Diese farbenfrohen Häuser aus Plastikflaschen und Schlamm sind feuerfest und können Erbeben standhalten. Außerdem halten sie eine komfortable Temperatur und beziehen Energie aus Solaranlagen und Methangas aus recyceltem Abfall.
Plastik ist überall. Tatsächlich ist unsere Welt so damit zugemüllt, dass Forscher voraussagen, dass wenn sich nichts an unserem Umweltbewusstsein tut, bis zum Jahre 2050 99% aller Vögel Plastik in ihrem Bauch haben werden.
Es reicht nicht, Menschen davon zu überzeugen weniger zu benutzen, Plastik muss umfunktioniert und wiederverwendet werden, damit es nicht auf die Müllhalden kommt. Trotz klarer Infografiken, emotionaler Statistiken und Recycling-programmen, schmeißen viele Nationen – insbesondere die Vereinigten Staaten – weiterhin gigantische Mengen Plastik auf die Müllhalden ohne an die Konsequenzen zu denken.
Diese unglückliche Realität hat viele Menschen dazu veranlasst, kreativ mit den weggeworfenen Nebenprodukten der modernen Gesellschaft zu werden. Einige haben Plastikmüll benutzt, um wunderschöne Skulpturen zu bauen und den Menschen das Problem der Plastikverschwendung ins Bewusstsein zu rufen, während andere sie komplett umfunktionieren, um damit umweltfreundliche Häuser zu bauen.
Quelle: Andreas Froese/ECOTEC
Wie phys.org berichtete, ist die Immobilienkrise in Nigeria so schlimm geworden, dass beinahe 16 Millionen Bauteile benötigt werden, um der Knappheit Herr zu werden. Da es für die meisten Menschen dort viel zu teuer wäre, traditionelle Häuser zu bauen, haben die Einheimischen die Idee zweier Nichtregierungsorganisationen übernommen und bauen nun Häuser aus Plastikflaschen.
Quelle: Andreas Froese/ECOTEC
Diese Lösung reduziert nicht nur die Kosten, sondern ist auch noch extrem umweltfreundlich.
Quelle: Andreas Froese/ECOTEC
Gesponsert von der in Kaduna liegenden NGO Development Association for Renewable Energies (DARE) und mit Hilfe des NGO Africa Community Trust, schlägt das Projekt zwei Klappen mit einer Fliege, indem es die Obdachlosigkeit sowie die Umweltverschmutzung reduziert. Es wird nicht nur weniger Plastik in den Müllhalden landen, das Haus ist auch dazu designed, keine CO2-Emissionen zu produzieren.
Außerdem wird es komplett durch Solaranlagen und Methangas von recycelten menschlichen und tierischen Abfällen mit Energie versorgt.
Quelle: Andreas Froese/ECOTEC
Um ein 2 Schlafzimmer Flaschen-Haus zu bauen, füllen die Arbeiter Plastikflaschen mit Sand und befestigen sie anschließend mit Schlamm und Zement. Dies formt eine solide Wand, welche stärker als Betonziegel ist.
Doch das ist nicht alles: Diese farbenfrohen Häuser sind kugelsicher, feuerfest und können Erdbeben standhalten. Ebenso können sie das ganze Jahr über eine angenehme Temperatur halten.
Quelle: Andreas Froese/ECOTEC
Die Häuser können auf bis zu drei Etagen gebaut werden, jedoch nicht höher aufgrund der mit Sand befüllten Flaschen. Dafür gibt die Struktur der recycelten Flaschen jedem Haus ein einzigartiges und helles Aussehen.
Ein Zwei-Schlafzimmer Haus benötigt 14.000 Flaschen zur Fertigstellung.
Um dies mal in die richtige Perspektive zu rücken: Nigeria schmeißt jeden Tag 3 Millionen Flaschen weg. Es sind also mehr als genug Flaschen vorhanden, um tausenden von Menschen ein neues umweltfreundliches Zuhause zu bescheren.
Quelle: Andreas Froese/ECOTEC
Wenn die Vereinigten Staaten diese Flaschen behalten und für Häuser benutzen würden, wie es die Nigerianer tun, könnten 9.257 Häuser pro Tag gebaut werden. Das sind beinahe 3,4 Millionen Häuser pro Jahr, berichtet Off Grid World. Mit 3,5 Millionen Menschen, die in den Straßen der USA leben, könnten die Plastikflaschen-Häuser auch dort zur Lösung eines riesigen gesellschaftlichen Problems beitragen.
Aber es gibt auch positive Beispiele in den USA, so hat die Stadt San Francisco vor kurzem beschlossen, den Verkauf von Plastikflaschen zu verbieten. Bravo!
Es ist immer wieder erfrischend von solchen positiven Nachrichten zu erfahren. Bei all den negativen Nachrichten, die täglich von allen Richtungen auf uns einprasseln, ist es wichtig sich zu erinnern, dass diese Zeit auch so viel Einfallsreichtum, neue Erfindungen und Zusammenhalt hervorbringt.
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Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf TrueActivist veröffentlich, von Daniel Schröer von Wach Auf aus dem Englischen übersetzt und zusammengetragen und mit Einverständnis des Autors auf unserer Seite veröffentlicht.
Obwohl das der falsche Weg ist, ist es erst ma gut, dass die Häuser gebaut werden. Der Plastikmüll kommt aus der Umwelt raus. Die Leute haben was zu tun, lernen dabei und es entstehen Wohnungen. Das ist wichtig. Das ist wichtiger als alles andere.
Aber: Auch hier in Deutschland ist es möglich, mit der Geschicklichkeit der eigenen Hände ohne unmögliche Kosten ein Haus zu bauen. Natürlich keine Villa mit Doppelgarage und Schwimmingpool mit Lichtorgel. Aber ein normales Wohnhaus. Wir haben alles um ein wohngesundes Haus zu bauen. Holz und Lehm. In Afrika gibt es Gegenden da braucht man nur Lehm und der ist auch dort ausreichend vorhanden. Da wo es starke Niederschläge gibt, muß ein wasserdichtes Dach aufs Haus. Ob man das dort aus Holz machen kann, von wegen der Termiten? weiß ich nicht. Aber wo Lehm ist, und der Mensch zwei Hände hat und jemand mit Erfahrung der die Anleitung vorgibt, da kann man jederzeit ein menschenwürdiges Haus bauen. Dazu braucht kein Mensch irgendwelches Geld. Lehm, Hände, Kopf zum lernen, zum nachmachen, zum weitergeben.
Und wer ein eigenes kleines Haus geschafft hat, der kann dann ja ein größeres bauen und noch ein größeres, wenn es unbedingt ein Palast werden muß. Ich wäre erst mal mit einem eigenen Dach über dem Kopf zufrieden und mit frischem sauberen und gesunden Trinkwasser.
Naja, da wurde einfach ein Projekt herausgepickt, was aber nicht die Normalität dort ist. Es gibt Projekte die solche Häuser bauen, aber das sind ein paar Leute. Die Mehrheit in Nigeria träumt von einem riesen Haus, gebaut im europäischen Stil (nur um einiges größer) Häuser und Autos müssen groß sein, damit man den Reichtum sehen kann. Da interessiert leider keinen ob das umweltfreundlich ist. Wer Geld hat der baut sich einen Palast.
Die armen Leute haben auch das Geld für ein „Plastic-Bottle-House“ nicht.
Es sind wie gesagt nur einzelnen Projekte. Die meisten Afrikaner sind in ihrem Denken was Umwelt betrifft noch im Mittelalter.
Die schmeißen ihren Müll einfach so weg und benutzen zum trinken häufig Plastiktüten gefüllt mit Wasser, die wenn sie benutzt sind auch einfach weggeworfen werden. Ich war in Afrika und bin mit einem Nigerianer zusammen. Die haben da andere Probleme. Da geht es täglich ums nackte Überleben. Solche Projekte sind sicher nicht schlecht, aber es interressiert meist nur, wie man den Tag übersteht, die wenigsten haben da noch Energie sich über solche Projekte den Kopf zu zerbrechen.
Liebe Jutta, das ist sicherlich richtig. Viele Menschen in Afrika träumen von dem großen Geld. Trotzdem ist es toll, dass sich auch das Bewusstsein für die Umwelt in Afrika breit macht. Und auch wenn es nur einzelne Projekte sind, so ist es besser wie gar nichts. Gut wenn jemand den Stein ins Rollen bringt und den ersten Schritt macht.