Ein Beitrag von Gregor Iwanoff:
DIE FLEISCHPRODUKTION HAT ERNEUT ZUGENOMMEN. 800 MILLIONEN TIERE WURDEN LAUT DES STATISTISCHEN BUNDESAMTES IM JAHR 2015 IN DEUTSCHLAND GESCHLACHTET. 800 MILLIONEN. ICH WOHNE AUF DEM LAND UND BIN VIEL IN DEUTSCHLAND UNTERWEGS, TROTZDEM HABE ICH DIESE TIERE NIRGENDWO GESEHEN. WAS STIMMT DA NICHT?
DEUTSCHLAND: 800 MILLIONEN TIERE
Wenn du so lebst, wie die meisten Menschen, dann ist Fleisch ein Grundnahrungsmittel. Vermutlich isst du Fleisch mehrmals pro Woche, vielleicht mehrmals pro Tag. Überlege mal, wie viele Mahlzeiten du in dieser Woche gegessen hast, die in irgendeiner Form aus Fleisch bestanden? Wie viel Fleisch ist das pro Woche? Wie viel pro Monat, pro Jahr?
Jeder Deutsche isst, ohne Fisch und Meerestiere, 90 Kilogramm Fleisch im Jahr. 54 Kilogramm davon bestehen aus Schweinefleisch, 13 Kilo aus Rindern, der Rest aus Gänsen, Enten, Puten, Ziegen, Hühnern und Wild.
800 Millionen Tiere pro Jahr ist eine unvorstellbare Zahl und dabei ist Deutschland ein sehr kleines Land. Schauen wir mal in die USA, wo der Pro-Kopf-Verbrauch sehr ähnlich ist, das Land die Ausmaße aber besser repräsentiert.
USA: ZEHN MILLARDEN TIERE
Zehn Milliarden Tiere werden in den USA in einem Jahr geschlachtet, nicht eingerechnet die schätzungsweise 10 Milliarden Fische, die jährlich getötet werden. Das sind 19.011 Tiere pro Minute beziehungsweise 317 Tiere pro Sekunde. In der Zeit, die du zum Lesen dieser Absätze benötigt hast, sind allein in diesem einen Land 60.000 Tiere getötet worden.
Nur mal zum Vergleich: Die Zahl der zehn Milliarden geschlachteten Tiere in einem Jahr, in einem Land, ist fast das Doppelte der Anzahl aller Menschen weltweit. Man kann es sich auch so vorstellen, um 10 Milliarden Menschen an einem Ort zu versammeln, bräuchten wir eine Fläche von 196.000 Fußballfeldern.
Würden wir 10 Milliarden Menschen in eine Reihe stellen, wäre diese Reihe drei Millionen Kilometer lang. Das ergibt eine unglaubliche Strecke, die vier Mal zur Erde, zum Mond, und zurück verläuft (vergiss dabei nicht, dass deutlich mehr Menschen hintereinander in eine Reihe passen als Schweine oder Rinder).
„Zehn Milliarden Menschen in einer Reihe ergibt 80 Umrundungen der Erde am Äquator.“
Auf der Erde würde diese Reihe von 10 Milliarden Menschen 80 Mal um den Äquator reichen.
Ist das nicht der pure Wahnsinn? Vergiss nicht, es geht hier nur um die Anzahl von Tieren, die in einem einzigen Jahr, in einem einzigen Land getötet wurden. Stell dir vor, wie sich diese Zahlen über einen Zeitraum von fünf, zehn oder zwanzig Jahren vervielfachen.
WO SIND DIE TIERE HIN?
Wie viele Kühe siehst du auf der Weide grasen? 20? 40? Und was ist mit den Schweinen, Hühnern oder Puten? Obwohl wir unglaubliche Mengen an Fleisch essen, gehen wir durch unser ganzes Leben und fragen uns nicht, wie seltsam es ist, dass wir nicht im Entferntesten den Tieren begegnen, von denen wir uns ernähren. Wo sind sie?
Sie sind unsichtbar für uns. Wir sehen die Tierfabriken nicht, wo sie gehalten werden, weil sie sich in abgelegenen Gegenden befinden, in die es kaum jemanden von uns verschlägt. Wir sehen sie nicht, weil wir auch dann nicht hineingelassen werden, wenn wir um Eintritt bitten. Selbst dann nicht, wenn wir viel Geld für eine Eintrittskarte anbieten würden. Wir sehen sie nicht, weil die Lastwagen versiegelt und ohne Aufschrift unterwegs sind. Wir sehen sie nicht, weil es keine Fenster zum Durchsehen gibt.
„Unsichtbar wird der Wahnsinn, wenn er genügend große Ausmaße angenommen hat.“ Berthold Brecht
Wenn 19.000 Tiere pro Minute getötet werden, können wir nicht zusehen, weil wir nicht sehen sollen. Wir sollen vom Kontakt mit ihnen abgeschirmt werden, damit wir nicht anfangen, das System und unsere Rolle darin zu hinterfragen. Das ist Psychologie. Warum sonst sollte eine milliardenschwere Industrie so große Anstrengungen auf sich nehmen, um unsichtbar zu bleiben?
„Wenn Tierfabriken Wände aus Glas hätten, wäre jeder Vegetarier.“ Paul McCartney
Es bleibt nicht bei der Schlachtung der Tiere. Es ist ihr jämmerliches, trauriges und qualvolles Leben, das sie in den dunklen Anlagen bis zu ihrem Tod fristen müssen. Ein Leben, in dem viele von ihnen nicht mal die Möglichkeit hatten, sich auch nur um die eigene Achse drehen zu können. Ein Leben, in dem sie nicht anders behandelt werden, als eine Masse aus Gummi oder Plastik, die sich zufällig bewegen kann.
„Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt.“ Mahatma Gandhi
Es tut mir schrecklich leid, dass die Tiere keine Stimme haben, die erhört wird und dass sie sich nicht wehren und auf sich aufmerksam machen können. Könnten sie es, so wäre ihre Situation, zumindest in unserem Land, das glaube ich, eine andere.
Für das Jahr 2016 wünsche ich mir zwei Dinge: Dass meine Tochter gesund zur Welt kommt und dass die Menschen auch ein Mitgefühl für Tiere haben, die nicht als Hund, Katze oder Pferd zur Familie gehören.
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Gregor
Über den Autor
Aufgrund einer schweren Gelenkerkrankung im Jugendalter erteilten die Ärzte Gregor Iwanoff ein lebenslanges Sportverbot. Zehn Jahre hielt er sich an ihren Rat. Gregor war übergewichtig, depressiv und unglücklich. Dann lief er einfach los und wandelte sein Leben um hundert Prozent. Heute ist Gregor veganer Ultra-Ausdauerathlet, Abenteurer und Regierungsberater für Sport und Ernährung. Derzeit bereitet er sich auf einen 500 Kilometer nonstop Lauf im kanadischen Yukon vor. Mehr über Gregor findest du in seinem Blog: www.gregoriwanoff.de |