In den letzten 50 Jahren hat sich die Gesundheit unseres Planeten stetig verschlechtert, die Umweltverschmutzung ist so hoch wie nie zuvor und die Welt wird im Namen der Industrie missbraucht, was kann dagegen getan werden? Ein Wissenschaftler glaubt, dass Pilze die Antwort haben. Der Mukologe Paul Stamets hat sein Leben dem Studium der einfachen Pilze gewidmet und in seinem Buch „Myzel Running: Wie Pilze helfen können die Welt zu retten“ , sagt er, dass Pilze der mächtigste lebende Organismus auf der Erde sind und der Welt auf viele verschiedene Art und Weisen helfen können. Es muss gesagt werden, dass Pilze einer der faszinierendsten lebenden Organismen sind. Sie können in extremen Bedingungen überleben und gedeihen, sie sprießen fast überall, sogar an Orten, an denen andere Lebewesen nicht ihre Wurzeln schlagen können – und es ist diese Härte und Widerstandsfähigkeit, von der Paul Stamets glaubt, dass sie etwas Besonderes sind.
Diese lange Periode, in der Pilze über Millionen von Jahren überlebt haben, sagt Paul Stamets, hat sie zu Organismen gemacht, die sich am besten an die besonderen Umweltbedingungen anpassen können. Er behauptet sogar, dass sie miteinander kommunizieren können. Er sagt: „Myzel (Pilzgeflecht) “ ist die Mutter und liefert den Erlen, Birken und Tannen Nährstoffe.
Die Mykorrhiza ist das natürliche Internet der Erde, sagt Stamet. Wenn ein Zweig unterbrochen wird, gibt es alternative Wege, Nährstoffe und Informationen zu kanalisieren.
„Die Mykorrhiza ist empfindungsfähig“ sagt er ernst. „Sie weiß, dass du da bist.“
Aber lass dich davon nicht abschrecken … Mykophobie, sagt Paul Stamets, ist nur die irrationale Angst vor den unbekannten Pilzen.
Wenn du sie besser kennst, wirst du feststellen, dass Pilze die besten Freunde des Menschen sind.
Hier sind 7 Gründe dafür:
1) Sie gehören zu den stärksten Antibiotika und Virostatika auf der Erde
Wir sind mehr mit Pilzen verwandt als mit einer anderen Kategorie im Pflanzenreich.
Tatsächlich werden einige Tiere und Pilze in der selben Kategorie klassifiziert.
Das bedeutet, dass wir viele gleiche Krankheitserreger teilen.
„Pilze faulen nicht durch den Einfluss der Bakterien, deshalb kommen unsere besten Antibiotika von Pilzen“, sagt Paul Stamets.
Und einige unserer besten Virostatika kommen von extrem seltenen, riesigen Agarikon-Pilzen.
In seiner Arbeit für das Bioschild-Programm des US-Verteidigungsministeriums fand Paul Stamets, dass Agarikon-Pilze äußerst wirksame Werkzeuge im Kampf gegen Pockenviren und Grippeviren sind.
Agarikon-Pilze wachsen nur in alten Wäldern, hauptsächlich entlang der Westküste Nordamerikas. Sie gelten in Europa als ausgestorben.
„Wir sollten die alten Wälder als eine Angelegenheit der nationalen Verteidigung retten“, sagt Paul Stamets.
2) Sie bilden fruchtbaren Erdboden, schützen vor Erosion und unterstützen die Wiederaufforstung
Mykorrhizen sind die großen molekularen Verarbeiter und die Bodenzauberer der Natur, die für die Humusbildung verantwortlich sind“, sagt Paul Stamets.
Sie bilden komplexe Netzwerke, die den Boden zusammenhalten und kleine Mikrotaschen bilden, in denen sich Wasser zwischen ihren Strängen sammelt, wodurch feuchter, schwammiger Boden entsteht, der der Erosion standhält.
1 Kubikzentimeter Erde kann 5 Kilometer langen Mykorrhiza Netzt beinhalten, der in der Lage ist, das 30.000-fache seiner Masse zu halten.
Dies schafft ein mikrobielles Universum, das eine Vielzahl von anderen Organismen hervorbringt.
3) Pilze binden Kohlendioxid
Pilze absorbieren Tonnen von Kohlendioxid in ihren haarähnlichen Mykorrhizen. Eine kürzlich durchgeführte Studie belegt, dass die Mykorrhiza an Pflanzenwurzeln mehr Kohlenstoff speichert als pflanzliches Material. Bis zu 70 Prozent des gesamten Kohlenstoffs im Boden sind in der Mykorrhiza gespeichert.
4) Sie beseitigen Ölverschmutzung
Paul Stamets schloss sich den Patel Laboratories an, um die Kraft der Pilze zu testen, um Diesel und anderen Erdölabfall zu beseitigen. Eine Stelle wo das Erdöl verschüttet wurde hat man mit Enzymen behandelt, eine andere mit Bakterien und eine mit Myzel.
Nach einigen Wochen waren die Haufen tot, dunkel und stinkig. Ein Gebiet, dass mit Myzelstücken behandelt wurde war mit Hunderten von Austernpilzen bedeckt.
Die Enzyme der Pilze haben die Kohlenwasserstoffe wieder zurück zu Kohlehydraten umgebaut, sagte Paul Stamets.
„Die Pilze bilden Sporen, die Sporen zogen Insekten an, die Insekten legten Eier, die zu Larven wurden, die Vögel und Samen anlockten und ihren Abfallhaufen in eine Oase des Lebens verwandelten“, sagte er.
5) Pilze können als Nicht-toxisches Insektizid dienen
Paul Stamets hat zwei patentierte Insektizide entwickelt – eines für Tischler-Ameisen, Feuerameisen und Termiten und ein weiteres für 200.000 andere Arten von Insekten – mit speziellen Pilzen, die er entwickelt hat.
Normalerweise währen Pilzsporen Insekten ab, aber Paul Stamets Pilze ziehen die Insekten an, um sie aufzuessen.
Damalige Führungskräfte in der Pestizid-Industrie beschrieben begeistert, als Paul sein Patent vorstellte, „…dass es die bahnbrechendste Technologie sei, die sie je gesehen hätten…“.
6) Sie können eine effiziente, grüne Version von Ethanol namens „Eco“-nol herstellen
Beim Beobachten von Pilzen, die Maiscellulose in Pilzzucker umwandeln, sah Paul Stamets eine mögliche Lösung für die Energiekrise – „Eco“-nol.
„Die Umwandlung von Zellulose in Ethanol ist ökologisch unintelligent“, sagte er, da der Prozess mehr Energie verbraucht als er erzeugt.
Aber indem wir die Pilze die Arbeit machen lassen, den Mais für uns aufzuspalten, könnten wir eine sehr billige Quelle für sauberen Kraftstoff haben, sagt er.
7) Pilze essen Plastik
Laut Paul Stamets haben Wissenschaftler eine der erstaunlichsten Superkräfte der Pilze entdeckt. Sie können Plastik essen!
Da der Planet sich mit Plastikmüll anhäuft, was Tausende von Jahren benötigt, um sich zu zersetzen,
Es ist beruhigend zu wissen, dass Forscher aus Yale mehrere Arten von Pilzen gefunden haben, die den Stoff als Nahrungsquelle nutzen können.
„Dies ist eine Spezies, der wir uns anschließen müssen, wenn wir die Welt retten wollen“, schließt Paul Stamets.