Die Dunkelmeditation ist im Westen noch relativ unbekannt. Obwohl sie doch auf eine lange Geschichte in allen Kulturen zurückblicken kann. Zum Beispiel war und ist es in einigen Lehren des tibetischen Buddhismus üblich, sich für ca. 42 Tage in einer dunklen Höhle zum meditieren aufzuhalten. In vielen Naturvölkern zog man sich für kürzere oder längere Zeit in die Dunkelheit zurück, um Erkenntnisse über Leben und Tod zu gewinnen. In manchen Traditionen blieben Schamanen sogar über viele Jahre hinweg in einem dunklen Raum, ohne in dieser Zeit je auch nur einen Funken Licht zu sehen.
Keine Angst, wir wollen dich nicht zu solchen Eskapaden extremen Ausmaßes überreden. Wir wollen dir generell den Wert näherbringen, sich in die heilende Dunkelheit zu begeben und sie wertzuschätzen. Es scheint zunächst sicher sehr ungewöhnlich, sich überhaupt in die Finsternis zu setzen und dort zu verweilen. Dunkelmeditation ist sicher eine der extremsten und radikalsten spirituellen Methoden, sie enthält daher aber auch ein ungeheures Potenzial.
Was kann die Dunkelheit uns schon geben?
Uns ..
Unser kleines Ich hat Angst, seine Identität zu verlieren, weil es glaubt, es wäre für sich allein. Es ist, als fürchte sich ein Tropfen, im Ozean aufzugehen. Der Verstand will immer haben, er will mehr. Er will Beschäftigung im Außen, die er aber in der Finsternis nicht findet. Die Dunkelheit ist nur ein Spiegel, in dem wir das wahre Gesicht unserer vermeintlichen Identität, unserer Kopflastigkeit, sehen können. Wir können wirklich erfahren, dass wir so viel mehr sind als unser kleines gedankliches Ich mit all seinen persönlichen Problemen und Dramen. Wir sind das Sein selbst, der grenzenlose, tiefe Ozean, in dem Gedanken nur kleine Wellen an der Oberfläche sind.
Die Frage ist also: Bist du bereit für dieses Nichts? Bist du bereit für den Sprung in das Unendliche, Ewige und Grenzenlose? Natürlich nicht – wer ist das schon? Die Dunkelheit wird seit Hunderten von Jahren verflucht und mit dem Bösen gleichgesetzt. So haben wir verlernt, uns auf sie einzulassen, wir wollen überall Licht und Klarheit. In der Finsternis vermuten wir Mörder und Dämonen. Dabei vergessen wir, dass unsere erste Erfahrung auf dieser Erde die eines dunklen feuchten Raumes war, nämlich des dunklen Mutterleibes, in dem wir friedlich vor uns hin dösten, verbunden mit unserer Mutter – welch ein Symbol der kosmischen Einheit.
Sich in die Dunkelheit zu begeben (wenigstens für eine kurze Zeit), entspannt, reinigt und vermag sogar zu wichtigen Erkenntnissen zu verhelfen. Und diese Ruhe .. diese Ruhe ..
Anleitung
Setze oder lege dich in einen völlig dunklen, stillen Raum. Nach Möglichkeit sollte absolut kein Licht mehr durchdringen. Nimm eine entspannte Körperhaltung ein, so dass du dich wohl fühlst und dich nicht anstrengen musst. Nun schaust du mit offenen Augen einfach in die Dunkelheit, sonst nichts. Versuche nicht, etwas Bestimmtes zu tun oder zu lassen. Einfach nur sitzen oder liegen und in die Schwärze starren. Ob eine halbe Stunde oder 5 Stunden oder nur 5 Minuten – bleibe so lange dabei, wie du möchtest.
Schon bald wirst du wahrscheinlich verstehen, warum wir so gerne die Dunkelmeditation anpreisen! Sie entspannt …
Mache es am besten regelmäßig, vielleicht sogar jeden Tag, die Qualität und Intensivität der Dunkelmeditation wird zunehmen. Besonders effektiv ist die Dunkelmeditation über einen Zeitraum von mehreren Tagen oder gar Wochen, ohne in dieser Zeit auch nur einen Funken Licht zu sehen. Da diese Erfahrung sehr intensiv und überwältigend ist, solltest du selbst einschätzen, ob du es mit oder ohne fachliche Begleitung durchführst. Denn dabei können Visionen aller Art auftauchen. Es ist die totale, schonungslose Konfrontation mit sich selbst. All dein Inneres wird sich dir in der Dunkelheit spiegeln. Es ist der extremste, aber effektivste Weg der Selbst- und Welterkenntnis.
Wir empfehlen vorher neben Maxim´s „Strahlende Finsternis“ auch das Buch „Dunkeltherapie – Die Vision des inneren Lichts“ zu lesen. So weißt du, was dich alles in der Dunkelmeditation an Erfahrungen erwarten kann und du kannst einschätzen, ob du bereit dafür bist. Wichtig ist, dass du offen dafür bist, alle Gefühle, Gedanken und Erfahrungen, die in der Dunkelheit auftauchen, einfach nur wahrzunehmen.
Wir weisen hier noch einmal ausdrücklich darauf hin, deine Eigenverantwortung für die Durchführung der Dunkelmeditation zu übernehmen. Eine gewisse psychische Stabilität sollte vorhanden sein, ebenso wie die Bereitschaft, sich den eigenen, tiefsten Ängsten und Schatten zu stellen.
Viel Erholung und Klarheit!
Links:
http://www.findyournose.com/was-ist-meditation/111-liebe-f-r-dunkelheit
http://www.findyournose.com/osho-meditationen/110-meditation-in-dunkelheit-darkness-meditation–