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Mai 29

Zoos: Gefängnisse für Tiere

 

zoo

Für Tiere sind Zoos nichts anderes als Gefängnisse. Die Enge und Beschäftigungslosigkeit machen viele von ihnen seelisch krank. Manche Tiere weisen sogar sichtbare Verhaltensstörungen auf. Zum Artenschutz tragen Zoos dagegen so gut wie nichts bei. Die meisten Tierarten in Zoos können verhaltensbedingt ohnehin nicht wieder ausgewildert werden oder sind in freier Natur gar nicht bedroht. Effektiver Artenschutz kann nur im natürlichen Lebensraum bedrohter Tierarten stattfinden.

In zoologischen Einrichtungen werden Tiere – wie in einem Gefängnis – ihr Leben lang eingesperrt. Zoos geben vor, diese drastische Maßnahme sei für den Artenschutz und die Vermittlung von Wissen über die Tiere notwendig. In Wahrheit verfolgen Zoos jedoch ganze andere Ziele.
 
Die Artenschutz-Lüge

Dienen Zoos nicht der Arterhaltung?

Ganz ungewollt lässt diese Auskunft ein bekanntes Argument der Zoobefürworter in ungünstigem Licht erscheinen: Denn angeblich dienen Zoos ja auch dem Artenschutz. Man stellt sich gerne vor, in den Zoos würden alle möglichen Tierarten wie in einer modernen Arche Noah aufgehoben, um irgendwann später wieder in die Freiheit entlassen zu werden. Wie aber soll das gehen, wenn der Gen-Pool ohnehin dermaßen zusammengeschrumpft ist? Und wo soll diese Freiheit später überhaupt einmal erlangt werden – wenn die Habitate, aus der die Zootiere stammen, längst zerstört sind? Tatsächlich werden auch nur selten Tierarten wieder ausgewildert, schon gar nicht die großen Säugetiere, die die Zoos aber besonders häufig züchten.
In Gefangenschaft geborene Tiger, Bären, Menschenaffen, Löwen, Giraffen, Eisbären und viele weitere Tierarten können grundsätzlich nicht ausgewildert werden. Im Zoo verkümmern ihre Instinkte, und die Tiere können wichtige Verhaltensweisen für ein Überleben in der Natur nicht erlernen. Das beständige „Lagern“ von Tieren hinter Gittern hat mit Artenschutz nichts zu tun, denn die Tiere verlieren von Generation zu Generation immer mehr natürliche Eigenschaften. Sie sind schließlich nur noch ein trauriges Abbild ihrer stolzen Artgenossen in Freiheit. Echter Artenschutz bedeutet, Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu schützen.
 
Es nützt keinem Tier, in Zoo-Gefangenschaft vor dem Aussterben bewahrt zu werden. Der Erhalt einer Tierart in immerwährender Gefangenschaft nutzt nur dem Menschen, beispielsweise durch die Möglichkeit, auf genetisches Material zurückgreifen zu können. Doch dies ist eine sehr egoistische bzw. anthropozentrische Sichtweise. Echter Tier- und Artenschutz schützt Tierindividuen und Tierarten um ihrer selbst Willen, nicht für die Zwecke des Menschen.
 
Bei dem weitaus größten Anteil aller Tierarten in deutschen Zoos (über 85 %) handelt es sich nicht um gefährdete Arten [1]. Langfristig erfolgreiche Auswilderungsprojekte können Zoos dagegen kaum vorweisen, und das lebenslängliche Einsperren von unzähligen Tieren und ihren Nachkommen ist durch diese Einzelfälle nicht zu rechtfertigen.
 
 Zoos geben zwar einen geringen Bruchteil ihres jährlichen Budgets für Naturschutzprojekte aus. Gleichzeitig erhalten jedoch fast alle Zoos in Deutschland insgesamt mehrere Dutzend Millionen Euro an Subventionen aus städtischen Kassen. Würden diese Steuergelder unmittelbar in den Erhalt der natürlichen Lebensräume bedrohter Tierarten fließen, wären viele Tiere heute nicht vom Aussterben bedroht. Stattdessen geben die Zoos das Geld für kostspielige Zuchtprogramme aus – für Tierarten, die niemals ausgewildert werden können. Würden die Zoos beispielsweise sämtliche Tiger-Zuchtprogramme einstellen, könnten mit den eingesparten Mitteln Wildhüter und Ausrüstung in ausreichendem Maß finanziert und die letzten freilebenden Tiger effektiv geschützt werden.
 
Viele Natur- und Artenschützer, die in Afrika und Asien die letzten freilebenden Tiere bedrohter Arten schützen, sind empört über die Subventionen in Millionenhöhe, die weltweite Zoos für die nutzlose Haltung und Zucht von Tieren erhalten. Der Chefberater der Vereinten Nationen für Menschenaffen, Ian Redmond, kommentierte in einem Interview das neue Gorillagehege im Londoner Zoo [2]: „Fünf Millionen Pfund für drei Gorillas, wo in Nationalparks die gleiche Anzahl an Tieren jeden Tag getötet wird, nur weil es an einigen Land Rover, ausgebildeten Männern und Wilderei-Patrouillen mangelt – so etwas zu hören, muss für einen Parkaufseher schon sehr frustrierend sein.
 
Will Travers von der Born Free Foundation in Großbritannien erklärte in dem gleichen Interview, seine Organisation könnte die Schutzbemühungen für Gorillas im Kongo für die nächsten fünf Jahre vervierfachen, wenn er nur 10 % der Gelder zur Verfügung hätte, die das Gorillagehege im Londoner Zoo gekostet hat.
 
Vermitteln Zoos Wissen über Tiere?
Begeistern Zoos für den Artenschutz?

Doch mal ehrlich: Was können Kinder in Zoos wirklich über Tiere lernen? Im Grunde lernen sie, dass sich eine Giraffe, die in Freiheit jeden Tag viele Kilometer zurücklegt (so Hinweistafel), in Gefangenschaft mit wenigen Hundert Quadratmetern begnügen muss. Der Hintergrund ihres Areals ist mit der typischen Fauna ihrer Herkunftsregion bemalt. 

Unter Umständen sind die Bäume am Rande des Geheges mit Stromlitzen versetzt, damit das gefangene Tier das wenige vorhanden Grün nicht auffuttert. Dies wiederum erzählt man den Kindern nicht. Man erzählt ihnen auch nicht, wie sehr die meisten Tiere unter der Gefangenschaft leiden; dass die Jungen zwar süß aussehen, wenn sie klein sind, aber als Erwachsene irgendwie entsorgt, in andere Zoos verschoben oder getötet werden müssen.  

Kinder lernen herrschen statt respektieren

Was für eine sonderbare Auffassung von „Begegnung“ und „Pädagogik“!
In Zoos können Tiere ihre natürlichen Verhaltensweisen und Bedürfnisse nicht ausleben. Die Besucher können nicht sehen, wie Vögel fliegen, Geparden rennen oder Affen in Bäumen klettern. Soziale Interaktionen, die Nahrungssuche oder das Paarungsverhalten sind nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Der Anblick verhaltensgestörter oder apathischer Tiere zeigt Zoobesuchern ein völlig falsches Bild von Tieren auf.
 
Als der Zoo Berlin im Jahr 1844 als einer der ersten Zoos in Deutschland seine Pforten öffnete, lebten in Asiens Wäldern noch weit über 100.000 Tiger [3]. Trotz der Behauptung der Zoos, die Zurschaustellung von Tieren in Gefangenschaft würde Menschen für den Erhalt von Tierarten sensibilisieren, ist die weltweite Tigerpopulation seitdem auf aktuell nur noch 3.200 Individuen geschrumpft. Bei anderen Tierarten ist der Rückgang ähnlich dramatisch, insbesondere in den letzten 40 Jahren. Kein Zoo der Welt hat durch das Einsperren von Tieren zu einer messbaren Bewusstseinsveränderung in der Bevölkerung beigetragen. Einer wissenschaftlichen Studie von 2007 zufolge gibt es keinen Beleg dafür, dass Zoos den Besuchern Wissen über die einzelnen Tierarten oder Interesse am Thema Artenschutz vermitteln [4].
 
Im Gegenteil: Die absurde Behauptung, dass Tierarten in Zoos langfristig überleben können, wiegt die Öffentlichkeit in trügerischer Sicherheit. Für viele Menschen verliert der Erhalt der natürlichen Lebensräume von Tieren an Wichtigkeit, denn Zoos geben vor, die Gefangenschaft im Zoo sei mit Artenschutz gleichzusetzen.
 
Wie geht es Tieren in Zoos wirklich?
Wildtiere haben enorm hohe Ansprüche an ihren Lebensraum. In der Natur erstreckt sich das Revier eines Tigers über mehrere hundert Quadratkilometer; Elefanten wandern bis zu 80 Kilometer am Tag. Unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen, leben in Waldgebieten von bis zu 50 Quadratkilometern. Kein Zoo der Welt kann diesen Tieren auch nur annähernd artgerechte Lebensverhältnisse bieten. Deshalb sind viele Tiere sichtlich verhaltensgestört. Laut einer 2012 veröffentlichten Studie über die Tierhaltung in deutschen Zoos [1] waren die meisten überprüften Zoogehege ungeeignet, um die artspezifischen Bedürfnisse der Tiere zu befriedigen. In 87 % der Gehege fehlte jede Art von Verhaltens- und Beschäftigungsmaterial. Knapp ein Drittel der Gehege erfüllte nicht einmal die behördlich vorgegebenen Mindestanforderungen. Der Sprecher des WWF sagte 2012 in einem Interview, dass ausnahmslos alle Tiger in Zoos verhaltensgestört sind [5].
 

In den 70er und 80er Jahren wurden kleine Affenbabys aus Afrika entführt und an Versuchslabore verkauft. Ihre Mütter wurden dabei erschossen. Sie haben ihre Babys bis zur letzten Minute verteidigt. Es folgten Jahrzehnte in Gefangenschaft.

Heute leben die traumatisierten Tiere im Affen-Refugium Gut Aiderbichl, dem größten Gnadenhof für gerettete Tiere Europas.

Vor einiger Zeit erhielt das Affen-Refugium endlich lang ersehnte Außengehege mit über 2.000 Quadratmetern Größe. Dieses Video zeigt die ersten Momente der Schimpansen in ihrem neuen Außenbereich. 

Nach 30 Jahren in Gefangenschaft spüren sie zum ersten Mal etwas mehr Bewegungsfreiheit. Das ist einfach überwältigend.

was die Kommentatorin des Videos sagt : „der Weg in die Freiheit“,  darf man natürlich nicht ernst nehmen – Freiheit ist es für die Tiere  nicht. Nur etwas mehr Bewegungsfreiheit mehr nicht….

Eine Studie von Wissenschaftlern der Universität Kent belegt aber, dass Schimpansen selbst in großen Zoos psychisch erkranken, was sich in Merkmalen wie Selbstverstümmelung, extremer Zurückgezogenheit, permanentem Hin- und Herschaukeln des Oberkörpers bis hin zum Verzehr der eigenen Exkremente äußert [6]. Der international renommierte Primatologe Prof. Dr. Volker Sommer sagte 2012 in einem Interview für das Wissenschaftsmagazin GEO [7]: „Machen wir uns nichts vor: Zoologische Gärten gibt es, weil wir uns an gefangen gehaltenen Kreaturen ergötzen wollen. Zoos sind Schauveranstaltungen auf Kosten der Zwangsdarsteller.“
 
In den meisten deutschen Zoos werden Elefanten mit brutalen Mitteln für den Zoobetrieb gefügig gemacht. Im sogenannten „Direkten Kontakt“ werden sie von klein auf mit dem Elefantenhaken geschlagen, gedemütigt und stundenlang angekettet – denn ein ausgewachsener Elefant würde einem Elefantenwärter kaum gehorchen, sich nicht einsperren, führen oder untersuchen lassen. Im „Direkten Kontakt“ wird den Elefanten auf schmerzhafte Weise und permanent gezeigt, dass der Zoowärter das Sagen hat [8]. Einer wissenschaftlichen Untersuchung zufolge beträgt die durchschnittliche Lebensdauer Afrikanischer Elefanten in Zoos 17 Jahre – in der Natur hingegen werden die Tiere durchschnittlich 54 Jahre alt [9].
 
Eine von PETA durchgeführte Untersuchung der Eisbärenhaltung in deutschen Zoos hat ergeben, dass etwa 85 % der Tiere an deutlich sichtbaren Verhaltensstörungen leiden [10]. Gängiger Fachliteratur zufolge sind die beobachteten Verhaltensstereotypien Ausdruck schweren seelischen Leidens [11]. Weil Eisbären in der freien Natur riesige Gebiete durchstreifen und am Tag bis zu 100 km zurücklegen, hatte der Frankfurter Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch bereits 2008 erklärt, dass Eisbären für die Haltung in Zoos nicht geeignet sind [12]. Auch der renommierte Verhaltensbiologie Prof. Dr. Hanno Würbel spricht sich aus Tierschutzgründen gegen die Haltung von Eisbären in Zoos aus [13].
 
Zoos züchten regelmäßig mehr Tiere, als sie unterbringen können. Mit „süßen“ Tierbabys wollen sie Besucher anlocken und über die Presse von kostenloser Werbung profitieren. Wenn die Tiere älter werden und die Zoos Platz für neue Tierbabys benötigen, werden die „Überschusstiere“ in der Regel getötet oder an Tierhändler verkauft. PETA hat nachgewiesen, dass allein der Zoo und Tierpark Berlin zwischen 2007 und 2009 über 1.000 Tiere an den dubiosen Tierhändler Werner Bode verkaufte [14]. Zur Kundenliste des Tierhändlers zählten unter anderem ein Tierversuchslabor, ein Exotenrestaurant und chinesische Zuchtfarmen. PETA liegen Handelsdokumente vor, wonach verschiedene Zoos und Tierparks ihre Geschäftsbeziehung mit dem Tierhändler Werner Bode selbst dann noch aufrechterhielten, als bereits bekannt geworden war, dass Bode Affen für extrem schmerzhafte Tierexperimente an ein Tierversuchslabor verkauft hatte. Zu diesen Einrichtungen gehören unter anderem der Berliner Zoo und Tierpark, der Zoo Duisburg, der Zoo Hannover, der Serengeti-Park Hodenhagen, der Zoo München (Hellabrunn), der Zoo Saarbrücken, der Opel-Zoo Kronberg, der Zoo Dresden, der Tierpark Bochum und der Zoo Aschersleben [15].

Die großen Fangexpeditionen der Zoos, bei denen viele Millionen Tiere ihrem natürlichen Lebensraum entrissen wurden, haben ihren Teil zum Artenschwund beigetragen. Allein der Tierhändler Carl Hagenbeck importierte in den 20 Jahren zwischen 1866 und 1886 mindestens 700 Leoparden, 1.000 Löwen, 400 Tiger, 1.000 Bären, 300 Elefanten, über 100.000 Vögel sowie mehrere zehntausend Affen, um die Nachfrage von Zoos und Menagerien zu bedienen [16]. Unzählige Tiere starben jedoch bereits beim Fang, während des Transports oder kurze Zeit danach. Auch heute noch sind viele Tiere in deutschen Zoos Wildfänge, insbesondere Elefanten, Meeressäugetiere, Korallen, Menschenaffen, Haie und andere Fischarten. Auch künftig werden Zoos nicht ohne Wildfänge auskommen können, denn insbesondere sensible Tierarten vermehren sich unter den mangelhaften Haltungsbedingungen in Zoos kaum. Elefanten beispielsweise leiden derart unter der Gefangenschaft, dass sie sich nur selten fortpflanzen. Viele Zoos helfen daher mit Gewalt nach: Unter Vollnarkose wird bei männlichen Elefanten eine Elektrosonde in das Rektum eingeführt und durch Stromzufuhr eine Elektroejakulation ausgelöst [17]. Die weiblichen Elefanten werden anschließend in einer belastenden invasiven Prozedur teilweise über 100 Mal je Tier künstlich besamt, um eine Schwangerschaft auszulösen [18]. Doch trotz kostspieliger Zuchtprogramme verarmt der Genpool der vergleichsweise wenigen Individuen in Gefangenschaft schnell und Zoos sind bestrebt, den Tierbestand wieder mit „frischem Blut“ zu ergänzen.
 
Viele Zoos setzen stattdessen mittlerweile auf Inzucht. Dies bringt jedoch regelmäßig Tiere mit schweren genetischen Defekten hervor, die nicht überlebensfähig sind und meist eingeschläfert werden. Im Oktober 2012 wurde bekannt, dass der Berliner Zoo wiederholt Löwengeschwister verpaart hatte, deren Nachkommen aufgrund von schweren genetischen Defekten mehrheitlich eingeschläfert werden mussten [19]. In einigen Zoos, wie dem Serengeti-Park Hodenhagen oder dem Safaripark Stukenbrock, werden weiße Tiger nachgezüchtet. Bei weißen Tigern handelt es sich um keine eigene Art, sondern lediglich um eine Farbvariante des Bengal-Tigers. Da diese Tiere bei „Sammlern“ und Zirkusbetrieben begehrt sind, haben sich einige Zoos auf ihre Zucht spezialisiert. Grundsätzlich stammen alle weißen Tiger vom gleichen Vatertier ab, und somit handelt es sich bei allen Nachkommen um Inzuchten. Die meisten dieser Tigerbabys leiden unter genetischen Defekten wie Gaumenspalten, Hüftgelenkfehlstellungen oder neurologische Störungen. Experten zufolge müssen etwa 30 bis 60 ingezüchtete weiße Tiger geboren werden, um einen „vorzeigbaren“ weißen Tiger zu erhalten [20]. Der große Anteil behinderter oder vermindert lebensfähiger Tiere wird in der Regel eingeschläfert.
 
Die Zukunft der Zoos
Zoos tragen weder zum Artenschutz bei, noch leisten sie einen Beitrag zur Bildung. PETA setzt sich für ein Nachzucht- und Importverbot für Zoos ein, damit die Haltung von Tieren in Gefangenschaft mittelfristig auslaufen kann. Die somit eingesparten Steuergelder, die sich allein in Deutschland auf mehrere Dutzend Millionen Euro pro Jahr belaufen, könnten für den Schutz bedrohter Tierarten in ihrem natürlichen Lebensraum aufgewendet werden. Dennoch könnten Zoos auch künftig eine nützliche Funktion erfüllen – als Auffangstationen für Tiere, die beispielsweise aus Zirkusbetrieben oder in Fällen von Vernachlässigung in Privathaushalten beschlagnahmt wurden. Derzeit warten allein in deutschen Zirkusbetrieben unter anderem etwa 50 Elefanten und schätzungsweise 200 Raubkatzen in tierquälerischer Haltung auf ihre Rettung.
 
Es gibt viele tierfreundliche Möglichkeiten, wie Kinder und Erwachsene die natürlichen Bedürfnisse und Lebensweisen von Tieren kennenlernen können, zum Beispiel auf einer Entdeckungstour durch die heimische Natur oder durch die Mithilfe auf einem Gnadenhof. Wer den Anblick seelisch kranker Tiere in der Zoo-Gefangenschaft nicht ertragen kann, der kann das natürliche Verhalten von Tieren in ihrem ursprünglichen Lebensraum mithilfe von Dokumentarfilmen kennenlernen.
 

In Zoos sollen Kinder Respekt vor Tieren lernen, aber die zentrale Frage davor wäre doch: Sind Zoos selbst respektvoll gegenüber Tieren?

Ich denke nicht. In Zoos lässt sich lernen, dass man andere Lebewesen straflos einsperren darf, dass Menschen Tiere beliebig ihrer Umgebung entnehmen und versetzen, ihre Reproduktion steuern, ihre Familien und Sozialverbände nach eigenem Gusto zusammensetzen oder auseinanderreißen dürfen. Menschen billigen den Tieren das Leben zu oder nehmen es ihnen weg. Zoos führen vor, wie Menschen bestimmen, wo und wann ein Tier erwünscht ist. In Zoos lernen Kinder das, was sich kein Religionsunterricht mehr so naiv vermitteln würde: dass der Mensch die Krone der Schöpfung im Sinne eines despotischen Alleinherrschers ist. Solch eine „Pädagogik“ brauchen wir nicht.
Kinder wollen nicht, dass Tiere leiden. Es ist falsch, ihnen vorzugaukeln, Elefanten, Tiger oder Affen könnten in Gefangenschaft artgerecht gehalten werden.
 
Warum sperren Zoos Tiere wirklich ein?
Zoo-Verantwortliche haben ein existenzielles Interesse daran, das „System Zoo“ aufrechtzuerhalten, denn sie bestreiten daraus ihren Lebensunterhalt. Die lukrativen Führungspositionen in zoologischen Einrichtungen bringen oftmals Prestige und Ansehen in der Gesellschaft und in der Wissenschaft mit sich. Dafür haben die Zoo-Verantwortlichen auch keine Hemmungen, die Öffentlichkeit mit vorgeschobenen Argumenten zu täuschen. 

Letztendlich werden wir gefährdete Arten nur retten können, wenn wir deren Lebensräume bewahren und die Gründe bekämpfen, aus denen Menschen diese Tiere töten. Anstatt Zoos zu finanziell zu unterstützen, sollten wir lieber solche Gruppen fördern wie die International Primate Protection League (Internationale Primatenschutzliga), die Born Free Foundation (Stiftung „Geboren in Freiheit“), die African Wildlife Foundation (Stiftung wildlebender Tiere in Afrika) und andere Gruppen, die daran arbeiten, Lebensräume für Tiere zu erhalten.

Zoos, denen wirklich etwas daran liegt, das Bewusstsein für wildlebende Tiere und deren Bewahrung zu steigern, sollten dem Beispiel des Worldlife Center in London folgen: Das Zentrum plant einen Hi-Tech-Zoo ohne Tiere. Die Besucher sollen dort Tiere in freier Wildbahn über life-Satellitenverbindungen von weit entfernten Plätzen wie z.B. dem Regenwald, dem Great Barrier Reef und Afrika verfolgen können. Wenn Sie wilde, in Freiheit lebende Tiere aus nächster Nähe sehen möchten und wissen möchten, wie sie sich in freier Wildbahn verhalten, sollten Sie ein Naturschutzgebiet aufsuchen. Einen guter Ansatz, damit zu beginnen, liefert die Internetseite des Nature Conservatory. Hier finden Sie eine Liste mit allen Graslandschaften, Korallenriffe und sämtlichen anderen Lebensräumen wilder Tiere.

Am besten unterstützt man einen Zoo überhaupt nicht, es sei denn, man trägt durch eigene Aktivitäten dazu bei, dass sich die schlechten Verhältnisse dort ändern. Kleinere oder drittklassige Zoos sollten Sie ganz und gar meiden. Wenn niemand diese für die Tiere unzumutbaren Einrichtungen besucht, sind sie gezwungen zu schließen.

Organisieren Sie Briefkampagnen, um Druck auf die Behörden der Stadt und des Landkreises auszuüben, damit bei ihrem Zoo Verbesserungen zum Tragen kommen.

Demonstrieren Sie , verteilen Sie Flugblätter am Eingang zu einem Zoo

Die Wahrheit über Zoos – Flugblatt von PETA
Download Flyer DIN lang
Download Flyer A4

 
 
Quellen:
[1] Der EU ZOO Report – Deutschland (2012): Eine Untersuchung zur Umsetzung und Durchsetzung der Richtlinie 1999/22/EG des Rates über die Haltung von Wildtieren in Zoos. Born Free/ENDCAP et al.
[2] Artikel in der britischen Sunday Times vom 01.04.2007: “City gorillas live it up as their jungle cousins face oblivion”
[3] Brian Nattrass (2002): Dancing with the Tiger: Learning Sustainability Step by Natural Step
[4] Lori Marino et al. (2010): Do Zoos and Aquariums Promote Attitude Change in Visitors? A Critical Evaluation of the American Zoo and Aquarium Study. In: Society and Animals 18, 126-138
[5] Artikel im Spiegel vom 25.08.2012: „Tödliche Attacke im Kölner Zoo: „Der Tiger war in dem Bereich, wo er hingehört“
[6] Birkett LP, Newton-Fisher NE (2011): How Abnormal Is the Behaviour of Captive, Zoo-Living Chimpanzees? PLoS ONE 6(6): e20101. doi:10.1371/journal.pone.0020101
[7] Artikel in GEOkompakt Nr. 33 vom Dezember 2012: „Menschenrecht für Menschenaffen? Gespräch mit dem Anthropologen Prof. Dr. Volker Sommer“
[8] PETA.de/Zooelefanten
[9] Clubb R., Moss C. et al (2008): Compromised Survivorship in Zoo Elephants., Science 12 December 2008: 1649.
[10] PETAs Eisbärenstudie 2008 – 2010. Online unter https://www.peta.de/mediadb/eisbaer-peta-recherche-2010.pdf
[11] PETA.de/Stereotypien
[12] Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 13.05.2008: „Punkten ohne Eisbär-Rummel“
[13] Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 31.01.2008: „Der Zoo ist keine Arche Noah“
[14] PETA.de/Zooskandal2011
[15] Artikel in der B.Z. vom 26.03.2008: „Zoo-Tierhändler verkaufte Affen an Versuchslabor“ http://www.bz-berlin.de/archiv/zoo-tierhaendler-verkaufte-affen-an-versuchslabor-article322923.html
[16] Johnson, W. (1994): Entzauberte Manege
[17] Artikel im „Beobachter“ vom Februar 2013: „Vielen Männchen fehlt das Selbstvertrauen“
[18] Artikel in der Seattle Times vom 28.08.2013: “Experts suggest changes for zoo’s elephants”
[19] Artikel in der Berliner Morgenpost vom 25.07.2012: „Grüne Politikerin kritisiert Inzucht im Berliner Zoo“
[20] Informationstafel am Tigergehege im rheinland-pfälzischen Zoo Landau. Abbildung liegt PETA vor.

http://www.peta.de/zoo-hintergrund

http://www.hamburger-fortbildungstage.de/2008/Zoos.html

http://www.zeit.de/gesellschaft/2014-02/zoo-ethik

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