, sondern eine „Krankheit“ schuld am Verhalten ihrer Kinder ist. Die Pharma-Industrie verdient Millionen an den Medikamenten. Schon lange ist auch Medizinern bekannt, dass zwei Stunden Waldaufenthalt (mit einem Elternteil oder einer anderen Person) Medikamente meist überflüssig machen. Den ganzen Tag in einer Gruppe von 15 – 30 Kindern, die sich in Häusern mit 100 – 1000 anderen Kindern befinden, kann kein Kind ohne Störung überstehen, aber wenn erst alle gestört sind, fällt das nicht mehr auf. Menschen brauchen ehrliche Resonanz auf ihre eigene Persönlichkeit und kein Anpassen an die Horde, um nicht ausgegrenzt zu werden.

Prof. Hüther: ADHS ist keine Störung


Quelle: Renowned-harvard-psychologist-says-adhd-is-largely-a-fraud/ Übersetzung: Andrea Deelaia

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