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Warum dein Handy am Morgen deinen Erfolg sabotiert – und wie die Theta-Phase deiner ersten Stunde alles verändern kann

Stell dir vor, du könntest jeden Morgen die Reset-Taste deines gesamten Nervensystems drücken.
Was würdest du wählen? Stress und Hektik oder innere Ruhe und bewusste Kraft?
Die gute Nachricht: Diese Wahl hast du tatsächlich, und zwar in der ersten Stunde nach dem Aufwachen.

Der Theta-Zustand: Dein Gehirn im Zustand maximaler Empfänglichkeit

Wenn du morgens aufwachst, befindet sich dein Gehirn in einem außergewöhnlichen Zustand. Die Theta-Frequenz, die zwischen 4 und 8 Hz schwingt, bildet eine Brücke zwischen deinem Unterbewusstsein und deinem wachen Verstand. In diesem Zustand ist dein Gehirn etwa so aufnahmefähig wie das eines Kleinkindes, das mühelos neue Sprachen lernt und Verhaltensweisen abspeichert.

Neurowissenschaftliche Forschung zeigt, dass während der Theta-Phasen die kritische Filterfunktion des präfrontalen Kortex deutlich reduziert ist. Das bedeutet konkret: Informationen, Emotionen und Gedanken gelangen fast ungefiltert in dein limbisches System, wo sie sich direkt in neuronale Muster einschreiben. Studien zur Neuroplastizität belegen, dass diese morgendlichen Momente besonders wirksam sind, um neue neuronale Verbindungen zu schaffen.

Dein Verstand ist in diesem Zustand formbar wie Ton, offen und empfänglich für das, was du ihm bietest. Jeder Gedanke, jedes Gefühl und jede Handlung in dieser Phase schreibt sich wie ein Code direkt in dein autonomes Nervensystem ein. Dies ist keine Esoterik, sondern messbare Biologie. Die Forschung zur Gedächtniskonsolidierung zeigt, dass Theta-Wellen eine zentrale Rolle bei der Übertragung von Kurzzeit- in Langzeitgedächtnis spielen.

Diese erste Stunde nach dem Erwachen ist tatsächlich ein Portal, durch das du die Richtung deines gesamten Tages bestimmst. Während dieser kritischen Zeitspanne entscheidet sich, ob dein Nervensystem in den Sympathikus-Modus wechselt oder im entspannten Parasympathikus-Zustand bleibt. Die Frage ist: Welches Tor öffnest du?


 

DAS TOR DER REAKTIVITÄT – Wie du es NICHT machen solltest

Der schnelle Weg in den Dauerstress

Vielleicht kennst du dieses Szenario: Der Wecker klingelt, und noch bevor deine Füße den Boden berühren, greifst du zum Smartphone. Innerhalb von Sekunden überflutet dich eine Welle von Informationen, Erwartungen und potenziellen Bedrohungen. E-Mails vom Chef, Nachrichten aus Krisengebieten, Social-Media-Updates, To-Do-Listen. Was harmlos erscheint, ist neurologisch betrachtet eine Katastrophe. Lass mich dir zeigen, warum.

1. Hektisch zum Handy greifen: Die digitale Falle

Wenn du als Erstes zum Handy greifst, versetzt du dein Nervensystem sofort in einen reaktiven Zustand. Eine Studie der Universität Würzburg fand heraus, dass Smartphone-Nutzung direkt nach dem Aufwachen mit erhöhten Stressleveln, verminderter Konzentrationsfähigkeit und reduziertem Wohlbefinden über den gesamten Tag korreliert.

Was neurologisch passiert: Dein Gehirn springt vom empfänglichen Theta-Zustand direkt in den Beta-Zustand, charakterisiert durch hohe Frequenzen und analytisches, oft sorgenvolles Denken. Die sanfte Brücke zwischen deinem Unterbewusstsein und Bewusstsein wird abrupt gesprengt, bevor du sie nutzen konntest.

Die Konsequenz: Du verlierst das wertvollste Zeitfenster für bewusste Programmierung, deines Nervensystems. Statt selbstbestimmt in den Tag zu starten, reagierst du bereits auf fremde Impulse, bevor du überhaupt bewusst entschieden hast, wie du dich fühlen möchtest.

Die chronobiologische Forschung zeigt, dass unser Cortisolspiegel morgens natürlicherweise ansteigt, ein Prozess, der als “Cortisol-Awakening-Response” bekannt ist. Dieser Anstieg ist gesund und notwendig, aber wenn du ihn mit digitalem Stress überlagerst, programmierst du dein System auf chronische Alarmbereitschaft. Dein Körper unterscheidet nicht zwischen einem wirklichen Notfall und einer stressigen E-Mail.

2. Dich mit Nachrichten überfluten: Die Angstprogrammierung

Die moderne Nachrichtenflut ist für unser Gehirn eine permanente Bedrohung. Evolutionär sind wir darauf programmiert, auf negative Informationen besonders stark zu reagieren. Dieser “Negativity Bias” war überlebenswichtig, als es um Säbelzahntiger ging. Heute führt er dazu, dass Nachrichtenkonsum nachweislich Angstzustände verstärkt und das Stresshormon Cortisol erhöht.

Was neurologisch passiert: Wenn du deine empfängliche Theta-Phase mit Katastrophenmeldungen füllst, speichert dein limbisches System diese Informationen als emotionale Wahrheit ab. Dein Körper kann nicht unterscheiden zwischen einer echten Bedrohung und einer Nachricht über eine Bedrohung auf der anderen Seite der Welt. Die Amygdala, dein Angstzentrum, wird aktiviert und setzt eine Kaskade von Stresshormonen frei.

Die Konsequenz: Du startest den Tag in einem Zustand diffuser Bedrohung. Dein autonomes Nervensystem ist auf Kampf oder Flucht eingestellt, auch wenn du nur am Frühstückstisch sitzt. Diese Grundaktivierung begleitet dich durch den ganzen Tag und lässt dich überreagieren auf kleinste Stressoren, weil dein System bereits vorbelastet ist.

Studien zeigen, dass Menschen, die morgens Nachrichten konsumieren, signifikant höhere Angst- und Depressionswerte aufweisen als jene, die sich diese Information für später am Tag aufheben.

3. Alte Sorgen recyceln: Das mentale Hamsterrad

Für viele Menschen beginnt der Tag mit einem mentalen Check-In bei den Problemen von gestern. Kaum sind die Augen offen, rattert der Kopf los: “Was muss ich heute alles erledigen? Wie löse ich das Problem mit dem Kollegen? Reicht das Geld diesen Monat?” Dieses Grübeln aktiviert dieselben neuronalen Netzwerke, die bereits gestresst und erschöpft sind.

Was neurologisch passiert: Die Forschung zu repetitivem negativem Denken zeigt deutlich, dass morgendliches Grübeln ein starker Prädiktor für Depression und Angststörungen ist. Jedes Mal, wenn du alte Sorgen durchdenkst, verstärkst du die neuronalen Bahnen, die zu diesem Denkmuster führen. Neuronen, die zusammen feuern, verdrahten sich zusammen, wie der Neurowissenschaftler Donald Hebb formulierte.

Du trainierst dein Gehirn buchstäblich darin, sich zu sorgen. Die Synapsen, die mit Angst und Problemdenken verbunden sind, werden dicker und leitfähiger. Je öfter du diesen mentalen Pfad betrittst, desto automatischer wird er.

Die Konsequenz: Du programmierst dein Gehirn auf Problemfokus statt auf Lösungsorientierung. Dein retikuläres Aktivierungssystem, das bestimmt, was in dein Bewusstsein gelangt, wird darauf trainiert, überall Probleme zu suchen und zu finden. Du siehst die Welt durch eine Angstbrille, weil du jeden Morgen diese Linse polierst.

4. Das Chaos von gestern neu erschaffen: Die somatische Stressspeicherung

Wenn du morgens sofort in den Problemmodus springst, aktivierst du automatisch die Stressphysiologie des Vortags. Dein Körper erinnert sich an Stress nicht nur mental, sondern auch somatisch. Die Polyvagal-Theorie von Stephen Porges erklärt, wie unser autonomes Nervensystem Erinnerungen an Bedrohung speichert und bei ähnlichen Triggern automatisch reaktiviert.

Was neurologisch passiert: Stress wird nicht nur im Gehirn, sondern im gesamten Körper gespeichert. Deine Muskeln erinnern sich an Anspannung, dein Atem an Flachheit, dein Herzrhythmus an Unregelmäßigkeit. Wenn du morgens dieselben Gedankenmuster aktivierst wie am Vortag, reaktiviert dein Körper automatisch die dazugehörigen physiologischen Muster.

Untersuchungen zur zirkadianen Rhythmik belegen, dass die ersten 60 bis 90 Minuten nach dem Erwachen entscheidend für die Synchronisation deiner inneren Uhr sind. Wenn du diese Zeit mit Chaos füllst, stellst du die Weichen für einen dysregulierten hormonellen und neurologischen Tagesablauf.

Die Konsequenz: Du startest jeden Tag mit dem emotionalen Gepäck des gestrigen Tages, anstatt mit frischer Energie und neuen Möglichkeiten. Es entsteht ein Teufelskreis: Gestresste Morgen führen zu gestressten Tagen, die zu gestressten Morgen führen. Dein Nervensystem lernt nie, dass Sicherheit und Ruhe der Grundzustand sein können.

Die kumulative Wirkung: Wie Morgen dein Leben formen

Diese vermeintlich kleinen morgendlichen Entscheidungen mögen harmlos erscheinen. Doch sie akkumulieren sich. Jeden Tag programmierst du aufs Neue, ob dein Nervensystem im Überlebensmodus oder im Wachstumsmodus operiert.

Die Gewohnheitsforschung zeigt, dass etwa 40 Prozent unserer täglichen Handlungen auf Autopilot ablaufen. Wenn dein Morgen-Autopilot auf Stress und Reaktivität programmiert ist, trägst du diese Energie durch deinen gesamten Tag. Jeder weitere Stressor baut auf diesem bereits aktivierten Fundament auf.

Das Ergebnis nach Wochen und Monaten: chronische Erschöpfung, erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten, verminderte emotionale Resilienz, Beziehungsprobleme und das Gefühl, nie wirklich zur Ruhe zu kommen. Dein Nervensystem vergisst, wie sich Entspannung anfühlt.

 DAS TOR DER BEWUSSTEN AUSRICHTUNG – Wie du es richtig machst

Die Alternative zum reaktiven Modus ist die bewusste Ausrichtung. Hier nutzt du die neurobiologische Goldstunde, um dein Nervensystem auf Kohärenz, Ruhe und Klarheit zu programmieren. Die folgenden Praktiken sind nicht esoterisch, sondern durch zahlreiche wissenschaftliche Studien in ihrer Wirksamkeit belegt. Lass mich dir zeigen, wie du das Portal der ersten Stunde weise nutzt.

1. Tiefe Atemzüge: Die direkteste Intervention ins autonome Nervensystem

Warum es funktioniert: Dein Atem ist die einzige Funktion deines autonomen Nervensystems, die du willentlich steuern kannst. Langsame, tiefe Atmung aktiviert direkt den Parasympathikus, jenen Teil deines Nervensystems, der für Ruhe, Regeneration und Heilung zuständig ist.

Studien zur kardiorespiratorischen Kohärenz zeigen, dass bereits fünf Minuten bewusster Atmung morgens den Vagustonus signifikant erhöhen können. Der Vagusnerv ist dein körpereigener Beruhigungsnerv, der Entzündungen reduziert, die Herzratenvariabilität verbessert und das emotionale Gleichgewicht fördert.

Was neurologisch passiert: Wenn du langsam und tief atmest, sendest du direkte Signale an deinen Hirnstamm, dass keine Gefahr besteht. Die Amygdala wird herunterreguliert, der präfrontale Kortex aktiviert. Dein Körper wechselt vom Sympathikus in den Parasympathikus, vom Kampf-oder-Flucht-Modus in den Ruhe-und-Verdauungs-Modus.

So setzt du es um: Eine besonders wirksame Technik ist die 4-7-8-Atmung, entwickelt vom Pionier der integrativen Medizin, Dr. Andrew Weil. Atme durch die Nase für vier Sekunden ein, halte den Atem für sieben Sekunden und atme für acht Sekunden durch den Mund aus. Wiederhole dies vier bis fünf Mal, noch bevor du aufstehst.

Die Wirkung: Du senkst deinen Blutdruck, reduzierst Cortisol, erhöhst die Sauerstoffversorgung deines Gehirns und setzt den Ton für einen Tag in parasympathischer Dominanz. Dein Nervensystem lernt, dass Ruhe der Grundzustand ist, nicht Alarm.

2. Dankbarkeit: Die neurochemische Glücksformel

Warum es funktioniert: Dankbarkeit ist weit mehr als positives Denken. Wenn du bewusst Dankbarkeit empfindest, schüttet dein Gehirn Dopamin und Serotonin aus, jene Neurotransmitter, die für Wohlbefinden und Motivation verantwortlich sind. Eine Langzeitstudie der Universität Berkeley fand heraus, dass Menschen, die regelmäßig Dankbarkeit praktizieren, strukturelle Veränderungen im präfrontalen Kortex zeigen.

Was neurologisch passiert: Dankbarkeit aktiviert das ventrale Striatum und den anterioren cingulären Kortex, Gehirnregionen, die mit Belohnungsverarbeitung und sozialer Bindung verbunden sind. Dein Gehirn wird buchstäblich auf Wohlbefinden trainiert. Morgens drei Dinge zu finden, für die du dankbar bist, trainiert dein Gehirn darauf, nach dem Positiven zu suchen, anstatt automatisch Probleme zu scannen.

Forschungen des HeartMath Institute zeigen, dass herzbasierte Emotionen wie Dankbarkeit die Kohärenz zwischen Herz und Gehirn erhöhen. Dein Herzrhythmus wird regelmäßiger und harmonischer, was wiederum positive Signale an dein Gehirn sendet.

So setzt du es um: Nimm dir drei Minuten, nachdem du deine Atemübungen gemacht hast. Zähle drei spezifische Dinge auf, für die du dankbar bist. Wichtig: Fühle diese Dankbarkeit körperlich, im Brustbereich oder im Bauch. Es geht nicht nur ums Denken, sondern ums Empfinden. “Ich bin dankbar für mein warmes Bett, für meine Gesundheit, für die Stille in diesem Moment.”

Die Wirkung: Du programmierst dein retikuläres Aktivierungssystem darauf, über den Tag hinweg positive Aspekte wahrzunehmen. Studien zeigen, dass Menschen, die morgens Dankbarkeit praktizieren, über den Tag verteilt mehr positive Erfahrungen berichten, nicht weil sich ihre Umstände ändern, sondern weil sich ihre Wahrnehmung ändert.

3. Klare Intention: Die Macht der bewussten Zielausrichtung

Warum es funktioniert: Intentionen sind nicht dasselbe wie Ziele. Eine Intention beschreibt, wer du sein möchtest, nicht was du erreichen willst. Wenn du morgens eine klare Intention setzt, gibst du deinem retikulären Aktivierungssystem einen Filter, durch den es die einströmenden Informationen sortiert.

Das RAS im Hirnstamm entscheidet, was in dein Bewusstsein gelangt und was herausgefiltert wird. Eine Studie zur Zielsetzung zeigt, dass Menschen, die morgens ihre Intentionen klar formulieren, signifikant erfolgreicher darin sind, diese über den Tag hinweg umzusetzen.

Was neurologisch passiert: Wenn du eine Intention setzt, aktivierst du den dorsolateralen präfrontalen Kortex, der für Planung und Selbstregulation zuständig ist. Dein Gehirn beginnt automatisch nach Gelegenheiten zu suchen, diese Intention zu verwirklichen. Die Intention wirkt wie ein innerer Kompass, der dich durch den Tag führt.

So setzt du es um: Formuliere deine Intention in der Gegenwartsform, als wäre sie bereits wahr. “Heute bin ich ruhig und präsent” oder “Ich begegne jeder Situation mit Klarheit und Mitgefühl.” Visualisiere dabei für 30 bis 60 Sekunden, wie du diese Version deiner selbst verkörperst. Wie fühlst du dich? Wie bewegst du dich? Wie reagierst du auf Herausforderungen?

Die Wirkung: Du schaffst neuronale Vorlagen für dein Verhalten. Wenn herausfordernde Situationen auftreten, hat dein Gehirn bereits ein Muster vorbereitet, wie dein bestes Selbst darauf reagieren würde. Du handelst nicht mehr reaktiv, sondern aus deiner Intention heraus.

4. Sanfter Fokus: Die Kunst der Präsenz

Warum es funktioniert: Fokus bedeutet nicht Anstrengung. Sanfter Fokus ist eine entspannte Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment, ohne dich sofort in Aktivitätsmodus zu katapultieren. Dies kann eine kurze Meditation sein, das bewusste Wahrnehmen deines Körpers im Bett oder das achtsame Beobachten des Lichts, das durch dein Fenster fällt.

Die Achtsamkeitsforschung zeigt eindrucksvoll, dass bereits zehn Minuten morgendliche Meditation die Aktivität in der Amygdala reduzieren können, jenem Gehirnbereich, der für Angstreaktionen zuständig ist. Gleichzeitig wird die Aktivität im präfrontalen Kortex erhöht, was zu besserer Impulskontrolle und emotionaler Regulation führt.

Was neurologisch passiert: Meditation und Achtsamkeit erhöhen die Dichte der grauen Substanz im Hippocampus, der für Lernen und Gedächtnis wichtig ist, und reduzieren sie in der Amygdala. Dein Gehirn wird strukturell verändert in Richtung mehr Ruhe und Klarheit. Die Produktion von Gamma-Aminobuttersäure (GABA), einem beruhigenden Neurotransmitter, wird erhöht.

So setzt du es um: Du musst nicht stundenlang meditieren. Beginne mit fünf Minuten, in denen du einfach sitzt und deinen Atem beobachtest. Die Konsistenz ist wichtiger als die Dauer. Setze dich aufrecht hin, schließe die Augen und beobachte, wie der Atem ein- und ausströmt. Wenn Gedanken kommen, lass sie wie Wolken vorbeiziehen, ohne ihnen zu folgen.

Alternativ kannst du einen Body-Scan machen: Durchstreife deinen Körper mit deiner Aufmerksamkeit, von den Zehen bis zum Scheitel. Spüre jede Empfindung ohne zu bewerten. Dies verankert dich im Hier und Jetzt und aktiviert die Interozeption, deine innere Körperwahrnehmung.

Die Wirkung: Du trainierst deine Fähigkeit zur Selbstregulation. Über Wochen und Monate wirst du feststellen, dass du weniger reaktiv bist, emotionale Schwankungen besser ausgleichen kannst und insgesamt gelassener durchs Leben gehst. Deine Stressresilienz steigt messbar.

5. Ausrichtung mit deinem höchsten Selbst: Die Verkörperung deines Potenzials

Warum es funktioniert: Dein höchstes Selbst ist die Version von dir, die bereits verkörpert, was du werden möchtest. Es ist nicht eine ferne Zukunftsvision, sondern ein Bewusstseinszustand, den du jetzt wählen kannst. Morgens dich mit dieser Frequenz zu verbinden, bedeutet zu fragen: “Wie würde mein bestes Selbst diesen Tag angehen?”

Die Selbstbestimmungstheorie von Deci und Ryan zeigt, dass Menschen, die sich mit ihren intrinsischen Werten verbinden, höhere Motivation, bessere psychische Gesundheit und mehr Lebenszufriedenheit aufweisen. Diese morgendliche Ausrichtung schafft innere Kongruenz, bei der deine Gedanken, Gefühle und Handlungen in Einklang sind.

Was neurologisch passiert: Wenn du dir dein höchstes Selbst vorstellst und dessen Qualitäten verkörperst, aktivierst du die Spiegelneuronen in deinem Gehirn. Diese Neuronen feuern sowohl, wenn du etwas tust, als auch wenn du es dir vorstellst. Dein Gehirn behandelt die Visualisierung ähnlich wie eine echte Erfahrung und beginnt, die entsprechenden neuronalen Pfade zu stärken.

So setzt du es um: Stelle dir vor, wie dein zukünftiges Selbst deinen Tag durchlebt. Wie fühlt sich das an? Wie bewegt sich diese Version von dir? Welche Energie strahlt sie aus? Dann verkörpere bereits jetzt diese Qualität. Nimm die Haltung ein, atme wie diese Version, fühle die Emotion, die sie empfindet. Drei bis fünf Minuten reichen aus.

Du kannst auch konkrete Fragen stellen: “Wie würde mein weisestes Selbst auf die heutige Herausforderung reagieren?” oder “Welche Qualität möchte ich heute verkörpern?” Lass die Antwort nicht vom analytischen Verstand kommen, sondern von deiner inneren Weisheit.

Die Wirkung: Du schließt die Lücke zwischen dem, wer du bist, und dem, wer du sein möchtest. Diese Praxis macht Transformation nicht zu einem fernen Ziel, sondern zu einer täglichen Wahl. Menschen, die dies regelmäßig praktizieren, berichten von mehr Authentizität, Klarheit und dem Gefühl, ihrem Leben bewusst eine Richtung zu geben.

Die Langzeitwirkung: Wie Morgen dein Leben formen

Was du in der ersten Stunde nach dem Erwachen tust, mag wie eine kleine Entscheidung erscheinen. Doch diese vermeintlich kleinen Entscheidungen akkumulieren sich über Tage, Wochen und Jahre zu massiven Veränderungen in deiner Neurobiologie und damit in deinem Leben.

Wenn du morgens ein Fundament aus Ruhe, Klarheit und Intention legst, trägst du diese Qualität in jede weitere Begegnung und Entscheidung. Du reagierst nicht mehr automatisch, sondern antwortest bewusst. Du bist nicht mehr Opfer deiner Umstände, sondern Gestalter deiner Erfahrung.

Studien zur Neuroplastizität zeigen, dass bereits nach acht Wochen konsequenter Praxis messbare strukturelle Veränderungen im Gehirn auftreten. Dein Hippocampus wird dichter, deine Amygdala schrumpft, dein präfrontaler Kortex wird aktiver. Du wirst buchstäblich zu einem anderen Menschen.

Praktische Umsetzung: Dein neues Morgenritual in 20 Minuten

Um diese Erkenntnisse in deinem Leben zu verankern, schlage ich dir eine einfache Routine vor:

1. Lasse dein Handy für die erste Stunde außerhalb deines Schlafzimmers (oder in einem anderen Raum). Dies ist die wichtigste Entscheidung. Ohne digitale Ablenkung schenkst du dir selbst Raum.

2. Beginne mit fünf Minuten bewusster Atmung, noch bevor du aufstehst. Praktiziere die 4-7-8-Atmung oder einfach langsame, tiefe Atemzüge.

3. Nimm dir drei Minuten für Dankbarkeit. Zähle drei spezifische Dinge auf, für die du dankbar bist, und fühle diese Dankbarkeit körperlich.

4. Setze deine Intention für den Tag in einem Satz. Wer möchtest du heute sein? Visualisiere kurz, wie du dies verkörperst.

5. Verbringe fünf bis zehn Minuten in stiller Meditation oder sanftem Fokus. Beobachte einfach deinen Atem oder mache einen Body-Scan.

6. Verbinde dich mit deinem höchsten Selbst. Stelle dir vor, wie diese Version von dir durch den Tag geht. Nimm ihre Haltung, ihr Gefühl, ihre Energie an.

Diese Routine mag anfangs ungewohnt sein. Dein Verstand wird Widerstand leisten und dir hundert Gründe nennen, warum du sofort produktiv sein musst. Doch genau dieser Widerstand zeigt, wie wichtig diese Praxis ist. Du brichst aus einem alten Muster aus und schaffst ein neues.

Fazit: Die Stunde der Macht

Die erste Stunde nach dem Erwachen ist deine tägliche Chance zur Selbstbestimmung. In dieser Zeit bist du weder Opfer deiner Umstände noch Gefangener deiner Gewohnheiten. Du bist reines Potenzial, formbar und frei.

Was du in diesem Portal erschaffst, bestimmt die Qualität deines gesamten Tages. Und dein Tag, multipliziert mit 365, bestimmt die Qualität deines Lebens. Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass diese erste Stunde die wichtigste deines Tages ist.

Die Wissenschaft bestätigt, was Weisheitstraditionen seit Jahrtausenden lehren: Der Morgen ist heilig. Im Sinne von bedeutsam, wirksam und transformativ. Nutze diese Zeit weise, und du wirst staunen, wie sich nicht nur deine Tage, sondern dein gesamtes Leben verändert.

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