Was große Denker wirklich über Fleischkonsum sagten
Mutige Menschen, die dem alles mit sich reißen-wollenden Mainstream trotzten, gab es zu allen Zeiten und es ist interessant ihre kritischen und tiefsinnigen Aussagen heute noch einmal zu hören. Während des Mittelalters, ganze 600 Jahre lang, wurden helle Köpfe und kritische Menschen verfolgt und oft sogar bei lebendigem Leibe mitsamt ihren Schriften verbrannt. Die letzten Jahrhunderte wurde dies in dieser Form nicht mehr geduldet.
In dieser Dokumentation hören wir eine Auswahl mutiger Zitate von weltberühmten Köpfen. Sie legten ihre Finger in die Wunde ihrer Zeit. Ihre Kritik an Kirche und Gesellschaft hat bis heute ihre Brisanz nicht verloren – im Gegenteil.
Wenn du dich mit bewusster Ernährung beschäftigst, stolperst du früher oder später über eine faszinierende Entdeckung: Viele der größten Geister der Menschheitsgeschichte haben sich intensiv mit dem Thema Fleischkonsum auseinandergesetzt. Von antiken Philosophen bis zu modernen Visionären haben zahlreiche Denker die ethischen, gesundheitlichen und spirituellen Dimensionen unserer Nahrungswahl hinterfragt.
Pythagoras – Der Pionier des ethischen Vegetarismus
Pythagoras, der griechische Philosoph und Mathematiker, gilt als einer der ersten westlichen Denker, der vegetarische Ernährung aus ethischen Gründen propagierte. Bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. lehrte er seine Schüler, dass das Töten von Tieren für Nahrung moralisch verwerflich sei. Seine Überzeugung basierte auf der Lehre der Seelenwanderung (Metempsychose), wonach Menschenseelen nach dem Tod in Tierkörper übergehen können.
Für Pythagoras war der Verzicht auf Fleisch nicht nur eine Ernährungsentscheidung, sondern ein Akt der Gewaltlosigkeit und des Mitgefühls. Er glaubte fest daran, dass die Art, wie wir mit Tieren umgehen, direkt unser spirituelles Wachstum beeinflusst. Seine Anhänger, die Pythagoreer, praktizierten eine strikte vegetarische Lebensweise und wurden damit zu Vorreitern einer Bewegung, die bis heute anhält.
Platon – Gesundheit und Frieden durch pflanzliche Kost
Platon erkannte bereits im antiken Griechenland den Zusammenhang zwischen Fleischkonsum, Gesundheit und gesellschaftlichem Frieden. In seinem Werk „Der Staat“ beschrieb er einen idealen Staat, in dem die Bürger sich hauptsächlich von pflanzlicher Nahrung ernähren. Er argumentierte, dass eine einfache, vegetarische Ernährung zu besserer Gesundheit und weniger Krankheiten führt.
Besonders interessant ist Platons Beobachtung, dass Fleischkonsum zu einem erhöhten Bedarf an landwirtschaftlichen Flächen führt, was wiederum territoriale Konflikte und Kriege auslösen kann. Diese Erkenntnis ist heute, angesichts der globalen Umweltprobleme durch Massentierhaltung, aktueller denn je. Moderne Studien bestätigen, dass die Fleischproduktion etwa 77% der globalen landwirtschaftlichen Flächen beansprucht, während sie nur 18% der Kalorien und 37% der Proteine liefert.
Leonardo da Vinci – Das universelle Genie und Tierrechte
Leonardo da Vinci war nicht nur ein brillanter Künstler und Erfinder, sondern auch ein früher Verfechter von Tierrechten. Der Renaissance-Meister praktizierte Vegetarismus und kaufte angeblich sogar Vögel auf Märkten, nur um sie freizulassen. In seinen Notizbüchern schrieb er prophetisch: „Es wird eine Zeit kommen, in der die Menschen wie ich das Töten eines Tieres so betrachten werden wie jetzt das Töten eines Menschen.“
Seine anatomischen Studien, sowohl am menschlichen als auch am tierischen Körper, verstärkten seine Überzeugung von der Verwandtschaft allen Lebens. Da Vinci erkannte die Leidensfähigkeit der Tiere und konnte nicht akzeptieren, dass menschlicher Genuss das Leid anderer fühlender Wesen rechtfertigt.
Voltaire – Aufklärung auch für Tiere
Der französische Philosoph Voltaire kritisierte die Vorstellung des René Descartes, Tiere seien gefühllose Automaten, scharf. Er argumentierte vehement, dass Tiere durchaus Gefühle und Bewusstsein besitzen. In seinem „Philosophischen Wörterbuch“ schrieb er über die Absurdität, Tieren jegliches Empfindungsvermögen abzusprechen, während sie doch offensichtlich Freude, Schmerz und Zuneigung zeigen.
Voltaires Argumente waren wegweisend für die spätere Entwicklung der Tierethik. Er forderte, dass die Vernunft der Aufklärung sich auch auf den Umgang mit Tieren erstrecken müsse. Heute unterstützen zahlreiche neurologische Studien seine Position: Die Cambridge Declaration on Consciousness von 2012 bestätigt wissenschaftlich, dass Tiere bewusste Erfahrungen und intentionale Verhaltensweisen besitzen.
Jean-Jacques Rousseau – Natürlichkeit und Mitgefühl
Rousseau vertrat die Ansicht, dass der natürliche Zustand des Menschen vegetarisch sei. In seinem Werk „Émile oder Über die Erziehung“ argumentierte er, dass Fleischessen die Menschen grausam und aggressiv mache. Er beobachtete, dass fleischessende Völker tendenziell kriegerischer seien als solche, die sich hauptsächlich pflanzlich ernähren.
Der Philosoph betonte besonders die Bedeutung von Mitgefühl als natürliche menschliche Eigenschaft. Er glaubte, dass das Schlachten von Tieren dieses natürliche Mitgefühl abstumpft und damit die moralische Entwicklung des Menschen behindert. Rousseau sah in der vegetarischen Lebensweise einen Weg zurück zu unserer ursprünglichen, mitfühlenderen Natur.
Arthur Schopenhauer – Mitleidsethik und Tierschutz
Schopenhauer entwickelte eine Ethik, die auf Mitleid als fundamentaler moralischer Triebfeder basiert. Für ihn war es selbstverständlich, dass sich dieses Mitleid auf alle leidensfähigen Wesen erstrecken muss, nicht nur auf Menschen. Er kritisierte die christliche Tradition, die Tiere aus der moralischen Betrachtung ausschloss, als „empörend und abscheulich“.
Der deutsche Philosoph schrieb: „Mitleid mit Tieren hängt mit der Güte des Charakters so genau zusammen, dass man zuversichtlich behaupten darf, wer gegen Tiere grausam ist, könne kein guter Mensch sein.“ Diese Haltung beeinflusste maßgeblich die spätere Tierrechtsbewegung. Schopenhauer praktizierte selbst weitgehend vegetarisch und setzte sich aktiv für Tierschutz ein.
Leo Tolstoi – Vom Fleischesser zum überzeugten Vegetarier
Leo Tolstoi wurde im Alter von 50 Jahren Vegetarier und blieb es bis zu seinem Tod. Seine Konversion war das Ergebnis tiefer ethischer Überlegungen und eines Besuchs in einem Schlachthaus, der ihn zutiefst erschütterte. In seinem Essay „Die erste Stufe“ beschrieb er eindringlich die Grausamkeit der Fleischproduktion und argumentierte, dass Vegetarismus die erste und wichtigste Stufe moralischer Entwicklung sei.
Tolstoi schrieb: „Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben.“ Er sah einen direkten Zusammenhang zwischen der Gewalt gegen Tiere und der Gewalt zwischen Menschen. Seine vegetarische Lebensweise war für ihn untrennbar mit seinen Idealen von Gewaltlosigkeit und Mitgefühl verbunden.
Der russische Schriftsteller beeinflusste damit auch Mahatma Gandhi, der Tolstois Schriften über Vegetarismus las und selbst zu einem prominenten Verfechter pflanzlicher Ernährung wurde.
George Bernard Shaw – Scharfzüngiger Kritiker der Fleischindustrie
Der irische Dramatiker und Nobelpreisträger George Bernard Shaw war über 70 Jahre lang Vegetarier. Mit seinem typischen Witz und seiner Schärfe kritisierte er die gesellschaftliche Akzeptanz des Fleischkonsums. Als ihm Ärzte wegen seiner vegetarischen Ernährung ein kurzes Leben prophezeiten, konterte er später im hohen Alter: „Sie sind alle tot, und ich bin noch hier.“
Shaw, der 94 Jahre alt wurde, sagte einmal: „Tiere sind meine Freunde, und ich esse meine Freunde nicht.“ Er setzte sich aktiv für Tierrechte ein und nutzte seine literarische Prominenz, um auf die ethischen Probleme der Fleischproduktion aufmerksam zu machen. In seinen Werken thematisierte er wiederholt die Heuchelei einer Gesellschaft, die Haustiere liebt, aber Nutztiere ohne Mitgefühl behandelt.
Albert Einstein – Relativität auch in der Ernährung
Albert Einstein, das Genie des 20. Jahrhunderts, sympathisierte stark mit vegetarischer Lebensweise. Obwohl er aus gesundheitlichen Gründen erst spät im Leben vollständig zum Vegetarier wurde, unterstützte er diese Lebensweise philosophisch schon viel früher. In einem Brief schrieb er: „Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.“
Einstein erkannte die ökologischen und ethischen Vorteile pflanzlicher Ernährung lange bevor diese Themen in den Mainstream gelangten. Er schrieb: „Ich bin von jeher ein Anhänger vegetarischer Lebensweise gewesen. Wenn irgend etwas, so wird die vegetarische Lebensweise das Schicksal der Menschheit in positiver Weise beeinflussen.“
Seine Äußerungen über Vegetarismus zeigen, dass sein ganzheitliches Denken sich nicht nur auf die Physik beschränkte, sondern auch ethische und ökologische Zusammenhänge umfasste.
Thomas Edison – Erfinder und Ernährungsreformer
Thomas Edison, einer der produktivsten Erfinder aller Zeiten, war überzeugter Vegetarier. Er glaubte, dass pflanzliche Ernährung nicht nur ethisch überlegen, sondern auch gesünder sei. Edison sagte voraus: „Der Arzt der Zukunft wird keine Medizin verabreichen, sondern seine Patienten für die Pflege des menschlichen Körpers, für Ernährung sowie für die Ursache und Prävention von Krankheit interessieren.“
Seine Vision von präventiver Medizin durch Ernährung findet heute zunehmend wissenschaftliche Bestätigung. Studien zeigen, dass pflanzliche Ernährungsformen das Risiko für Herzkrankheiten, Typ-2-Diabetes und bestimmte Krebsarten senken können.








