Nach über 30 Jahren Forschung kamen Mediziner zu dem Schluss, dass unsere heutige Wissenschaft erst beginnt, die Nahtoderfahrung zu verstehen.
Großmutter wurde gerade reanimiert. Sie wacht auf und erzählt die bizarre Geschichte, dass sie ihren Körper verließ und in den Himmel kam. Ist sie verrückt geworden? Wurde ihr Gehirn durch Sauerstoffmangel beschädigt?
Nach über 30 Jahren Forschung kamen Forscher in der Medizin zu dem Schluss, dass unsere heutige Wissenschaft erst damit beginnt, dieses Phänomen, das unter der Bezeichnung Nahtoderfahrung bekannt ist, zu verstehen, und dass die Arbeit daran eine Gelegenheit ist, die wissenschaftlichen Erkenntnisse voranzubringen.
Für das Phänomen, das kognitive, affektive, paranormale und transzendentale Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Tod beinhaltet, prägte Raymond Moody (er promovierte in Philosophie und Psychologie) die Bezeichnung „Nahtoderfahrung“ (abgekürzt: NTE). Er verfasste das 1975 erschienene Buch „Das Leben nach dem Leben“ (englischer Titel: „Life After Life“).
Die Veröffentlichung von Moodys Buch erweckte sofort großes Interesse, das Phänomen der Nahtoderfahrungen tiefgreifend zu erforschen. 1981 wurde dann der Internationale Verband für Nahtodforschung (abgekürzt: IVNTF) gegründet, „um die multidisziplinäre Untersuchung von Nahtod- und ähnlichen Erfahrungen, die das Leben der Menschen beeinflussen, zu fördern und besonders deren Folgewirkungen auf ihre Glaubensvorstellungen über das Leben, den Tod und den Daseinszweck zu untersuchen“.
Der Begriff Nahtoderfahrungen ist etwas missverständlich, denn damit werden Erfahrungen bezeichnet, die nicht vor, sondern bewusst nach dem klinischen Tod des eigenen Körpers erlebt wurden. Zu diesem Zeitpunkt stand das Herz meist still und keinerlei Hirnströme konnten gemessen werden.
Woran sich die meisten von ihrer Nahtoderfahrung erinnern
Nach einer erfolgreichen Wiederbelebung ähneln sich die Berichte der Patienten in vielen Aspekten. Der Körper wird als leicht und schwebend wahrgenommen.Viele können ihren eigenen Körper sehen, scheinen sich also außerhalb des Körpers zu befinden.
Oft wird davon berichtet, dass ein Wechsel in der Art der Wahrnehmung und des Denkens stattfindet. Manche erinnern sich daran, Ruhe und Frieden wahrgenommen zu haben. Andere erlebten einen Rückblick auf ihr vergangenes Leben und konnten fühlen, welche Wirkungen ihr Handeln auf andere hatte. Viele haben Begegnungen mit anderen Wesen. Das können verstorbene Verwandte oder Bekannte sein.
Verbesserte geistige Funktion trotz Hirnverletzung
Nach Auffassung von Bruce Greyson, Direktor der Abteilung für Wahrnehmungsforschung an der Universität von Virginia, sind Nahtoderfahrungen reale Erlebnisse. Die Berichte von Betroffenen hätten sich im Laufe der Zeit nicht verändert. Er verglich Interviews von Betroffenen, mit 20 Jahre alten Aufzeichnungen damals verfasster Berichte. Die Berichte waren über die Jahre nahezu identisch geblieben.
Greyson ist davon überzeugt, dass die Nahtoderfahrungen als Hinweis zu deuten sind, dass der Geist unabhängig vom Gehirn existiert. In der klinischen Situation, in der sich Betroffene befinden, müsse man Ausfälle von Gehirnleistungen erwarten – aber seine Forschungen ergaben keine derartigen Ausfälle, sondern das Gegenteil.
„In den meisten Fällen sind während der Nahtoderfahrung die mentalen Funktionen besser als im täglichen Leben“, betonte Greyson.
„Das Denken der Betroffenen ist schneller, ist klarer, ist logischer. Sie haben mehr Kontrolle über ihren Gedankengang. Ihre Sinne sind schärfer und ihre Erinnerungen lebendiger.
Fragt man jemanden über seine Nahtoderfahrung, die er vor 15 Jahren hatte, spricht er darüber, als wäre es gestern erst passiert. Fragt man diese Person aber über alltägliche Erlebnisse aus dieser Zeit, scheint sie – wenn überhaupt – nur vage Erinnerungen daran zu haben.“
„Wenn man bedenkt, dass diese Erfahrungen, die durch verbesserte Denkprozesse charakterisiert sind, stattfinden, während das Gehirn nicht funktioniert, also wenn das Herz stillsteht oder unter tiefer Narkose, also zu Zeiten, über die uns die Hirnforschung sagt, dass man nicht in der Lage ist zu denken oder Erinnerungen abzurufen bzw. zu speichern –, dann wird es sehr schnell klar, dass wir diese Erlebnisse nicht auf Basis der Hirnphysiologie erklären können.“
Ein Arzt erlebte selbst wie seine Sinne – wie Sehen, Riechen und Hören – miteinander verschmolzen
Eben Alexander, ein Neurochirurg, ist Fachmann und selbst ein Betroffener. Er erlebte seine Nahtoderfahrung während einer akuten bakteriellen Hirnhautentzündung, die seinen Neokortex beschädigt hatte, wodurch er in ein Koma fiel und sechs Tage beatmet werden musste.
Der Zuckerspiegel seiner Gehirnflüssigkeit war auf ein Sechzigstel des Normalwertes gefallen. Bereits bei einem Viertel des Normalwertes wird eine Meningitis als schwer bezeichnet.
Vier Tage nach dem Koma hatte Alexander Mühe, zu sprechen und sich an die Zeit vor dem Koma zu erinnern. Nach einer solch schweren Gehirnschädigung und Meningitis kann niemand erwarten, wieder völlig zu genesen.
Während der Nahtoderfahrung hatte Alexander sehr lebendige Erlebnisse, bei denen mehrere Sinne – wie Sehen, Riechen und Hören – verschmolzen, also nicht von einander getrennt von ihm wahrgenommen wurden. Er konnte, wie er sagte, nicht beschreiben, wie aufregend sich das anfühlte.
„Mein Gehirn im jetzigen Zustand – ich denke, es hat sich vollständig erholt – ist ganz und gar nicht dazu in der Lage, so etwas zu leisten“, erzählte Alexander. „Wie ist es möglich, dass ein sterbendes Gehirn sehr viel leistungsfähiger wird und in der Lage ist, diese unglaublichen Mengen an Informationen gleichzeitig zu verarbeiten?“
„Ein weißes Licht und eine unglaubliche Liebe“
„Sterben tut nicht weh“, berichtete Kathleen Elmore, als sie auf einer Konferenz zum Thema über ihre Nahtoderfahrung erzählte. Elmore berichtete, dass sie über eine Kreuzung fuhr und sich ihr von der linken Seite ein Truck näherte. „Das sieht nicht gut aus“, dachte sie.
„Dieser riesige Aufprall fühlte sich an, als ob mir jemand auf die Schulter getippt hätte und dann bewegte ich mich direkt nach oben.“
Elmore berichtete, dass sie zwischen 15 und 18 Meter hoch in ein wunderbares weißes Licht, in dem sie „unglaubliche Liebe“ spürte, schwebte und dass sie wunderschöne Musik hörte. Dort traf sie drei Wesen, die „noch höher als Engel“ waren und die ihr dabei geholfen hatten, ihr Leben zu planen, bevor sie geboren wurde. Sie unterhielt sich mit ihnen, während sie beobachtete, wie unten auf der Erde ihr Körper gerettet wurde. Nachdem sie das Leben wiedererlangt hatte, konnte sie die Energie, die die Erde umgibt, sowie das kollektive Bewusstsein der Menschheit wahrnehmen.
Elektromagnetische Folgewirkungen von Nahtoderfahrungen
Neben Veränderungen der Psyche wurde oft von elektromagnetischen Folgewirkungen berichtet. Bei manchen Personen, die eine Nahtoderfahrung hatten, entluden sich fortwährend in kurzer Zeit die Batterien ihrer Armbanduhren oder ihre Uhren liefen langsamer oder schneller. Bei anderen gingen nach diesem Erlebnis in ihrer Umgebung Glühlampen aus oder Radios und Fernsehgeräte wechselten den Kanal, wenn sie daran vorbeigingen. Greyson erwähnte auch einen Fall, bei dem der Betroffene von Sensoren an automatischen Türen nicht mehr wahrgenommen werden konnte.
Jane Kathra, selbst Ärztin, wurde nach einer Nahtoderfahrung gegenüber elektromagnetischen Schwingungen sensibel und es war schwer für sie, weiter im Haus ihrer Eltern zu leben, weil sie nun die Fähigkeit hatte, verschiedene Dinge aus unterschiedlichen Räumen zu hören.
Ein gemeinsames Forschungsprojekt von Greyson und Dr. med. Mitchell Liester ergab, dass von 136 Teilnehmern, die eine Nahtod-Erfahrung erlebten, 71 Prozent davon elektromagnetische Nachwirkungen in Form von elektrischer und elektromagnetischer Sensitvität hatten.
Diese Folgewirkungen der Nahtoderfahrungen machen es noch schwieriger, die Nahtoderfahrungen als wirkliche Erlebnisse anzuzweifeln. Selbst Halluzinationen oder die Nähe des Todes sind nicht in der Lage, solche Effekte hervorzubringen.
Manche Ärzte, die selbst eine Nahtoderfahrung erlebten, sind inzwischen hoch motivierte Forscher auf diesem Gebiet und ermutigen Wissenschaftler, sich tiefergehend mit der Materie zu befassen.
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Quelle: Einige Berichte hier stammen aus Vorträgen von einer Konferenz, die Anfang September 2011 von der IVNTF in Durham, New York City, organisiert wurde. / Stephanie Lam / theepochtimes.com
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