In Frankreich darf ab 2022 kein Obst und Gemüse mehr in Plastikverpackungen verkauft werden.
Bisher sind es noch etwa 37 Prozent an Obst- und Gemüse, welches in Plastik verpackt ist. Das soll sich in Frankreich ab nächstem Jahr ändern. Ab dann dürfen etwa 30 Gemüse – und Obstsorten nur noch ohne Kunststoffverpackung verkauft werden. Darunter sind die gängigsten Sorten wie Kartoffeln, Gurken, Äpfel und viele mehr. Im zweiten Schritt bis 2026 dürfen dann überhaupt keine Plastikverpackungen bei Obst und Gemüse verkauft werden.
„Wir verwenden in unserem täglichen Leben eine unverschämt große Menge an Einwegplastik. Das Gesetz zur Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab, die Verwendung von Wegwerfplastik zu reduzieren und seine Substitution durch andere Materialien oder wiederverwendbare und recycelbare Verpackungen zu fördern“, so das Ministerium in einer Erklärung.
Das Verpackungsverbot ist Teil eines mehrjährigen Regierungsprogramms zur Abschaffung von Plastik. Seit 2021 verbietet Frankreich Strohhalme, Becher und Besteck aus Plastik sowie Styroporboxen zum Mitnehmen.
Geschnittenes Obst und eine begrenzte Anzahl empfindlicher Obst- und Gemüsesorten dürfen vorerst noch in Plastikverpackungen verkauft werden, doch wird dies bis Ende Juni 2026 schrittweise abgeschafft.
Kunststoffverpackungen werden bis Ende Juni 2023 für Kirschtomaten, grüne Bohnen und Pfirsiche und bis Ende 2024 für Endivien, Spargel, Pilze, einige Salate und Kräuter sowie Kirschen verboten.
Ende Juni 2026 müssen Himbeeren, Erdbeeren und andere empfindliche Beeren ohne Plastik verkauft werden.
Ab 2022 müssen an öffentlichen Plätzen Trinkwasserbrunnen aufgestellt werden, um die Verwendung von Plastikflaschen zu verringern; Presse- und Werbematerialien müssen ohne Plastikverpackung versandt werden, und Fast-Food-Restaurants dürfen kein kostenloses Plastikspielzeug mehr anbieten.
Ab Januar 2023 verbietet Frankreich außerdem Wegwerfgeschirr in Fast-Food-Restaurants für Mahlzeiten, die vor Ort verzehrt werden.
Eine Milliarde Plastikverpackungen weniger
Damit will die Regierung Frankreichs jährlich mehr als eine Milliarde Kunststoffverpackungen einsparen. Laut der Heinrich-Böll-Stiftung werden in Frankreich aktuell noch 45,5 Prozent des landesweiten Plastikverbrauchs für Lebensmittel verwendet. Lebensmittelverpackungen aus Plastik machen den größten Anteil der weltweiten Kunststoffproduktion aus.