Cannabinoide entfernten, laut neuer Studie, die Plaque-bildenden Proteine aus den Gehirnzellen. Eine, in der Zeitschrift Aging and Mechanisms of Disease, veröffentlichte Studie des Salk Institute zeigt, dass Tetrahydrocannabinol (THC) und andere in Marihuana vorkommenden Substanzen die zelluläre Eliminierung von Amyloid-Beta – ein toxisches und mit der Alzheimer-Krankheit verbundenes Protein – fördern können.
Diese Forschungsbefunde wurden an, im Labor gezüchteten, Neuronen durchgeführt und offenbaren einen tieferen Einblick in die Prozesse, die Entzündungen bei der Alzheimerkrankheit auslösen. Sie bieten neuartige Ansätze zur Entwicklung von Behandlungsmethoden.
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Neuroprotektive Wirkung von Cannabinoiden
„Obwohl andere Studien bereits die neuroprotektive Wirkung von Cannabinoiden gegen die Symptome von Alzheimer demonstrierten, zeigen wir in unserer Studie zum ersten Mal, dass Cannabinoide sowohl die Entzündungen als auch die Amyloid-Beta-Ansammlungen in Nervenzellen beeinflussen können“, sagt Salk-Professor David Schubert.
Amyloid-Beta sammelt sich innerhalb der Nervenzellen des alternden Gehirns an, lange bevor Alzheimer-Symptome und Plaques auftauchen. Amyloid-Beta ist ein Hauptbestandteil der Plaques-Ablagerungen, die ein Hauptmerkmal der Krankheit sind. Aber die genaue Rolle von Amyloid-Beta und Plaques im Krankheitsprozess ist noch unklar.
In der neuen Studie untersuchte das Salk-Team Nervenzellen, die so verändert wurden, dass sie viel Amyloid-Beta produzierten, um so Aspekte der Alzheimerkrankheit nachzuahmen.
Entzündungen in den Zellen und höhere Sterberaten
Die Forscher fanden heraus, dass hohe Werte von Amyloid-Beta mit Entzündungen in den Zellen und höheren Sterberaten bei den Neuronen einhergingen.
Sie demonstrierten, dass der Kontakt mit THC das Amyloid-Beta-Protein-Niveau reduzierte und die, durch das Protein verursachte, inflammatorische Reaktion der Nervenzellen eliminierte, wodurch die Nervenzellen überlebten.
Die Entzündung im Gehirn ist ein Hauptbestandteil, der mit der Alzheimerkrankheit verbundenen Schäden. Aber es wurde bislang immer angenommen, dass diese Reaktion von immun-ähnlichen Zellen im Gehirn herrührte – nicht den Nervenzellen selbst, sagte Koautor Dr. Antonio Currais.
„Als wir im Stande waren, die molekulare Basis der entzündlichen Reaktion auf das Amyloid-Beta zu identifizieren, wurde klar, dass THC-artige Substanzen, die die Nervenzellen selbst herstellten, am Schutz der Zellen vor dem Sterben beteiligt werden können.“
Endocannabinoide und THC
Die Gehirnzellen haben Schalter – bekannt als Rezeptoren – die durch Endocannabinoide (vom Körper produzierte Lipid-Moleküle zur Nachrichtenübermittlung zwischen den Zellen im Gehirn benutzt) aktiviert werden.
Die psychoaktiven Effekte von Marihuana werden durch THC verursacht – ein Molekül ähnlich den Endocannabinoiden und das dieselben Rezeptoren aktivieren kann.
Falls du nicht mit dieser besonderen kleinen Verbindung vertraut bist… es ist nicht nur für die Mehrheit der psychischen Effekte des Marihuana – einschließlich des Rauschs verantwortlich. Dank seiner natürlichen schmerzlindernden Eigenschaften, wird es auch als sehr wirksam bei der Behandlung von den meisten Symptome von HIV, Chemotherapie, chronischen Schmerzen, posttraumatischen Belastungsstörungen und Schlaganfall, angepriesen.
Körperliche Aktivität läuft auf die Produktion von Endocannabinoiden hinaus, und einige Studien haben gezeigt, dass Sport die Entwicklung von Alzheimerkrankheit verlangsamen kann.
Schubert betonte, dass die Ergebnisse auf Forschungslabormodellen beruhen, und dass der Gebrauch von THC-artigen Substanzen als Therapie in klinischen Studien untersucht werden müsse.
So hat sein Labor in einer separaten, aber verbundenen Forschungsstudie einen Alzheimer Wirkstoff-Kandidaten (J147) entdeckt, der die gleichen Effekte wie THC zu haben scheint und ebenfalls Amyloid-Beta aus den Nervenzellen entfernen und die entzündlichen Reaktionen in Nervenzellen und Gehirn verringern konnte. Auf diese Art und Weise, könnten die Forscher die Auswirkungen von THC testen, ohne dass die Regierung ihnen in die Quere kommt.
Es war die Studie zu J147, die die Wissenschaftler entdecken ließ, dass Endocannabinoide an der Eliminierung von Amyloid-Beta und der Reduktion der Entzündungen beteiligt sind.
Die Studie wurde unterstützt von: National Institutes of Health, The Burns Foundation und The Bundy Foundation.
Empfehlung zum Thema:
-> Hanf heilt: Die Wiederentdeckung einer uralten Volksmedizin
Quelle: http://www.sciencealert.com/marijuana-compound-removes-toxic-alzheimer-s-protein-from-the-brain
Wenn man den derzeitigen Hype um Cannabis so betrachtet, soll es ja gegen alles helfen:
Durchfall, Schnupfen, Kopfschmerzen, alle möglichen Krebsformen, jetzt auch Alzeimer mit nur, kritisch zu bewertender, Laboruntersuchung an künstlich gezüchteten Nervenzellen ohne Erforschung von Nebenwirkungen am lebenden Patienten.
Es fehlen (wie man in dieser Studie ja auch betont) die klinischen Studien am Patienten um eine valide Aussage zu treffen.
Und irgendwie wird unter den Teppich gekehrt, daß Cannabis zu 30% unheilbare Psychosen und Wesensveränderungen bis hin zur Schizophrenie induziert.
Natürlich fühlt man sich toll, wenn man hi ist. Da vergißt man dann gerne seine Kopfschmerzen.
Ich selbst habe einen Elitesoldaten aus Afrika mit einer Cannabis-induzierten Schizophrenie erlebt („Doktor, die Stimmen sagen mir, ich soll mich umbringen, aber das darf ich doch nicht, das hat Allah verboten“ waren seine Worte beim Erstkontakt). Ein paar Wochen später lief er mit einer Machete durchs Asylantenheim und bedrohte den Hausmeister, weil die Stimmen behaupteten, der hätte seinen CD-Player zerstört. Der Patient hatte diesen aber am Abend vorher selber aus dem Fenster geworfen. Er mußte mit dem SEK in die Psychiatrie verbracht werden.
Eine 18-jährige berichtet mir von Stimmen, die ihr irgendwelche „Befehle“ geben, die sie nicht durchführen mag! Solche Schizophrenien sind nicht heilbar, man muß lebenslang (!) Medikamente nehmen.
Und so etwas tritt zu einem Drittel der Cannabiskonsumenten auf, manchmal genügt ein einziger Joint!
Wenn man diese bedeutende Nebenwirkung im Auge behält, sollte man den therapeutischen Einsatz sehr sehr kritisch überdenken und die erforderlichen klinischen Studien abwarten!
Derzeit ist Cannabis zugelassen für Krebspatienten mit Schmerzen, die auch mit Morphium nur unzufrieden eingestellt werden können.
Die angebliche krebsheilende Wirkung wurde anhand einer mit Mängeln behafteten Studie an nur 34 (!) Patienten postuliert und bedarf sicherlich einer Überprüfung an einem größeren Patientenklientel.