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Nov 01

Statt Kuhmilch jetzt Hanfmilch – Die neuseeländischen Milchbauern, die zu Hanferzeugern wurden

Neuseeland ist bekannt durch seine Schafe, doch durch die wachsenden Umweltprobleme erobert eine landwirtschaftliche Nutzpflanze die Heimat der Hobbits: Hanf. „Hanf ist eine wichtige Lösung für die wachsenden Umweltprobleme, mit denen wir heute konfrontiert sind,“ so die Kiwis. In Neuseeland suchte man verzweifelt nach nachhaltigen Alternativen zu der industriellen Landwirtschaft. Ein aktueller Bericht der Regierung, über die Umwelt in Neuseeland, zeigt ein trostloses Bild des katastrophalen Biodiversitätsverlusts, der verschmutzten Wasserstraßen und des zerstörerischen Aufstiegs der Milchindustrie. Der neuseeländische Landwirtschaftssektor beanspruchte immer mehr Land und damit einhergehende Probleme mit mehr Gülle und mehr Emissionen. Nachdem eine neue staatliche Überprüfung des Zustands von Neuseeland zeigte, dass die wundersame Umgebung Neuseelands in ernsthaften Schwierigkeiten steckt, traten sofort neue Regelungen in Kraft, darunter auch neue Tierschutzstandards für Milchkühe. Auch in Neuseeland nimmt der Protest gegen die Zerstörung durch die industrielle Landwirtschaft zu. „Es hat mir wirklich die Augen geöffnet, was die Kühe durchmachen müssen, um Milch zu produzieren,“ so ein Milchbauer. Statt die Kühe für Milch auszubeuten, bauen sie nun auf ihrem Land erfolgreich Hanf an. Statt Kuhmilch gibt es jetzt sogar Hanfmilch in Neuseeland. Vor ein paar Jahren erlangten bereits italienische Bauern weltweite Aufmerksamkeit, als sie Hanf anbauten, um kontaminierten Boden zu säubern. Auch die Milchbauern aus Neuseeland entdeckten, dass Hanf die nährstoffreichste Pflanze der Welt ist, dass sie mehr CO2 pro Hektar absorbiert als andere Nutzpflanzen und dass die gesamte Pflanze – von der Wurzel bis zur Spitze – zehntausendfach nutzbar ist. So sieht es auch ein Geflügelzüchter in den USA, denn statt 45.000 Hühner für einen der größten Hühnerproduzenten in den USA unter grausamen Bedingungen zu mästen, baut auch er jetzt Hanf an. Er will die Massentierhaltung nicht mehr unterstützen, mit Erfolg, denn er verdient jetzt mehr Geld, beschäftigt mehr Mitarbeiter und konnte so den ökologischen Fußabdruck seiner Farm verringern.

Die neuseeländischen Milchbauern, die zu Hanferzeugern wurden

 

Es ist eine ernüchternde Zusammenfassung eines Landes, das sich stark von der unberührten Landschaft unterscheidet, die in der Marketingkampagne „Pure New Zealand“ gefördert wird, die jedes Jahr Millionen von Touristen anzieht, nachdem die Regierung in Neuseeland ihren Bericht im Mai 2019 vorstellte. Ein massiver Anstieg der Milchviehherden des Landes in den letzten 20 Jahren, hatte nicht nur verheerende Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch auf die Süßwasserqualität des Landes, ein Schlüsselbereich, den die Regierung zur Verbesserung anstrebt. Während ihres Wahlkampfs versprach die Premierministerin Jacinda Ardern, die Flüsse und Seen des Landes für die nächste Generation wieder schwimmfähig zu machen. „Leben in Harmonie mit der Natur“, so die neue nationale Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt.

Wie Hanf geerntet wird, zeigt HempFarm aus Neuseeland mit Landmaschinen „Made in Germany“ – Die Claas KGaA mbH ist ein international agierender Landmaschinen­konzern mit Hauptsitz im ostwestfälischen Harsewinkel.

„Unsere Ernte 2019 von 500 Hektar in fünf Regionen auf der Nord- und Südinsel Neuseelands war ein großer Erfolg. Aus diesen Ernten konnten wir rund 400 Tonnen Saatgut gewinnen, die in unserer speziellen Hanfnahrungsfabrik in Tauriko verarbeitet werden. Wir stellen entkerntes Saatgut, Hanfsamenöl, Proteinpulver und auch die köstlich schmeckende Hanfmilch her, die bald in den Regalen und Cafés in Ihrer Nähe erhältlich sein wird.“ so HempFarm.

Zusammen mit unseren erfahrenen Landwirten in der HempFarm-Erzeugergruppe haben wir ungefähr 2000 große Ballen Hanfstroh geerntet. Dies wird durch unsere neue fortschrittliche Faserlinie verarbeitet, die bis März 2020 bei NZYarn in Christchurch installiert sein wird. Diese Faserlinie trennt die Bastfaser (Rinde) vom holzigen Kern des Stiels. Die beiden Produkte werden zu einem äußerst wertvollen Produkt für Branchen wie Vliesstoffe, Hanfgarn, Öko-Kunststoff, Bau, Papier und viele andere Primärprodukte.

HempFarm

Ein Beispiel aus Neuseeland ist auch Aaron. Er wurde von seinen Großeltern auf einer Milchfarm an der Westküste der Südinsel aufgezogen und melkt seit seinem sechsten Lebensjahr Kühe. In den letzten Jahren haben Aaron und seine Partnerin Sarah immer mehr von ihrem Land In Hanf-Anbauflächen umgewandelt, um ihr aufstrebendes Geschäft mit Hanfprodukten, Larrys Gold, zu betreiben.

Alles hatte damit begonnen, dass Aaron 2013 über den Zusammenhang von Gesundheit und Essen forschte, was ihn dazu brachte, sich [nur noch] pflanzlich zu ernähren. Aaron war davon begeistert, denn nie zuvor hatte er sich besser gefühlt. Als er einige Jahre später seine Partnerin Sarah kennen lernte, überzeugte er sie davon, es auch zu versuchen. Als ehemalige Personal-Trainerin war Sarah immer dazu angehalten worden, zu glauben, dass man sein Protein aus magerem Fleisch und Geflügel beziehen müsse, also forschte sie selbst und testete sich dann.

„Ich wurde fitter, schneller und stärker mit weniger Training und fühlte mich einfach viel besser. Der Geist wird viel klarer und du hast so viel mehr Energie.“

Als sie zwei Jahre mit Aaron zusammen war, gab Sarah ihren Job in der Bank auf, um auf der Milchfarm zu arbeiten. Zu diesem Zeitpunkt ging es ihr bei der Wahl ihrer Ernährung um mehr als nur um ihre Gesundheit. So entschieden sich Aaron und Sarah, daran zu arbeiten, ein gesundes, ökologisch nachhaltiges Produkt anzubieten, das Tiere nicht ausbeutet.

„Es hat mir wirklich die Augen geöffnet, was die Kühe durchmachen müssen, um Milch zu produzieren.“

An diesem Punkt kam Hanf ins Spiel. Sie entdeckten, dass Hanf die nährstoffreichste Pflanze der Welt ist, dass sie mehr CO2 pro Hektar absorbiert als andere Nutzpflanzen und dass die gesamte Pflanze – von der Wurzel bis zur Spitze – zehntausendfach nutzbar ist.

„Hanf ist ein Tausendsassa und unser beider Leidenschaft. Fleisch und Milchprodukte sind nicht gut für die menschliche Gesundheit. Wir brauchen daher mehr hochwertige, biologische und frische Produkte zu unserer Verfügung. Man kann dann mehr Lebensmittel pro Hektar anbauen, was bedeutet, je mehr wir produzieren, desto erschwinglicher ist es für diejenigen, die wirklich hochwertiges frisches Obst und Gemüse benötigen. Das bedeutet wiederum, dass die Landwirte, um des finanziellen Überlebens willen, ihr Land oder ihre Tiere für die Produktion von Milchtrockenmasse nicht zu sehr ausbeuten.“

Aarons und Sarahs Mission ist jedoch damit noch nicht zu Ende. Noch einige Schritte sind zu unternehmen, bevor ihre Erzeugnisse zu 100 Prozent pflanzlich sind.

„Finanziell ist die Milchwirtschaft sehr hart. Weil wir jung sind und Schulden haben, die wir loswerden wollen, gehen wir den Hanfanbau langsam an. Wir haben keine andere Wahl.“

„Wir haben einen langen Atem und hoffen, dass mehr und mehr Menschen von uns hören und unsere Geschichte verstehen und sehen, wie leidenschaftlich wir für die Tiere, die menschliche Gesundheit und die Umwelt einstehen, sodass unsere Arbeit davon getragen wird und wir den vollen Übergang schaffen können.“

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