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Jan 22

THRIVE – GEDEIHEN: Was Auf Der Welt Wird es Brauchen? [Doku]

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Gelungene Zusammenfassung

Nun ist mit „Thrive – What on Earth will it take“ ein weiterer Film angetreten, „die Wahrheit“ zu enthüllen und die Menschheit wachzurütteln. Dabei ist Thrive – und das ist durchaus auch positiv gemeint – sowas wie eine Zusammenfassung vieler seiner Vorgänger. In etwas über zwei Stunden deckt der Film alles ab, was die Grenzwissenschaft an Themen so hergibt:

– freie Energie
– Die Physik der Blume des Lebens (Nassim Haramein)
– Außerirdische und Ufos
– Kornkreise
– geheime Weltregierung
– alternative Krebstherapien
– Gentechnik-, Pharmaverschwörung
– Zentralbanken-Geldsystem als Mittel der Sklaverei
– Ecomomic Hitmen
– Plan zur Beherrschung der Welt
– Big Brother, Microchips
– Reduktion der Weltbevölkerung
– Chemtrails
– usw.

Dem Film gelingt es dabei, diese Themen erstaunlich nüchtern und ohne den sonst oft üblichen Pathos darzustellen. Zwar fühlt sich der Zuschauer von diesem Film wohl kaum emotional inspiriert, aber es wird auch keine Angst verbreitet oder Wut geschürt, was angenehm auffällt. Eine weltweite Verschwörung großer Bankenfamilien mit dem Plan der Weltherrschaft wird als eine von der informierten Weltöffentlichkeit durchaus zu überwindende Herausforderung dargestellt. Und der Film präsentiert auch praktische Lösungsansätze, so dass der Zuschauer insgesamt eher in Aufbruchsstimmung denn in paralysierendem Erschrecken zurückgelassen wird. Thrive transportiert so insgesamt eine positive Zukunftsvision für den Planeten und die Menschheit.

Trailer für eine Weltsicht

Was den Inhalt im einzelnen angeht, werden kaum wirklich neue Informationen gebracht, aber eben in einem anderen Stil. Einzig das sehr zentrale Thema der freien Energie, das für den Autor der Ausgangspunkt seiner eigenen Wahrheitsfindung war, sowie die hochinteressanten Forschungen von Nassim Haramein dürften bisher wohl noch nicht allen so bekannt gewesen sein. Allein Harameins Forschungen böten dabei eigentlich genug Stoff für mindestens drei Stunden Film und können – wie alle anderen Themen auch – nur sehr oberflächlich angerissen werden.

Das ist wohl auch Sinn und Zweck des Films: Themen anreißen. Wer tiefer einsteigen möchte, hat dazu auf der Webseite zum Film thrivemovement.comGelegenheit, wo auch die Quellen für einzelne Informationen nachrecherchiert werden können. Die Webseite bietet eine Fülle an Informationen und Lösungsstrategien, der Film selbst stellt eher einen Ausgangspunkt dar. Da jedes der angesprochenen Themen andernorts Bücher füllt, wird im Film gar nicht erst der Versuch unternommen, irgendetwas zu beweisen. Vielmehr wird eine alternative Realitätsdeutung vorgestellt, die viele einzelne Themen plausibel miteinander verknüpft, ohne dabei alle Elemente einzeln belegen zu wollen. Es ist dem Zuschauer überlassen, ob er gewillt ist, diese Gedanken für sich selbst zu Ende zu denken und selbst nachzuforschen.

Dabei ist der Film sehr „unintellektuell“ und dürfte damit einem sehr breiten Publikum zugänglich sein. Tatsächlich ist er sogar so zugänglich, dass dies fast schon merkwürdig aufstößt. Nicht selten fühlt man sich fast wie in der blitzsauberen Welt des Verkaufsfernsehens, während eigentlich über ganz grausame Dinge gesprochen wird. Da es aber erklärtermaßen das Anliegen des Films ist, viele Menschen zu erreichen, ist dies nachzuvollziehen und erspart dem Zuschauer wie gesagt auch allzu viel Dramatik und Pathos, was zum Beispiel in den Filmen von Alex Jones kaum zu ertragen ist.

Freier Fall in eine andere Realität

Wer mit den Thematiken des Films vertraut ist, dürfte von „Thrive“ kaum überwältigt oder übermäßig begeistert sein. Solide gemacht, vielleicht irgendwie ein bisschen zu glatt, aber insgesamt gut umgesetzt – viel mehr aber auch nicht.

Ist der Film also gut als Einstieg geeignet? Schwer zu sagen. Wer noch nie etwas von den angesprochenen Themen gehört hat, dürfte den Film als freien Fall in eine andere Realität erleben. Nach einer halben Stunde hat der Film freie Energie und Aliens schon durch und in dem Tempo geht es auch munter weiter – da dürften viele Menschen erstmal dicht machen. Andererseits sind diese Themen wohl mittlerweile zumindest in Ansätzen im kollektiven Bewusstsein verankert und der Film gibt durch seine Form wenig Anlass zu Widerstand. Man kann Filmemacher Foster Gamble zu Gute halten, dass man nicht das Gefühl hat, er würde fanatisch einer Ideologie anhängen, das macht es sicher manchem Zuschauer einfacher, seinen Gedanken zumindest für die Dauer des Filmes zu folgen.

Bemerkenswert ist übrigens, dass Foster Gamble per Geburt selbst zu der Elite gehört, die er im Film beschreibt. Allerdings entschied er sich schon in jungen Jahren für einen anderen Weg und hat sich seither der Wahrheitsfindung verschrieben. Seine Abstammung dürfte aber (wie so oft) Anlass für weitere Verschwörungstheorien geben – gleiches ist eigentlich so ziemlich jedem Film und Filmemacher aus diesem Bereich schon widerfahren.

Gandhi und Martin Luther King als Vorbilder

Der Lösungsvorschlag des Films ist die friedliche nicht-Kooperation mit dem Plan der Eliten. Da die Elite nur ein Prozent der Bevölkerung ausmacht, ist sie für jeden einzelnen Punkt ihres Planes auf die Kooperation der Bevölkerung angewiesen. Dies sieht Gamble als die eigentliche Schwachstelle, die es auszunutzen gilt.

Indem wir verstehen, wie das System funktioniert und dann aufhören, ein Teil davon zu sein, wird der Plan insgesamt untergraben. Dazu sei nicht einmal offener Widerstand nötig, nur Integrität im eigenen Handeln. Der erste Schritt bestehe also darin, möglichst vielen Bereichen des Systems die Unterstützung zu entziehen. Das beginnt bei Bank und Stromanbieter und setzt sich durch alle Bereiche des Lebens fort. Einer breiten Kooperation von Menschen hat eine Machtelite langfristig nichts entgegenzusetzen, ist sich Gamble sicher. Voraussetzung wäre jedoch, dass die gesellschaftliche Zensur dieser Themen gebrochen wird und die Menschheit sich ihrer Lage bewusst wird.

Sowohl in der Problembeschreibung als auch der Lösung, greift der Film etwas kurz. Die Welt, so wird suggeriert, wäre ein Paradies, gäbe es nur die böse Elite nicht und endlich freie Energie. Einerseits wird die Schuld also „denen da oben“ in die Schuhe geschoben, anderseits Technik als Lösung unserer Probleme propagiert. Dass es in Wirklichkeit vielmehr an ersteer Stelle um einen Bewusstseinswandel geht, kann man zwar zwischen den Zeilen herauslesen, aber es wird leider nicht wirklich darauf Bezug genommen.

 

Fazit

Insgesamt ein Film, den man ruhig mal gesehen haben kann, einfach um die Grenzen des eigenen Weltbildes auszuloten und sich zu ein paar Dingen eigene Gedanken zu machen. Gleichzeitig stellt der Film eine gute, vielleicht die bisher beste Zusammenfassung des Themenkomplexes dar und ist auch als solche durchaus sehenswert.

Was der Zuschauer am Ende selbst als wahr empfindet, ist sicherlich im Einzelfall sehr verschieden – zu jedem der Themen gibt es eine Fülle von widersprüchlichen Standpunkten und Meinungen, durch die sich jeder selbst hindurcharbeiten muss. Der Film ist kaum als tiefgründig zu beschreiben und bleibt in seiner Analyse trotz allem eher an der Oberfläche stehen. Trotzdem mag er, wie einst die Zeitgeist-Filme, vielleicht dazu beitragen, dass sich mehr Menschen ein eigenes Bild über die Realität zu machen versuchen, und vor allem eine Vision über eine Welt entwicklen, in der sie gerne leben würden.

 

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