Manchmal reicht ein aufrichtiges Wort des Dankes, von Deinem Gegenüber an Dich gerichtet, und alles lichtet sich. Dort wo das Licht hinfällt, werden Deine Nöte sichtbar, von denen Du eben noch nicht wusstest: Dein Gefühl, nicht zu genügen. Deine Angst, nicht wahrgenommen zu werden. Deine Schuldgefühle, nicht genug getan zu haben. Nackt liegen sie da, jene Nöte, und die Schatten die sie warfen, doch beschämt Dich jene Nacktheit nicht, und die Schatten haben keine Macht mehr, Dunkel über Dich zu legen.
Wenn Deine Nöte sich unter dem freundlichen Lächeln des Dankes offenbaren, sind sie bereit zu gehen. Dass Du sie ansiehst, genügt ihnen, und leise weichen sie der Wahrheit, an die der Dank rührte. Denn der Dank erinnert Dich daran, ein Mensch zu sein, der geben und schenken kann, der zuhören und zusprechen, der Nöte lindern und Freude mehren kann. Der Dank erinnert Dich daran, wer Du bist, weil er Dein Geben und Deine Gaben anspricht, die Dir vom göttlichen Geist geschenkt sind.
Weil die Liebe gibt, bist auch Du des Gebens fähig. Weil der Schöpfergeist immerzu das Gesicht dieser Erde zeichnet, besitzt Du Gaben, die die Welt braucht. Aus Deinen Augen leuchtet die Liebe Gottes, deren Wunsch es ist, sich zu verschenken. Aus Deinem Mund möchten Worte der Liebe fließen, den Menschen zu halten und zu segnen, zu begleiten und zu stärken. Deine Hände möchten Diener des Friedens sein.
An all das erinnert Dich der Dank, doch nicht auf eine Art die eine Pflicht in Dein Gedächtnis ruft, sondern als eine Melodie, die Dein Herz längst zu singen weiß. Dank ist wie ein Augenpaar, in dem Du Dich erkennst. Wie eine Stimme, die Dir versichert, dass das Licht das Du in Dir ahnst, wirklich leuchtet.
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