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Jul 03

Super: Sri Lanka verbietet Palmölanbau!

Die Palmöl-Industrie zeigte sich bestürzt. Sri Lanka wird den Anbau von Palmöl vollständig einstellen. Das gab der neue Präsident von Sri Lanka Gotabaya Rajapaksa bekannt. Palmöl zerstört die Natur in Sri Lanka und den Lebensraum der Tiere. Bereits vor der Wahl hatte der Präsident klar gemacht, was er von Palmöl hält, und wie die Umweltgruppen, die ebenfalls  Bedenken gegen den Anbau von Ölpalmen geäußert haben, sagte er entschieden Nein zu Palmöl. Keine Abholzung wegen Palmöl. Bereits sein Bruder, Ex-Präsident Mahinda Rajapaksa, sorgte weltweit für Aufsehen, als er Glyphosat verbot. Sri Lanka war nach El Salvador das zweite Land, das den Verkauf von Glyphosat-Herbiziden vollständig verbot, als nachgewiesen wurde, dass Glyphosat für die wachsende Zahl der chronischen Nierenerkrankungen (CKDu) in Sri Lanka verantwortlich ist. Sri Lanka wird den Anbau von Ölpalmen im Land einstellen und gleichzeitig den Anbau von Kokosnüssen in neuen Gebieten unterstützen, sagte Präsident Gotabaya Rajapaksa in seiner Ansprache an das neu gewählte Parlament. „Gleichzeitig werden wir kleine und mittlere Farmer unterstützen, damit wir uns selbst ernähren können,“ so der Präsident. 

Super: Sri Lanka verbietet Palmölanbau!

Trotz Protest der Palm Oil Industry Association gab Präsident Gotabaya Rajapaksa in seiner Ansprache am 20. August 2020 an das neu gewählte Parlament bekannt, dass es keinen Anbau von Palmöl mehr in Sri Lanka geben wird. Sie äußerten sich bestürzt über die Ankündigung, dass „die Anpflanzung von Palmölbäumen sofort gestoppt wird“, ohne dass der Industrie Gelegenheit gegeben wurde, auf die Bedenken zu reagieren, die angeblich hinter der Regierungsentscheidung stehen, so die Palm Oil Industry Association in einer Presseerklärung am 21. August 2020.

„Die Kampagne gegen den Anbau von Ölpalmen in Sri Lanka basiert auf Unwahrheiten, Halbwahrheiten, falschen Darstellungen und Panikmache, und wir sind überrascht, dass die Regierung ein Verbot des Anbaus angekündigt hat, ohne den Fall in Sri Lanka eingehend zu untersuchen,“ sagte der Verband. Der Verband beruft sich auf Indien, denn Premierminister Narendra Modi hatte kürzlich eine politische Entscheidung getroffen, eine Million Hektar Ölpalmen nach einer Studie über die Vorteile der Ernte anzubauen, so der Verband. „Wir fordern die Regierung dringend auf, das Verbot zu überdenken und der Ölpalmenindustrie die Möglichkeit zu geben, mit Fakten und Zahlen auf die Bedenken zu reagieren, die Lobbyisten gegen die Branche vorgebracht haben“, sagte POIA-Präsident Dr. Rohan Fernando.

Doch davon lässt sich der am 18. November 2019 als Staatsoberhaupt vereidigte Gotabaya Rajapaksa nicht beeinflussen. Studien in Sri Lanka hätten gezeigt, dass nicht nur die Natur zerstört wird, sondern auch, dass der Grundwasserspiegel durch das konzentrierte Wachstum von Palmöl abnimmt. Andere Studien, die in Indonesien durchgeführt wurden, weisen darauf hin, dass die Qualität des Grundwassers auch durch die nachteiligen Auswirkungen, des für den Anbau von Ölpalmen erforderlichen Düngemittels, beeinflusst wird. 

„20.000 Hektar unseres Landes wurden für den Anbau von Ölpalmen bereitgestellt, von denen 11.000 bereits genutzt werden. Der Minister für Plantagenindustrie, Navin Dissanayake, behauptete, Palmöl sei eine solide Investition, die sich positiv auf Wirtschaft und Umwelt auswirken werde, und erklärte, dass „es viel Kritik an Ölpalmen gibt und einige davon unwissenschaftlich und emotional sind“, so pulse.lk.  Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Umweltfolgen eindeutig keine emotionalen, sondern wissenschaftliche Fakten sind.“ Die negativen Folgen von Palmöl werden in Indonesien und Malaysia deutlich.

Abholzung für neue Plalmöl-Plantagen Indonesien

„Der Palmölkonflikt begann zunächst in Indonesien, dem weltweit größten Palmölproduzenten, als die Industrie große Teile des Regenwaldes abholzte und durch Ölpalmenplantagen ersetzte. Doch das allmähliche Schrumpfen des Regenwaldes trägt erheblich zur globalen Erwärmung bei. Die Oberflächentemperaturen in der Region sind gestiegen, wodurch Indonesien anfälliger für Waldbrände ist. Die zerstörten Lebensräume haben dazu geführt, dass der Sumatra-Orang-Utan als vom Aussterben bedroht eingestuft wurde. Aufzeichnungen zeigen auch Anzeichen von Tierquälerei, da Orang-Utans lebendig begraben oder durch Waffen getötet wurden. Es wird geschätzt, dass wir uns im Falle einer großflächigen Entwaldung in den nächsten 5 bis 10 Jahren möglicherweise vom wilden Sumatra-Orang-Utan und dem Sumatra-Tiger in weniger als 3 Jahren verabschieden müssen. Diese Industrie bedroht nicht nur den Umweltschutz, sondern auch den Tierschutz,“ so pulse.lk.. Siehe auch: Neue Studien beweisen: Palmöl zerstört die Umwelt und deine Gesundheit

Otara Gunewardene sprach mit Pulse über die Auswirkungen des Palmölanbaus für die Tiere in Sri Lanka und erklärte: „Das fortgesetzte Wachstum von Ölpalmen hat gezeigt, dass es das Wachstum von Tieren (einschließlich Insekten) nicht fördern kann. Dies zeigt, dass es im Gegensatz zu Bäumen wie Kokosnuss kaum eine Möglichkeit gibt, symbiotische Beziehungen zu bilden. Wir müssen Schritte unternehmen, um unsere Wildtiere zu schützen, denn Palmölanbau kann dazu führen, dass noch mehr Arten auf der Insel gefährdet werden.“

Jayantha Wijesinghe, Organisatorin der Rainforest Protectors in Sri Lanka, gab eine grundlegende Meinung ab und erwähnte, dass die Gründung der Ölpalme auf der Insel unter dem Vorwand entstand, eine Testkultur zu sein. „Die Wälder Sri Lankas sind derzeit der größten Überlebensbedrohung ausgesetzt“, so die Organisation, die sich für den Erhalt der Wälder in Sri Lanka einsetzt. Sie wandten sich an den neuen Präsidenten mit der Bitte, diese Wälder zu schützen, mit Erfolg. Der Anbau von Palmöl wird eingestellt, so der Präsident in seiner Ansprache.

Zur gleichen Zeit wurde eine Studie in Sri Lanka veröffentlicht, die auf die Gesundheitsrisiken von Palmöl als Pflanzenöl aufmerksam machte. Tests des Industrial Technology Institute hatten ergeben, dass mehrere Proben eines solchen Öls Bestandteile enthalten, die für den menschlichen Körper ungesund sind. „Da das Institut nicht befugt ist, diesbezüglich rechtliche Schritte einzuleiten, haben wir die Verbraucherbehörde informiert“ so Dr. Sirimal Premakumara. Solche als Pflanzenöl verkauften Öle enthalten höhere Mengen an Transfettsäuren, die in natürlichem Palmöl nicht vorhanden sind, sagte er.

Seit Sri Lanka Glyphosat verboten hat und auch die Nutzung von Pestiziden einschränkte, verzeichnet das Land weniger Selbstmorde unter den Landarbeitern.

Bereits nachdem Studien in Sri Lanka bestätigten, dass Glyphosat für die wachsende Zahl der chronischen Nierenerkrankungen (CKDu) in Sri Lanka verantwortlich ist, wurde Glyphosat bereits 2015 verboten. Im nördlichen Teil von Sri Lanka waren allein 15 % der Menschen im erwerbsfähigen Alter von CKDu betroffen. Das waren zu der Zeit 400.000 Patienten mit einer geschätzten Zahl der Todesopfer von rund 20.000. Sri Lankas Verbot beruht auf zwei wissenschaftlichen Studien, die von Dr. Jayasumana durchgeführt wurden. Diese zeigten auf, dass sowohl Trinkwasser aus Brunnen, in denen die Konzentrationen von Glyphosat und Metallen höher sind, als auch das Versprühen von Glyphosat das Risiko an der tödlich verlaufenden chronischen Nierenerkrankung (CKDu) bis zu 5-fach erhöht. Sie sahen sich Todesdrohungen und Behauptungen wegen Fehlverhaltens in der Forschung ausgesetzt, als sie daran arbeiteten, die Ursache einer Nierenerkrankung zu ermitteln. Doch wie Recht sie mit der Studie hatten, zeigten die darauf folgenden Verbote von Glyphosat in verschiedenen Ländern. Für diese Studie sollten Drs. Sarath Gunatilake und Channa Jayasumana sogar in den USA geehrt werden, wurden dann durch den Druck der Chemielobby wieder ausgeladen. 

Die Regulierung von Pestiziden in Sri Lanka führte zu einem Rückgang der Selbstmorde um 70%, heißt es in einer veröffentlichten WHO-Studie und zu einer geschätzten Rettung von 93.000 Menschenleben.

 Prof. Channa Jayasumana wurde in der Regierung Gotabaya Rajapaksa zum Gesundheitsminister ernannt und er versprach am 15. August 2020, die verbreiteten tödlichen Nierenkrankheiten vor dem Ende der ersten Amtszeit von Präsident Gotabaya Rajapaksa vollständig zu beenden. Auch fügte der Staatsminister hinzu, dass die notwendigen Schritte unternommen werden, um die von den Patienten benötigten Medikamente vor Ort herzustellen, anstatt sie zu importieren, und dass zu diesem Zweck eine moderne pharmazeutische Fabrik eingerichtet wird. 

Präsident Gotabaya Rajapaksa verkündete am 20. August 2020:  „Wir werden den Betrieb zur Entwicklung von Teeplantagen aufnehmen und gleichzeitig kleine und mittlere Teefarmer unterstützen. Auf Grund der Schließung von Teefabriken sind Teebauern auf eine Reihe von Schwierigkeiten gestoßen. Wir werden diese Fabriken neu starten und bestehende Unregelmäßigkeiten beseitigen. Gleichzeitig wird der Export hochwertiger Teeprodukte gefördert. Wir werden den globalen Markennamen für Ceylon Tea zurückerobern,“ erklärte er. Darüber hinaus wird die Produktion von Exportkulturen wie Pfeffer und Zimt gefördert, und den Landwirten wird durch Wertschöpfung bei landwirtschaftlichen Produkten und Exportmaßnahmen die Möglichkeit geboten, erhebliche Devisen zu generieren. Außerdem soll der Anbau von Kartoffeln gefördert werden, damit sich Sri Lanka auch hier von Exporten unabhängig machen kann.


Quelle: https://ceylontoday.lk/news/president-s-policy-statement-palm-oil-cultivation-banned /
Übersetzt: Netzfrau Doro Schreier

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