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Dez 28

Wer oft negativ denkt, trainiert sein Gehirn zum Unglücklichsein

Es gibt einen einfachen Grund, warum wir immer wieder unangenehme Situation erleben. Durch ständiges negatives Denken trainieren wir unser Gehirn dazu, die Welt als negativ und schwierig zu sehen, auf diese Weise erschaffen wir diese unangenehme Situationen oft unbewusst selbst.

Bildquellen: (1) (2)

Das Gehirn ist ein äußerst flexibles Organ, das darauf ausgelegt ist, sich an die Bedürfnisse seines „Eigentümers“ in dessen Lebensumfeld anzupassen.

Hierbei stammt natürlich noch einiges aus früheren Zeiten: Lebte ein Mensch bspw. im Gebirge und waren äußerst feinfühlige Bewegungsabläufe notwendig, vergrößerte und verdichtete sein Gehirn die Areale, in denen die Bewegung gesteuert wird. Lebte er im Dschungel und war eine besonders feine Seh- und Hörwahrnehmung erforderlich, verbesserte sein Gehirn diese.

Ebenso verhält es sich mit allen Dingen, die man „übt“ und „mental sammelt“ (das Spielen von Musikinstrumenten, handwerkliche Fertigkeiten, Fachwissen) – was stark genutzt und benötigt wird, erhält auch mehr Speicherplatz und Dichte im Gehirn.

Somit ist es nur logisch, dass sich auch bestimmte Denkprozesse auf diese Weise „ausbreiten“. Denkt man oft negativ / pessimistisch, „erlernt“ das Gehirn, dies „besonders gut zu können“, was in einen Teufelskreis führen kann.

Positive und negative Ereignisse verändern die Strukturen im Gehirn

Rick Hanson, ein amerikanischer Neurowissenschaftler, beschreibt es so: In unserem Alltag passieren unterschiedliche Dinge und jedes Ereignis hinterlässt seine Spuren bei uns. Das bedeutet, es hinterlässt neue Strukturen in unserem Kopf. Durch die Ereignisse feuern die Neuronen in unserem Gehirn und durch das Feuern wachsen sie zusammen. Je öfter die Neuronen miteinander feuern, desto stärker werden diese Verbindungen.

Man kann sich das so vorstellen, dass aus einem Trampelpfad durch mehrmaliges begehen (Denken der gleichen Gedanken) mit der Zeit eine Autobahn wird, auf der die Gedankenautos immer schneller rasen.

Wer also immer wieder negativ denkt, dessen Gedankenautos rasen automatisch über die schon viel genutzte Autobahn (Reiz – Reaktion!).

Somit verändert ständiges negatives Denken unsere Gehirnstruktur. Pessimisten erzeugen damit eine Negativspirale, die dafür sorgt, dass man die Welt und das Umfeld als schwierig erlebt.
„Das Gehirn ist erst mal ein Organ, und wie fast jedes Organ verändert es sich durch Aktivität“, so der Forscher Prof. Esc: „Wenn Sie oft negativ denken, dann werden Sie Situationen eher angstbesetzt erleben. Oder Sie werden mit einem Filter durch die Welt gehen und tendenziell negative Inhalte wahrnehmen“.

Die gute Nachricht: Der Mechanismus funktioniert auch im umgekehrten Fall. Studien zeigen, dass sich Positivität und Optimismus ebenfalls trainieren lassen.

Nun gibt es positive und negative Ereignisse im Alltag und beide Ereignisse, egal ob positiv oder negativ, verändern die Strukturen in unserem Kopf. Nur positive und negative Dinge werden an unterschiedlichen Stellen im Gehirn abgespeichert und Rick Hanson stellt das sehr anschaulich dar. Er sagt: Unser Gehirn ist wie ein Glatteis für positive Ereignisse. Das heißt, diese Ereignisse kommen an, sie werden durchlebt, sie sind im Gehirn, werden erfahren, dann sind sie vorbei und dann gleiten sie ab, wie ein Schlittschuhfahrer auf der Eisbahn. Dann sind sie einfach weg.

Und das Gehirn ist für negative Ereignisse wie Klettverschluss. Das bedeutet, diese Ereignisse kommen an, sie werden registriert, sie werden wahrgenommen, sie werden festgehalten und abgespeichert – abrufbar für die Zukunft.

Sage mir, wie du denkst und ich sage dir, wie gesund du bist

Was wir denken, hat auch Einfluss auf unsere Zellen. Davon ist auch der Zellbiologe Bruce Lipton, der Autor des Buches Intelligente Zellen – wie Erfahrungen unsere Gene steuern, überzeugt. Sind wir verliebt, schüttet der Körper Dopamin aus und diverse Wachstumshormone. Sind wir gestresst, wirkt sich das auch auf unsere Zellen aus. Sogar bis hinein in die Struktur unserer Zellen, so Bruce Lipton.

„Epigenetik sagt: Nicht die Gene kontrollieren dich, du kontrollierst deine Gene! Und zwar so, wie du in der Beziehung zur Welt stehst! Der Geist ist der Interpret, das Gehirn ist der Chemiker, die Interpretation bewirkt unterschiedliche chemische Mischungen. Was auch immer du in der Welt siehst, es verursacht unterschiedliche chemische Mischungen. Die gelangen in dein Blut und verändern das Schicksal deiner Zellen! So einfach ist das mit der Verbindung zwischen Körper und Geist.“ (Bruce Lipton, Zellbiologe, USA)

Wer eine Negativspirale ändern möchte, braucht erst einmal Achtsamkeit, um zwischen Reiz und Reaktion nachdenken zu können. Nun kann er wählen und einen neuen Trampelpfad mit positiven Gedanken beginnen. Er kann beginnen zu agieren, statt automatisch zu reagieren. Und er kann aus den neuen Gedanken eine neue Autobahn ins Glück bauen…

12 Wege vom negativen zum positiven Denker

glas halb voll

Negative Gedanken können zu einem Laster in unserem Leben werden und haben Einfluss darauf, wie wir Geschehnisse erfahren. Zu lernen, wie man positiv statt negativ denkt, kann hart sein, besonders wenn es einem niemals beigebracht worden ist. Jedenfalls, jemand zu werden, der das beste in allem sieht, kann zu neuen Erfahrungen und einer gesünderen Existenz führen.

1) Sei dankbar

Zu lernen, für alles dankbar zu sein, was du im Leben hast, ist fundamental, um ein positiver Denker zu werden. Wenn du dies hier liest, hast du sehr wahrscheinlich Zugang zu einem Computer, Internet, EINEM LEBEN! Sei dankbar für andere, die für dich da sind und für all die Dinge, die du im Leben schätzt. Alles was du hast, ist ein Privileg; behandle es auch so.

2) Eliminiere Drama

Dramen zu beginnen ist ein fieser Charakterzug. Das Schauspiel aus deinem Leben zu eliminieren bedeutet, sich von Leuten, die Dramen über alles und jeden unter der Sonne starten, abzuwenden. Auch wenn sie dich nicht in ein Drama einbeziehen, so steigt das Risiko, dass sie dich auch zu einem Beginner solcher Schauspiele machen. Eliminiere diese Leute und Einflüsse aus deinem Leben, denn du solltest in Freude, Zufriedenheit und Dankbarkeit sein, nicht in unsinnigen Dramen.

3) Umgebe dich mit unterstützenden Menschen

Leute voller Dramen aus deinem Leben zu leiten, geht Hand in Hand damit, dich mit unterstützenden Menschen zu umgeben. Du weißt wer einen schlechten Einfluss auf dein Leben hat und wer nicht. Deine Freunde sind entweder für dich da oder nicht. Wähle die Leute, die du in dein Leben lässt, weise.

4) Übernimm Verantwortung

Positiver zu denken als zuvor, beginnt mit der Initiative dies zu tun. Du musst zufriedener werden wollen. Du musst ebenso die Verantwortung für die Dinge übernehmen, die in deinem Leben manchmal schief laufen und die Entscheidung treffen, dass DU sie zum besseren verändern kannst.

5) Sei freundlich

Sei nett zu anderen. Es ist so einfach. Freundlich zu anderen zu sein, wird positive Gefühle generieren, für dich und die Person, zu der du freundlich bist. Jeder ist ein Gewinner in dieser Situation. Freundlich sein bedeutet, ein guter Mensch zu sein und es gibt keinen besseren Weg zu denken und positiv zu leben.

6) Nimm dir Zeit für dich

Manchmal brauchen wir Zeit, um einfach einen Gang runter zu schalten und uns mit unseren eigenen Gedanken zu befassen. Ob durch Meditation, Yoga, Musik, einen Spaziergang, etc… Wir alle haben etwas davon, wenn wir ab und zu der Realität den Rücken kehren und uns in unserem Zug aus Gedanken verlieren.

7) Hab Spaß

Ein offensichtlicher Weg negatives Denken zu eliminieren, ist Spaß zu haben. Spaß haben führt zu Lachen, Aufregung und Vergnügen. So lange bei dem Prozess niemand zu Schaden kommt, lebe auf und habe Spaß – deshalb sind wir doch alle überhaupt hier.

8) Lerne zu vergeben

Es erfordert einen starken Menschen, um Vergebung für etwas walten zu lassen. Es ist auch nicht deine Zeit wert, an etwas zu zweifeln was bereits geschehen ist. Was getan wurde, das wurde getan. Das war in der Vergangenheit, und da sollte es auch bleiben. Zu vergeben kann schwierig sein, doch wenn es getan ist, so erlaubt es dir, von deinen Fehlern und den Fehlern anderer, weiter zu gehen. Zufriedenheit und positives Denken können nicht erreicht oder verbessert werden, wenn wir an dem festhalten, was in der Vergangenheit getan wurde.

9) Denken, das Glas ist halb voll (nicht halb leer)

Was auch immer im Leben passiert (nachvollziehbar), behandle es, als wäre es für etwas besseres, nicht für etwas schlechteres da. Falls du einen schlechten Tag hast, drehe deinen Denkprozess um, für das Gute, das dir an diesem Tag widerfahren ist. Diese Technik ist einfach zu lernen, wie man optimistisch wird. Optimistisch zu denken ist positives Denken. Nicht jede Lebenssituation erlaubt es uns, optimistisch zu sein. Das Leben hat harte Umstände von Zeit zu Zeit. Doch das meiste der tagtäglichen Ereignisse, kann mit dieser Art des Denkens behandelt werden.

10) Denke nicht zu viel

Sich zu sehr in unserer Schnelllebigkeit zu verstricken, kann uns dazu führen, dass wir unseren aktuellen Zustand zu sehr durchdenken, anstatt das Gesamtbild der Dinge zu betrachten. Falls du durch Trubel in deinem Leben gehst und es scheint, als könntest du es nicht schaffen einen Weg daraus zu finden, halte durch. Harte Arbeit und Entschlossenheit werden am Ende siegen. Besonders, wenn du etwas tust, um dich selbst zu verbessern und du keine Energie dafür verschwendest, dir Sorgen zu machen, wegen dem was kommt. Denke positiv, lebe im Moment, doch versuche nicht so unglaublich viel zu denken.

11) Meditiere

Meditation verändert das Gehirn: Jemand, der meditiert, konzentriert sich auf einen einzigen Gedanken oder ein positives Gefühl. Zum Beispiel auf Mitgefühl, eine klassische Meditationsform im Buddhismus. Bei buddhistischen Mönchen mit langjähriger Meditationserfahrung, haben Wissenschaftler dauerhafte Veränderungen im Gehirn festgestellt. Ihre Gehirne waren an den Stellen gewachsen, die für die Verarbeitung von Emotionen, gezielten Bewegungen und positiven Gefühlen, sowie Glück verantwortlich sind. Gehirnbereiche für negative Emotionen, wie Angst und Unglücklichsein dagegen, wurden weniger aktiviert.

Meditation ist also wie Body Building fürs Gehirn. Der glücklichste Mensch der Welt – ein meditationserprobter Mönch, der angab ständig sehr glücklich zu sein, wurde von Neurowissenschaftlern untersucht. Anhand seiner Hirnströme konnte nachgewiesen werden, dass er die Wahrheit sagt.

12) Verankere das Positive

Damit unser Gehirn positive Erfahrungen abspeichert und nicht abperlen lässt, reicht es aber nicht, einfach ab und zu kurz an etwas Schönes zu denken. Wie Rick Hanson in seinem Buch „Denken wie ein Buddha“ wunderbar erklärt, müssen wir Positives bewusst erleben und integrieren. Das heißt, wir bemerken es nicht nur kurz  – sondern wir nehmen es als sinnliche Erfahrung auf und speichern es so in unserem Gehirn ab. Der Neurowissenschaftler Hanson empfiehlt dazu folgende Schritte:

  1. Mach eine positive Erfahrung. Wenn sich nicht ohnehin gerade etwas Schönes ergibt, dann vergegenwärtige dir so oft wie möglich Erinnerungen an glückliche Momente oder denke an Menschen, Dinge oder Orte, für die du dankbar bist. So kannst du Zufriedenheit und innere Stärke aktiv „trainieren“.
  2. Reichere sie an. Bleib für 5 bis 10 Sekunden bei der Erfahrung und versuche sie bewusst zu genießen. Oft sehen wir etwas Schönes, z.B. eine Blume, eine Landschaft oder einen geliebten Menschen, und nehmen das nur ganz kurz zur Kenntnis, bevor wir unsere Aufmerksamkeit wieder auf etwas anderes lenken. Versuche einmal länger dabei zu bleiben.
  3. Nimm die Erfahrung in dich auf. Verinnerliche sie, indem du nicht nur über sie nachdenkst, sondern dich bewusst auf die Gefühle, die die Erfahrung in dir auslöst, fokussierst. Lass dich von ihnen durchdringen. Lass sie in dich einsickern. Bade in ihnen. Mach dir bewusst, dass du auf diese Ressource jederzeit zurückgreifen kannst.
  4. Bleib beim Guten. Häufig kommen wir in glücklichen Momenten auch mit Negativem in Kontakt. So kann es sein, dass du dich in einem Augenblick tiefer Verbundenheit mit anderen Menschen an einsame Stunden erinnerst. Nimm zur Kenntnis, dass es auch diese Momente in deinem Leben gibt – aber lenke deine Aufmerksamkeit immer wieder bewusst auf das Gute. So als ob das Negative immer wieder verblasst und in den Hintergrund tritt.

Man muss ja nicht das Ziel haben, der glücklichste Mensch der Welt zu werden – wer hat schon die Zeit den ganzen Tag zu meditieren – aber wer sich zumindest auf den Weg machen will, sollte mit Achtsamkeitsübungen anfangen. Denn deine Seele nimmt die Farbe deiner Gedanken an.

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