Harvard plant, mehr pflanzliche Lebensmittel zu fördern, um die durch Lebensmittel verursachten Treibhausgasemissionen bis 2030 um 25 Prozent zu reduzieren.
Die Universität hat das Cool Food Pledge unterzeichnet, das vom World Resources Institute (WRI) und der UN Environment ins Leben gerufen wurde, um ihr Versprechen zu erfüllen, Harvard bis 2026 neutral und bis 2050 frei von fossilen Brennstoffen zu machen.
Im Interview mit The Harvard Gazette sagte Vizepräsidentin Katie Lapp: „Die Bekämpfung der Emissionen, die durch unsere Ernährung entstehen, ist ein zentraler Bestandteil des ganzheitlichen Ansatzes von Harvard, unseren Campus als Testfeld für den Klimawandel und die Nachhaltigkeit zu nutzen.
„Dieses Versprechen gibt uns ein wissenschaftlich fundiertes gemeinsames Ziel und eine Möglichkeit, gemeinsam mit Institutionen auf der ganzen Welt zu lernen, um ein nachhaltigeres Ernährungssystem zu schaffen.“
Harvards Programme zur Rettung des Planeten
Nachhaltigkeit, sparsamer Energieverbrauch und gesunde Ernährung sind einige der Bereiche, auf die sich Harvard konzentrieren will, um seine langfristigen Ziele zu erreichen.
Walter Willett, Professor für Epidemiologie und Ernährung und Co-Vorsitzender des Harvard’s Food Standards Committee sagt: „Der Klimawandel beschleunigt sich, und wir Amerikaner tragen auf Grund unserer Ernährung und unseres Lebensstils am meisten dazu bei.“
„Zu den vielen Veränderungen, die wir vornehmen müssen, einschließlich einer raschen Umstellung auf grüne Energie, gehört auch eine Umstellung der Ernährung auf eine stärker pflanzlich orientierte Ernährungsweise. Wenn wir das richtig machen, werden solche Veränderungen auch zu einer Verbesserung der Gesundheit und vieler anderer Aspekte unserer Umwelt führen.“
„Die Handlungen jedes Einzelnen sind wichtig, aber weil Harvard beabsichtigt, eine Führungsinstitution zu sein und Menschen auszubilden, die führend sein werden, können Schritte wie das Cool Food Pledge besonders wirkungsvoll sein.“
Einige der anderen Initiativen, die von Harvard-Studenten und Dozenten unterstützt werden, sind unter anderem:
Harvards Sustainable and Healthful Food Standards [Harvards nachhaltige und gesunde Lebensmittstandards], die von einem multidisziplinären Fakultätsausschuss entwickelt wurden, bieten einen praktischen Leitfaden, der nicht nur die Ernährungskompetenz verbessert, sondern auch eine Liste nachhaltiger und gesunder Ernährungsoptionen enthält, sodass Schüler, Lehrer, Mitarbeiter und Besucher besser über die Folgen ihrer Ernährungsentscheidungen informiert sind.
Ari Bernstein, Co-Vorsitzender des Food Standards Committee, sagt: „Menschen, die sich Sorgen um das Klima machen, konzentrieren sich auf Fragen zu Ernährung und weniger CO2, aber viel mehr Menschen werden sich gerade jetzt über die Lebensmittel informieren wollen, die ihre Gesundheit fördern. Die gute Nachricht ist, dass sie in der Regel aufeinander abgestimmt sind.“
Harvard-Studentin Meaghan Townsend hat einen Leitfaden zur pflanzlichen Ernährung entwickelt, nachdem sie von Kollegen Erkenntnisse über bestmögliches Essverhalten gewonnen hatte.
Meaghan dazu: „Studenten, die die nächsten Jahrzehnte den Klimawandel durchleben werden, haben ein großes Interesse daran, die beste Zukunft für sich selbst aufzubauen, und ich denke, dass pflanzliches Essen eigentlich eine der effektivsten, einfachsten und lohnendsten Möglichkeiten ist, dies zu tun.“
Aviva Musicus, eine Doktorandin in Harvard, leitete in Zusammenarbeit mit OFS und der Ernährungsabteilung einen Pilotversuch für nachhaltige Meetings und Veranstaltungen, um nachhaltige Diäten bei Campus-Meetings und -Veranstaltungen zu fördern.
„In den letzten zwei Jahren hat mich der AStA eingeladen, das Catering für die Orientierungsveranstaltung für die neuen Studierenden im Herbst zu planen, sodass jede Catering-Veranstaltung der gesamten Woche dem Guide entsprach.“
„Die Schüler liebten die nachhaltigen Möglichkeiten, vor allem, weil es an einer Schule für öffentliche Gesundheit sinnvoll ist, das zu praktizieren, was wir predigen,“ so Meaghan.
Stacy Blondin, Absolventin von Harvard, entwickelte ver-EAT-tas, ein codiertes Kennzeichnungssystem, das den Studenten dabei half, die Auswirkungen der Wahl ihrer Lebensmittel auf die Umwelt zu verstehen.
Stacey dazu: „Harvard tut jetzt viel mehr, um Lebensmittel vor Ort zu beschaffen und die Gemeinschaft über die Nachhaltigkeit von Lebensmitteln aufzuklären. Harvard University Dining Services hat Ideen zur Motivation der Studenten, nachhaltiger und gesünder zu essen, enorm unterstützt, und die Speisekarte hat sich in Bezug auf ihre Vielfalt, ihre Vertretung verschiedener Kulturen und Ethnien sowie in Bezug auf Fragen der Lebensmittelbeschaffung und die Umweltauswirkungen von Lebensmitteln weiterentwickelt.“
Mit verschiedenen laufenden Projekten und Food-Joints auf dem Campus, die zusätzliche pflanzliche Optionen bieten, ist Harvard auf dem besten Weg, sein Ziel 2030 zu erreichen.
Die GFP hat weitere namhafte Unterzeichner an Bord, darunter die Weltbank, IKEA, BASF, die Universität Pittsburgh und die Stadt Gent (Belgien), die gemeinsam das Reduktionsziel von 25 Prozent bis 2030 erreichen wollen.
Immer mehr Menschen verzichten auf tierische Produkte
In den USA meldete Dean Foods, Amerikas größter Milchproduzent, Insolvenz an. Das Jahr 2019 war brutal, so der Konzern, denn die Aktie sank um 80%. Dass immer mehr Menschen in den USA auf Milch verzichten, wurde als Grund der Misere genannt. Auch die Fleischproduzenten in den USA leiden, denn sogar die Universität Harvard gab bekannt, in Zukunft ganz auf tierische Produkte zu verzichten.
Eine wahre vegane Revolution hat die Hochschulen in den USA erobert. Nicht nur in den USA leiden die Milch-und Fleischproduzenten, sondern auch in Neuseeland.
„Es hat mir wirklich die Augen geöffnet, was die Kühe durchmachen müssen, um Milch zu produzieren,“
so ein Milchbauer, nachdem auch die Proteste in Neuseeland zunahmen. Statt die Kühe für Milch auszubeuten, bauen sie nun auf ihrem Land erfolgreich Hanf an. Die Universität von Helsinki, der Hauptstadt Finnlands, gab bekannt, ab Februar 2020 kein Rindfleisch mehr anbieten zu wollen.
Auf dem Universitätsgelände werden täglich insgesamt 10.000 Mittagessen angeboten, da aber allein Rindfleisch einen sehr hohen CO2-Fußabdruck hat, wird in Zukunft darauf verzichtet.
Als auch der Fleischverzehr in Europa sank, kurbelte EU-Agrarkommissar Phil Hogan den Fleischverzehr mit 15 Mio. Euro finanzieller Hilfe an. Während in anderen Ländern der Verzicht von Tierprodukten in Schulen und Universitäten gefördert wird, fördert die EU ein Schulmilch-Programm mit 100 Millionen Euro pro Jahr. Es sollte sogar eine VEGANE Werbung im TV verboten werden, das forderten die Bauern, denn Deutschland ist nicht nur einer der größten Milchproduzenten weltweit, sondern auch Fleischproduzent.
Quelle:https://www.totallyveganbuzz.com/news/harvard-is-going-vegan-to-save-the-planet/
Übersetzt von Netzfrau Ursula Rissmann-Telle
1 Ping