Schweineborsten und Menschenhaar im Brot und Brötchen
Haare optimieren Brötchenteig
Aus asiatischen Menschenhaaren oder aus Schweineborsten gewinnen Backmischungs-Hersteller den Eiweißbaustein Cystein.
Was steckt dahinter? Das „Mehlbehandlungsmittel“ Cystein verhindert, dass der Teig an Maschinen kleben bleibt. Er sorgt dafür, dass Backwaren im Ofen ihre Form behalten und duftet nebenbei auch noch appetitlich nach frisch gebackenem Brot.
Ist das gefährlich? Nein, nur ziemlich eklig.
Wo steckt’s drin? In Keksen, Brot, Brötchen, Kuchen, kurz: Backwaren aller Art.
Wie erkennt man das? Auf verpackten Produkten steht „L-Cystein“, „L-Cysteinhydrochlorid“ oder „E 920“. Wird der Stoff angeblich nur zugesetzt, um Knetmaschinen die Arbeit zu erleichtern, findet sich kein Hinweis. Und beim Bäcker ist Information ohne-hin Mangelware: Offen verkaufte Ware muss nur in Ausnahmefällen gekennzeichnet sein.
Cystein ist ein Eiweißbaustein, der vor z.B. in Keratin vorkommt, das u.a. am Aufbau von Haaren beteiligt ist. Cystein wird auch als Lebensmittelzusatzstoff verwendet und trägt in diesem Zusammenhang unter der Bezeichnung E 920 als Mehlbehandlungsmittel eine wichtige Funktion in der industriellen Lebensmittelproduktion. E 920 macht Teige elastisch und hält die Teige luftig und locker.
Früher wurde es aus Menschenhaar hergestellt, bevorzugt asiatischem, da hier der Anteil an Cystein besonders hoch ist. Seit April 2013 ist das angeblich durch eine EU-Richtlinie untersagt.
Heute wird E 920 mit Hilfe von Mikroorganismen auf biotechnologischem Weg hergestellt. Dabei kommt es zum Einsatz von gentechnisch veränderten Lebewesen .
E 920 kann ohne Höchstmengenbeschränkung für alle Nahrungsmittel eingesetzt werden. Allerdings wird es fast ausschließlich für die Herstellung von Backwaren genutzt. E 920 hat die Eigenschaft Luft im Teig zu halten, d.h. die Backwaren halten sich durch Zusatz von Cystein wesentlich länger. Auch alter Teig lässt sich durch Zusatz von E 920 wieder „frisch“ machen. Für die industrielle Produktion ist E 920 sehr wichtig, denn durch Zusatz lassen sich Teige für die automatische Produktion so einstellen, dass eine exakte Form und Größe garantiert werden kann.
Cystein/Cystin wurde früher aus Menschenhaaren gewonnen, heute wird es gentechnisch durch den Darmbewohner Escherichia coli erzeugt. Trotz seines verbreiteten Einsatzes ist eine Deklaration im fertigen Lebensmittel praktisch nie erforderlich.
Gesundheitlich nicht wirklich bedenklich, aber extrem unappetitlich sind die Zusatzstoffe mit der E-Nummer 920 und 921. Es handelt sich dabei um einen Eiweißstoff namens Cystein oder L-Cystein, der als Mehl- und Teigaufbereitungsmittel eingesetzt wird. Gewonnen wird dieser Eiweißstoff aus Schweineborsten, Geflügelfedern und – Menschenhaar, vorwiegend aus China.
Natürlich ist der Stoff unbedenklich, Cystein kommt im menschlichen Körper reichlich vor. Hätten Sie es denn nicht lieber gewusst, was Sie da verzehren? Was “Ökotest“ darüber schreibt:
Mehlbehandlungsmittel. Als „Antischnurrmittel“ für Keksteige erlaubt es eine präzise Einstellung von Form und Größe von Keksen und erleichtert somit eine automatische Verpackung. Dem Bäcker ermöglicht Cystein/Cystin die Aufarbeitung überalteter Teige. Daneben ist Cystein/Cystin ein Grundstoff zur Aromaerzeugung (vor allem für Röstaromen). Cystein/Cystin wird aus Schweineborsten oder Menschenhaaren gewonnen. Trotz seines verbreiteten Einsatzes ist eine Deklaration im fertigen Lebensmittel praktisch nie erforderlich.
Seit 2001 ist man aber noch einen Schritt weiter. Genveränderte Darmbakterien “produzieren” aus Glucose und Mineralsalzen das gewünschte Cystein. In einem Bäcker-Forum im Internet (www.backrezepte-online.de) liest sich das so:
“Kolibakterien (Escherichia coli) wurden genmanipuliert und „machen“ nun aus Glukose (Zucker) und einigen Mineralsalzen das gewünschte Cystin in größeren Mengen, welches sie in ihre Naehrbruehe „pinkeln“. “
Toll, oder? Da kann das Frühstück ja kommen…
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