Heilpflanzen heilen auf vielen Ebenen
Heilpflanzen wirken ganz anders als schulmedizinische Medikamente. Und das ist auch ganz normal. Denn Heilpflanzen bestehen nicht aus einem einzigen künstlichen Wirkstoff, sondern aus einem Potpourri an natürlichen Wirkstoffen, das bei jeder Heilpflanze anders ist.
Da sind Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Antioxidantien und die ganz speziellen sekundären Pflanzenstoffe. Letztere sind es meist auch, die für die spezifische Wirkung der Pflanze verantwortlich sind.
Von Marihuana bis Katzenminze gibt es Hunderte von bemerkenswert gängigen Kräuter, Blumen, Beeren und Pflanzen, die allen möglichen wichtigen medizinischen und gesundheitsfördernden Zwecken dienen, die Sie auch überraschen könnten:
entzündungshemmend
pilzhemmend
Insekten-abwehrend
antiseptisch
schleimlösend
antibakteriell
entgiftend
fiebersenkend
antiallergetisch
schmerzlindernd
Heilpflanzen und ihre Nebenwirkungen
Auch Heilpflanzen haben Nebenwirkungen. Nebenwirkungen sind hier jedoch nicht gleich bedeutend mit unerwünschten Begleiterscheinungen – wie das bei den meisten Medikamenten der Fall ist. Nebenwirkungen von Heilpflanzen sind einfach weitere positive Wirkungen.
Nehmen wir die Pfefferminze. Ihre Wirkstoffe sind insbesondere ätherische Öle, Flavonoide und Gerbstoffe.
Die Hauptwirkung der Pfefferminze bezieht sich auf die Linderung von Magen-Darm-Beschwerden.
Hier wirkt sie jetzt aber nicht – wie das ein schulmedizinisches Medikament tun würde – ausschliesslich gegen zu viel Magensäure oder ausschliesslich gegen Blähungen oder ausschliesslich gegen Schmerzen.
Die Pfefferminze wirkt ganzheitlich:
Sie löst schmerzhafte Krämpfe (spasmolytisch). Sie behebt Blähungen, fördert die Bildung der Gallen-, Magen- und Verdauungssäfte und beschleunigt die Magenentleerung.
Das sind die Hauptwirkungen der Pfefferminze. Und wie sieht es mit den Nebenwirkungen aus? Diese sind natürlich ebenfalls vorhanden, nämlich die folgenden:
Die Pfefferminze wirkt antibakteriell, macht die Atemwege frei, eliminiert schlechten Mundgeruch, wirkt gegen Mundschleimhautentzündungen und sogar gegen Kopfschmerzen.
Unerwünschte Nebenwirkungen gäbe es nur, wenn man die Wirkstoffe der Pfefferminze (z. B. das ätherische Öl) isoliert und in zu grossen Dosen einnehmen würde.
Heilpflanzen jedoch, die in Form natürlicher Zubereitungen verwendet werden, sind mehrheitlich frei von unerwünschten Wirkungen.
Sicherheitshalber sollten jedoch Schwangere und Stillende sowie sehr empfindliche Menschen vor dem Gebrauch von Heilpflanzen ihren Arzt oder Therapeuten befragen.
Hier folgen achtzehn wirkungsvolle Pflanzen, die Sie in der Natur – oder auch im Hinterhof finden können, die unter anderem bei leichten Verletzungen, Kratzer, Bissen und Schmerzen helfen können.
1) Hanf (Marihuana)
Bilder von Current und Street Knowledge
Allen Ernstes. Obwohl Marihuana in den USA immer noch illegal ist, ist sein Gebrauch für medizinische Zwecke in 12 Staaten legal, und wenn ein Fall von Allergie durch Giftefeu in den Wäldern kein medizinischer Zweck ist, was dann?
Marihuana war “überwiegend” legal bis 1970, als es als harte Droge klassifiziert wurde. Niemand sah es bis ins 20. Jahrhundert als eine gefährliche oder zu verbietende Droge; im Gegenteil, Hanf war George Washingtons primäre und Thomas Jeffersons sekundäre Feldpflanze.
Die Unabhängigkeitserklärung wurde darauf geschrieben, und die Gutenberg-Bibel wurde ebenfalls auf Hanf gedruckt. Es gibt tatsächlich eine ökologische Dimension, die für die Legalisierung von Marihuana spricht – Hanf ist eine bemerkenswerte und schnell wachsende Pflanze, die viele Verwendungsmöglichkeiten als Lebensmittel und für die Produktherstellung bietet, die Baumwolle und Kunststoff übertreffen. Aber die gesundheitlichen Nutzen sind ebenso gut dokumentiert, von der Behandlung von Depressionen und Angstzuständen zur Reduzierung von Blutdruck, Linderung von Schmerzen und der Behandlung von Grünem Star.
Es macht nicht süchtig, töten keine Gehirnzellen und ist keine “Einstiegsdroge“ – im Gegenteil, Studien zeigen, dass, wenn mehr „Gras“ verfügbar ist, der Konsum von harten Drogen wie Heroin und Kokain abnimmt.
Die Wahrheit für Wanderer: wenn Ihr Bein wegen dem missglückten Versuch, über einen Felsbrocken zu hüpfen, gebrochen ist (Schmerz) und ein Bär Ihren Freund gefressen hat (Depression) und Sie sich verirrt haben, weil Sie den Kompass vergessen haben (Blödmann), dann konsultieren Sie das Cannabis.
2) Die Mariendistel
Die Mariendistel ist eine stachelige, violett blühende Pflanze, die man – insbesondere in warmen Regionen – wild am Wegesrand finden kann.
Jahrhunderte lang wurden die Samen der Mariendistel, die den aktiven Inhaltsstoff Silymarin enthalten, zur Stärkung der Leber verwendet. Da das Silymarin eine hohe Schutzwirkung auf die Leber hat, verhindert es Schäden, die durch eine Überbelastung der Leber (z. B. durch Vergiftungen oder Entzündungen) entstehen.
Auch bei der heutzutage häufig auftretenden Leberverfettung hat sich die Mariendistel bestens bewährt.
Die Leberschutzwirkung der Mariendistel wurde in Studien eindeutig belegt. Es wurde darin nachgewiesen, dass das schädliche Potential von Leber schädigenden Stoffen in Anwesenheit der Mariendistel abgeschwächt oder gar aufgehoben werden kann.
Die Mariendistel schützt die Leber jedoch nicht nur vor Giftstoffen, sondern beschleunigt auch die Regeneration der Leberzellen.
3) Der Beifuss
Eine äusserst unscheinbare, aber dafür umso mächtigere Heilpflanze ist der gemeine Beifuss (Artemisia vulgaris) – ein Verwandter des Wermut. Der Beifuss ist in Mitteleuropa heimisch, was äusserst praktisch ist, da man ihn somit nahezu überall kostenfrei zur Verfügung hat.
Die Einsatzgebiete des Beifusses sind vielfältig. Besonders wirksam ist er jedoch bei Beschwerden des Verdauungssystems und bei Frauenleiden. Ob also Verdauungsschwäche, Blähungen, Appetitlosigkeit oder Gallenleiden, der Beifuss hilft hier genauso wie bei Menstruationsbeschwerden und Krämpfen nahezu aller Art.
Eine Variation des Beifusses ist der einjährige Beifuss (Artemisia annua). Er stammt aus Fernost und wird schon seit vielen Jahrhunderten in der Traditionellen Chinesischen Medizin eingesetzt. Er gilt als Mittel gegen Krebs sowie gegen Malaria (wozu es ganz aktuelle Studien gibt).
Nähere Informationen zum Beifuss findest du hier:
Du siehst also, wie einfach es mit Hilfe von Heilpflanzen sein kann, die eigene Gesundheit zu verbessern.
4) Der Flohsamen
Die Samen des Flohsamens enthalten lösliche Ballaststoffe, die beachtliche Mengen an Wasser aufnehmen können. Nur ein Teelöffel mit Flohsamen lässt eine Tasse voll Wasser innerhalb einer Minute so dickflüssig wie Pudding werden.
Das enorme Quellvermögen des Flohsamens macht ihn zu einem probaten Hilfsmittel gegen Darmträgheit: Der Darminhalt wird durch den Flohsamen vermehrt, ein Dehnungsreiz wird ausgelöst und dieser führt dann schliesslich zur Darmentleerung.
Gleichzeitig werden möglicherweise vorhandene Schlacken oder Kotreste von den Darmwänden gefegt, weshalb Flohsamen zu den Bestandteilen einer jeden hochwertigen Darmreinigung gehören.
Will man die Wirkung des Flohsamens verstärken, dann wählt man nicht den ganzen Flohsamen, sondern Flohsamenschalen. Je feiner diese pulverisiert sind, umso stärker ist deren Quellvermögen und somit ihre Darm reinigende Wirkung.
In Verbindung mit der Einnahme von Flohsamenschalen ist eine ausreichende Trinkmenge von ca. 2,5 Liter stillem Wasser pro Tag enorm wichtig, da es sonst leicht zur Verstopfung kommen kann.
Flohsamen werden aufgrund ihres hohen Gehaltes an heilenden Schleimstoffen auch häufig bei Magengeschwüren und Hämorrhoiden verwendet. Der Schleim legt sich schützend auf die Schleimhäute von Magen und Darm und fördert so deren Regeneration.
Bei einem Darmverschluss sollte man Flohsamen natürlich nicht einnehmen.
Mehr Infos: http://www.flohsamen-ratgeber.info
5) Die Bärentraubenblätter
Die Bärentraube ist eine Heilpflanze, deren Wirkung als Entgiftungs- und Heilmittel der Nieren, vor allem aber der Blase und der ableitenden Harnwege schon lange bekannt ist.
Daneben verwendet man die Blätter auch bei Husten und bei chronischen Durchfällen.
Der Hauptinhaltsstoff ist das Arbutin. Daneben sind noch Gerbstoffe, Flavonoide und etwas ätherisches Öl in den Bärentraubenblättern enthalten.
Wichtig für die Wirkung des Bärentraubenblättertees ist die richtige Zubereitung:
Durch einen Kaltansatz werden die wichtigen wirksamen Inhaltsstoffe ausgezogen, während die Gerbstoffe, die wegen der Magenbelastung und des unappetitlichen Aussehens nicht erwünscht sind, kaum aus dem Pflanzenmaterial extrahiert werden.
Ein Kaltansatz wird folgendermassen hergestellt. Die Bärentraubenblätter werden mit kaltem Wasser übergossen und einige Stunden (z. B. über Nacht) bei Raumtemperatur stehen gelassen. Dann seiht man die Flüssigkeit ab, erwärmt und trinkt sie.
Allerdings sollte man den Tee – wie alle anderen Arzneitees auch – nur für begrenzte Zeit zu sich nehmen, also so lange, bis die Beschwerden nach wenigen Tagen nachlassen.
Als Tee für jeden Tag eignet sich der Bärentraubenblättertee nicht.
6) Die Stechwinde (Wurzel)
Schon der Name bzw. das Aussehen der Pflanze deutet auf eine ihre Wirkungen hin: Die Stechwinde sticht – und das nicht wenig. Ihre Wurzel soll nun unter anderem gegen stechende Schmerzen helfen, und wurde mit dieser Eigenschaft bereits vor Jahrhunderten von den Indianern und Chinesen als Schmerzmittel eingesetzt.
Die Stechwinde enthält 1 – 3% Steroidsaponine, Phytosterine und Stärke. Sie hat entzündungshemmende und reinigende Eigenschaften. Auch wirkt sie antioxidativ.
Die Pflanze galt früher als ausgezeichnetes Mittel gegen die Syphilis. Heute ist sie hauptsächlich Bestandteil vieler Blutreinigungstees und unterstützt somit die Leber als Hauptentgiftungsorgan, die bei gesundheitlichen Problemen stechende Schmerzen verursachen kann.
Die Stechwinde kann auch bei der Ausleitung von Umweltgiften eingesetzt werden und hilft aus naturheilkundlicher Sicht bei der Borreliosebehandlung sowie bei asthmatischen Beschwerden und Allergien.
Die Wurzel der Stechwinde soll ausserdem die Bildung weisser Blutkörperchen stimulieren, vor allem die der T-Lymphozyten und der Makrophagen (Fresszellen), was natürlich die Abwehrkraft des Körpers verbessert.
Die blutreinigende Wirkung der Stechwinde ist folglich hilfreich, um Hautprobleme aller Art wie Ekzeme, Milchschorf, Schuppenflechte, Akne, Furunkel und Warzen zu lindern.
Selbst als Aphrodisiakum für den Mann wird die Stechwinde traditionell eingesetzt. Sie soll – wohldosiert – die Testosteron-Produktion anregen, dadurch die männliche Potenz steigern und Muskelmasse aufbauen helfen.
7) Der Löwenzahn
Wahrscheinlich ist der Löwenzahn deshalb so weit verbreitet, damit für jeden genug dieser mächtigen Heilpflanze zur Verfügung steht 🙂
Der Löwenzahn ist ein leicht bitter schmeckendes Kraut mit Bitterstoffen, Carotinoiden, Flavonoiden, Gerbstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen, Schleimstoffen und (in der Wurzel) mit Inulin.
Der Löwenzahn kann Fasten-Symptome wie Kopfschmerzen sowie Nachwirkungen eines übermässigen Alkoholgenusses lindern. Er wird auch bei Bluthochdruck, Husten, Verstopfungund Problemen mit der Gallenblase eingesetzt.
Auch regt der Löwenzahn die Durchblutung an. Auf diese Weise unterstützt er den Abtransport von Stoffwechselschlacken, die sich im Bindegewebe eingelagert haben und zu Krankheiten wie Rheuma und Gicht beitragen können. Betroffene profitieren vom Löwenzahn insbesondere durch einen spürbaren Schmerzrückgang.
Eine Löwenzahn-Kur kann durch die Anregung der Gallensaftsekretion auch der Bildung oder der Vergrösserung von bereits vorhandenen Gallensteinen entgegen wirken.
Auch Beschwerden im Magen-Darm-Bereich wie Völlegefühl, Blähungen und Verdauungsprobleme können mit dem Löwenzahn gelindert werden.
Ausserdem hat der Löwenzahn eine harntreibende Wirkung, so dass er auch bei Problemen mit den Harnwegen hilfreich sein kann.
Ganz allgemein wirkt der Löwenzahn stärkend auf geschwächte Menschen, da er auch appetitanregend und insgesamt antriebssteigernd wirkt.
Eine Löwenzahn-Kur bietet sich insbesondere im Frühjahr an. Dazu wird der Löwenzahn in Form der frischen Pflanze, als Tee, als Löwenzahnwurzelextrakt, als Löwenzahnfrischpflanzensaft oder als Löwenzahnblattpulver über 4 bis 6 Wochen hinweg verzehrt.
8) Wiesenklee
Heimisch in Europa, Nordafrika und Westasien ist Rotklee inzwischen überall auf der Welt zu hause.
Die Pflanze mit den rötlich rosa-farbigen Blüten kann bei Husten und Erkältungen eingesetzt werden, ist aber auch ein ausgezeichnetes Engiftungs- und Blutreinigungsmittel.
9) Majoran
Bilder von Tasteful Gardens und Veseys
Majoran und Oregano werden häufig synonym verwendet, aber der aromatische Majoran ist doch etwas unterschiedlich.
Die Griechen nannten die Pflanze die “Freude der Berge” und sie wurde im gesamten Mittelmeerraum für seinen Duft, Geschmack und medizinischen Wert verehrt. Die berühmten französischen Kräuter der Provence und der Za’atar des Nahen Ostens verwenden beide Majoran.
Majoran hat viele Verwendungen (es ist eine berühmte Verdauungshilfe), aber es ist effektiv für antimykotische, antibakterielle und desinfizierende Behandlungen, wenn nicht anderes zu Verfügung steht.
10) Kletten
Bilder von Norman Allen und Ontario Wildflowers
Die Klette oder auch Spitzklette, ist eine stachelige, Distel-ähnliche Pflanze, die weit verbreitet in vielen Teilen der Welt wächst.
Kletten kennt jeder – zumindest noch aus der Kindheit. Kletten haften besonders gern an der Kleidung oder im Fell von Tieren. Ungünstig ist es, wenn sich eine Klette im langen Haar verfängt, da ihre Entfernung dann wirklich langwierig werden kann…
Genau diese Eigenschaft macht die Klette jedoch für unser Blut so wertvoll. Es sind nämlich nicht nur ihre Früchte, die klebende oder bindende Fähigkeiten haben.
Auch die Wurzel der Klette kann – laut der Volksheilkunde – binden, allerdings nicht an Kleidung, sondern an Schwermetalle und Gifte. Die Toxine werden auf diese Weise rasch aus dem Körper ausgeschwemmt.
Die Klettenwurzel wirkt ausserdem harntreibend, so dass die gebundenen Giftstoffe nicht unbedingt über den Darm, sondern auch über die Nieren ausgeschieden werden können.
Die Klette besitzt zudem antibakterielle und antimykotische (pilzfeindliche) Eigenschaften, weshalb sie auch sehr gerne bei Hautproblemen wie beispielsweise bei Akne oder als öliger Auszug bei schuppiger Kopfhaut angewandt wird.
Die Haupt-Inhaltsstoffe der Klettenwurzel sind Inulin, Schleime, ätherisches Öl, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Sitosterin sowie die erwähnten antibiotisch und fungizid wirkenden Substanzen.
11) Mutterkraut
Mutterkraut ist eine Pflanze mit gut bekannten und dokumentierten gesundheitsfördernden Eigenschaften und medizinischen Nutzen.
Diese entzündungshemmende Pflanze kann Rheuma, Arthritis und Migräne und Kopfschmerzen lindern. Sie ist auch gut zur Linderung von Verspannungen und allgemeiner Ängstlichkeit (es ist ein natürlicher Serotonin-Hemmer). Es hilft auch bei Schwellungen und Blutergüsse.
Obwohl Mutterkraut regelmäßig eingenommen am effektivsten ist, kann es ein hilfreiches Schmerzmittel sein, wenn gerade keine Advil zur Hand ist.
12) Die Brennnessel
Wer kennt sie nicht, die Brennnessel, die sich überall am Wegesrand und auf den Wiesen ausbreitet und allgemein als Unkraut angesehen wird. Doch ihre zahlreichen Gesundheitswirkungen heben diese Pflanze immer mehr aus ihrem Schattendasein heraus.
Ursächlich wird die Brennnessel bei Problemen der Haut, Muskeln und Gelenke u. a. bei Menschen angewandt, die eine krankhafte Neigung zu Harnsäurebablagerungen haben. Die Brennnessel hilft nämlich bei der Ausscheidung derselben.
Kräuterbücher des 16. Jahrhunderts beschreiben die Pflanze hauptsächlich als Mittel gegen Wassersucht. Und schon die alten Griechen wie Hippokrates hoben besonders die harntreibenden Wirkungen dieser Pflanze hervor.
Auch bei Paracelsus und der Heiligen Hildegard von Bingen wird die Brennnessel als Heilmittel erwähnt.
Aufgrund ihrer intensiven Wirkung wird die Brennnessel auch in der Homöopathie bei Hautauschlägen, leichten Verbrennungen und Sonnenbrand angewandt. Als Urtinktur wird sie von Homöopathen bei Rheuma und Gicht eingesetzt.
Die Wirk- und Inhaltsstoffe der Brennnessel sind so zahlreich, dass wir sie in nachfolgender Liste zusammenfassen:
- Mineralien und Spurenelemente (vor allem Eisen, aber auch Kieselsäure)
- Vitamine (C, B2, K1 (Phyllochinon – Regulierung der Blutgerinnung), Carotinoide)
- Flavonoide (Pflanzenfarbstoffe bis 0,6 %)
- Organische Säuren, unter anderem Kaffeesäure und Kaffeoyläpfelsäure,Pantothensäure (hilfreich bei der Stoffwechselaktivierung, zusammen mit Vitamin C, B2, K1)
- Steroide: P-Sitosterin ist wirksam gegen Miktionsbeschwerden bei Prostatahyperplasie.
- Phytosterole, können den Cholesterinspiegel senken
- Serotonin
- Cholin, Azetylcholin, als Botenstoff zur Übertragung von Nervenimpulsen
- Triterpene, wirken antimikrobiell
- Bitterstoffe, regen die Gallensekretion an
Aufgrund der zahlreichen Wirkstoffe besitzt die Brennnessel natürlich auch ein sehr breites Wirkungsspektrum. Sie findet sowohl innerlich als auch äusserlich Verwendung. Die hauptsächlichen Anwendungsgebiete der Brennnessel sind die folgenden:
- Ausleitung von Schlacken und Toxinen durch Anregung des Stoffwechsels – z. B. in Form einer Frühjahrskur zur Blut- und Nierenreinigung (auch gemeinsam mit Löwenzahn) alsTee oder auch als Frischpflanzensaft. Brennnesselblattpulver kann ausserdem einfach in Säfte oder Wasser gerührt werden.
- Durchblutungsstörungen
- Brennnessel ist eine sehr gute pflanzliche Eisenquelle, enthält auch sehr viel Chlorophyll und ist auch für Schwangere als Rohsaft zu empfehlen.
- Zur Förderung der Milchsekretion während der Stillzeit
- Rheumatismus der Muskeln und Gelenke
- Gicht
- Hautbeschwerden
- Ekzeme, z. B. nässende Stellen hinter den Ohren bei Kindern
- Juckende und/oder allergische Hautprobleme
- Neigung zur Geschwürbildung (Magen, Darm, Mund, Lippen)
- Leber- und Gallenleiden
- Verdauungsstörungen: Verstopfung, Durchfall, Völlegefühl, Blähungen
- Hämorrhoiden
- Verhütung von Nieren- und Harnsteinen
- Hilfreich bei Diabetes mellitus durch die Blutzucker senkende Wirkung
- Verschleimung der Atmungsorgane
- Milde Anregung der Nierentätigkeit
- Unterstützend bei Prostata- und Harnwegsbeschwerden
Berühmt ist die Brennnessel auch als natürliches Stärkungsmittel bei Haarproblemen der verschiedensten Art:
- Zur Anregung des Haarwachstums in Form von Haartinkturen und durch den Verzehr von Brennnesselsamen
- Bei fettiger Kopfhaut und bei Schuppen als Bestandteil von Shampoos oder als Haarwasser (z. B. Brennnesseltee)
- Gegen das Ergrauen der Haare innerlich und äusserlich als Frischpflanzenpresssaft angewandt
Bei der Verwendung von Brennesselkraut ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens 2,5 Liter stillem Wasser zu achten.
Hier finden Sie Anwendungsmöglichkeiten der Brennnesselblätter, die man als Tee, als Gemüse, in den Smoothie oder in Form von Pulver zu sich nehmen kann.
13) Echte Katzenminze
Das Cannabis des Katzenreichs.
Während sie berühmt dafür ist, Katzen irre durchgedreht zu machen, besitzt Katzenminze auch gesundheitsfördernde Eigenschaften, die ideal für Menschen sind. Katzenminze kann Erkältungssymptome lindern (hilfreich, wenn Sie auf einem Camping-Trip sind und keinen Zugang zum Beispiel zu NyQuil haben). Da sie Schwitzen fördert, ist sie zur Senkung von Fieber nützlich.
Katzenminze hilft auch zur Behandlung von starken Blutungen und Schwellungen, wenn sie äußerlich angewendet, anstatt eingenommen wird. Diese Minze (ja, wieder eine solche) ist Berichten zufolge auch hilfreich bei der Behandlung von Blähungen, Bauchschmerzen und Migräne.
Katzenminze kann Uteruskontraktionen stimulieren, deshalb sollte es nicht von schwangeren Frauen eingenommen werden. Er wächst in der nördlichen Hemisphäre.
14) Salbei
Salbei ist ein unglaublich nützliches Kraut, und wird weithin als das wahrscheinlich wertvollste angesehen. Es ist entzündungshemmend, antioxidativ und pilzhemmend.
Nach der bekannten Quelle World´s Healthiest Foods,
“wird sein Ruf als ein Allheilmittel auch in seinem wissenschaftlichen Namen ausgedrückt, Salvia officinalis, abgeleitet vom lateinischen Wort, salvere, das “gerettet werden” bedeutet.”
Es wurde als Konservierungsmittel für Fleisch vor dem Eintritt der Kälte verwendet (äußerst nützlich: man weiß nie, wann man gezwungen sein wird, in der Wildnis zu jagen).
Salbei fördert die Verdauung, lindert Krämpfe, reduziert Durchfall, ist schleimlösend, bekämpft Erkältungen, Entzündungen und Schwellungen, wirkt als Salbe bei Schnitten und Verbrennungen, und tötet Bakterien. Salbei bringt offenbar sogar Farbe zurück ins ergraute Haar. Eine definitive Lösung, wenn man sich im Wald verirrt.
15) Brombeere
Wussten Sie schon, dass Brombeeren nützliche heilende Wirkung haben?
Natürlich sind sie mit Antioxidansen und Vitaminen geladen, aber die Blätter und die Wurzeln haben auch einen Wert. Die Eingeborenen Amerikas benutzten lange die Stängel und Blätter zur Heilung, und genossen die jungen geschälten Triebe als eine Art von Gemüse und die Beeren entweder roh oder in Marmeladen. Die Blätter und Wurzel können für eine wirksame Behandlung gegen Ruhr und Durchfall gebraucht werden, sowie ihre Nützlichkeit als entzündungshemmende und adstringierende Mittel beweisen.
Ideal für die Behandlung von Schnittwunden und Entzündungen im Mund!
16) Alpen-Mutterwurz
Bild von Stein Silo Prairie Gardens
Es ein wirkungsvolles Kraut, das, als Breiumschlag verwendet wird. Es wird traditionell in der alternativen Medizin eingesetzt, um Schwäche, Müdigkeit, Infektionen der Atemwege, Magen-Darm-Infektionen und Geschlechtskrankheiten zu behandeln.
Welche Krankheit es auch sein mag, die Mutterwurz ist hilfreich für die Behandlung.
Nur die Wurzel und Blüten sind essbar; vermeiden Sie die Pflanzenstiele.
17) Die Birkenblätter
Medizinisch genutzt werden die Blätter der Birke. Sie wirken besonders auf die Nieren (fördern die Nierendurchblutung und Nierenleistung) und auf die Harnwege.
Birkenblätter können als Tee oder als Frischpflanzensaft getrunken oder in Form von Tabletten oder Dragees eingenommen werden. Äusserlich finden die Birkenblätter in verschiedenen kosmetischen Produkten Anwendung, z. B. gegen Schuppenbildung.
Die Anwendungsgebiete der Birkenblätter sind im Einzelnen die folgenden:
- Durchspülung der Harnwege bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen, die mit Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen einher gehen
- Bei Nierengriess
- Zur unterstützenden Behandlung rheumatischer Beschwerden
- Zur Blutreinigung im Rahmen von “Frühjahrskuren”
18) Die Artischockenblätter
Die Artischocke, die ursprünglich aus dem Orient stammt, ist eine bis zu zwei Meter hohe, distelartige Staude. Ihre Blütenknospen werden als Gemüse verzehrt.
Heilsam sind jedoch insbesondere die Artischockenblätter.
Sie sind reich an Bitterstoffen (Hauptwirkstoff ist das Cynarin), Flavonoiden, Vitaminen, Mineralstoffen etc.
Die Artischockenblätter wirken hervorragend auf die Gallen- und Lebergesundheit. Sie fördern den Gallenfluss und schützen die Leber und helfen ihr bei der Regeneration.
Auch die Bauchspeicheldrüse wird von den Bitterstoffen der Artischockenblätter angeregt, Verdauungssäfte auszuschütten.
Artischockenblätter wirken insgesamt blutfett- und cholesterinsenkend, entzündungshemmend, krampflösend und antioxidativ.
Man kann die Artischocke sowohl als Frischpflanzensaft als auch in Kapselform verwenden.