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Feb 16

104 Jahre alt – Yogi Swami Yogananda präsentiert seine Beweglichkeit und plant 150 zu werden

 

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Foto: Andy Richter

Er steht morgens um zwei auf, übt vier Stunden Yoga, dann kommen seine ersten Schüler und Patienten. Swami Yogananda lebt bei Rishikesh (Indien). Er liest keine Zeitungen, sieht nicht fern, hat in seinem Leben nie Fleisch gegessen und vor Vitalität und Gesundheit gradezu strotzt und hält sich an eine strenge Diät aus vegetarischer Rohkost, frischgepressten Orangen und regelmäßigen Fastenzeiten. Dieser Lebenswandel ist wohl der Grund dafür, dass er im gesegneten Alter von 106 Jahren noch so fit. Yogaservice.de traf ihn und seinen Assistenten Yogi Manoj auf dem Yoga-Festival Berlin , wo er seine Methode Sukshma Vyayama vorstellte.

 

Eine Stunde reicht, wenn man anfängt mit Yoga, sagt Swami Yogananda. Eine Stunde am Tag natürlich. Er selbst verbringt erheblich mehr Zeit mit seinen Übungen und steht dafür nachts um zwei Uhr auf: Es sind täglich sieben Stunden – seit er 17 ist. Und wenn es nach ihm geht, kann das noch ein halbes Jahrhundert so weitergehen. Swami Yogananda plant nämlich, 150 zu werden. Und es sieht gar nicht mal schlecht aus: Mit seinen 106 Jahren war er noch nie beim Arzt, hat nie ein Medikament genommen, es fehlt ihm kein Zahn, er benötigt keine Brille und hört wie ein Luchs.maw0821-yogi01a4c9,3*17,5cm

 

 

Yogi Swami Yogananda demonstriert wie „Sukshma Yoga“ größte körperliche Beweglichkeit und geistige Frische erhält.

So hat er es zuletzt beim Berliner Yoga-Festival kundgetan, untermalt von kleinen, rustikalen Gelächterausbrüchen. Seine zehn Kinder hat er längst überlebt; bevor er sich endgültig in die Yoga-Philosophie versenkte, war Swami Yogananda von seinen Eltern in Madya Pradesh noch ordentlich verheiratet worden. All das erzählt er denen, die fragen, mit Begeisterung – derweil ein Assistent sein Hindi eifrig ins Englische übersetzt.

Nur mit einem marineblauen Slip bekleidet.

Kostproben kompliziertester Posen wie etwa Nidrasana folgen: Auf dem Rücken liegend, werden die Beine hinter dem Kopf verschränkt. Die Arme werden unter dem angehobenen Steißbein abgelegt. Für die Könner heißt diese Position heiter „der Schlaf des Yogi“. Für alle anderen ist es eher eine unbezwingbare Brezel. Der Meister – so die Bedeutung von Swami in Sanskrit – aus Rishikesh war das erste Mal nach Europa gereist, für zwei Lektionen im Kulturpark Kladow. Angetan bloß mit einem feschen marineblauen Slip, demonstrierte er, dass die angestrebte Transformation des Geistes erst durch pragmatische Handgriffe möglich wird. Zuallererst müssen die Atemwege befreit werden – keine Praxis ohne vorherige Spülung mit Wasser aus dem Nasenkännchen, das mit Pferdeschnauben den Körper verlässt. Auch die Reinigung beider Nasenlöcher durch ein bis in die Mundhöhle durchgeschobenes Stück dicke Paketschnur ist bei Yogis sehr beliebt.

Die Energiegewinnung durch das richtige Atmen endete in Berlin mit Swami Yoganandas einzigartigem Rezept gegen Rückenschmerzen: Er beugt seinen zarten, zähen Oberkörper tief über die am Boden ausgestreckten Beine und bedeutet dem dicksten Besucher des Festivals, auf ihm Platz zu nehmen. Da muss man dann doch an das denken, was er vorher gesagt hat: Gesund alt werde man nur durch – Askese.

Er isst bloß einmal am Tag, nach jedem dritten Tag legt er eine Fastenwoche ein. Verdauen, findet er, kostet einfach zu viel Energie im Leben

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