Schlaf ist nicht nur eines der glückseligsten und entspannenden Dinge, sondern auch eines der essentiellsten. Wenn wir unsere Augen für die wenigen Stunden in der Nacht schließen, geben wir unserem Körper die Chance, nach all dem Stress des Vortages, unsere Batterien wieder aufzuladen. Millionen von Prozesse finden statt, während du schläfst. Sie helfen deinem Gehirn, Geschehnisse im Gedächtnis zu verankern, während die Zellen ihre Arbeit verrichten und das Gewebe regenerieren, welches beschädigt wurde, während wir wach waren.
Würden wir nicht schlafen, würde nichts davon passieren. Wir würden nicht nur mit dem Gefühl aufwachen kränklich zu sein, sondern hätten Schwierigkeiten uns zu konzentrieren. Häufiger Schlafentzug kann ernsthafte Konsequenz auf die Gesundheit haben. Sämtliche Forschung verweisen darauf, was mit den verschiedenen Teilen unseres Körpers passiert, wenn wir nicht unsere acht Stunden Schlaf pro Nacht bekommen.
Was bei diesen Studien heraus kam, ist, dass der Mangel an Schlaf schwere und lebensbedrohliche Erkrankungen verursachen kann, angefangen von Krebs bis hin zu Diabetes und Herzproblemen. Was also genau sind die Bedingungen, die offiziell mit schlechten Schlafgewohnheiten verbunden sind?
1) Alzheimer
Bei einer Studie im Jahr 2013 an der Johns Hopkins Universität kam heraus, dass ein Mangel an Schlaf, sowohl eine Ursache für die Alzheimer-Krankheit sein kann, als auch Auswirkungen auf die Geschwindigkeit der Krankheit hat. Die Studie wurde auf der Grundlage früherer Forschungen geführt, bei denen entdeckt wurde, dass Schlaf notwendig für das Gehirn ist, um „geistige Abfälle“ loszuwerden, die sich im Laufe des Tages ansammeln und Demenz verursachen können.
Bei der Durchführung dieser Studie an 70 Erwachsenen im Alter zwischen 53 und 91 Jahren, fanden Forscher, dass diejenigen, die berichteten, schlecht in jeder Nacht zu schlafen, eine größere Menge an Beta-Amyloid Ablagerung im Gehirn aufwiesen (bei den sogenannten PET-Scans). Diese Verbindung ist bekannt als ein endgültiger Marker der Alzheimer-Krankheit. Deshalb kamen führende Forscher zu dem Schluss, dass Schlafmangel verhindert, dass das Gehirn diesen „geistigen Abfall“ los werden kann.
Quelle: Spira AP, Gamaldo AA, An Y, et al. Self-reported Sleep and β-Amyloid Deposition in Community-Dwelling Older Adults. JAMA Neurology. 2013.
2) Fettleibigkeit und Diabetes
Diabetes ist seit langem mit schlechtem Schlaf verbunden, aber eine aktuelle Studie an der University of Chicago weist auf, wie schlechter Schlaf zu Fettleibigkeit und letztendlich zu Diabetes führen kann. Um zu herauszufinden, ob Fettsäure-Ebenen im Blut einen Einfluss auf die Geschwindigkeit und die Fähigkeit des Insulins haben, um den Blutzucker zu regulieren, untersuchten die Forscher die Auswirkungen, wie zu wenig Schlaf, welche Einfluss auf den Fettsäureaufbau haben.
Bei der Untersuchung der Schlafmuster von 19 Menschen, fanden Forscher heraus, dass diejenigen, die nur vier Stunden Schlaf über eine Spannweite von drei Nächten erhielten, ein hohes Maß an Fettsäuren in ihrem Blut zwischen 4 Uhr und 9 Uhr hatten. Dies war ein Anstieg von 15 – 30 Prozent gegenüber denen, die 8,5 Stunden Schlaf hatten. Des Weiteren fanden die Forscher heraus, dass die Zunahme der Fettsäure-Ebenen einen höheren Grad an Insulin-Resistenz verursachten, alles Zeichen, die man Pre-Diabetes zuschreibt. Diejenigen, die mehr Schlaf bekommen haben, hatten jedoch nicht die gleichen Marker für Fettleibigkeit oder Pre-Diabetes.
3) Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind seit einiger Zeit mit schlechtem Schlaf verbunden. Doch eine aktuelle Studie, die bei der EuroHeartCare, einer jährlichen Tagung der European Society of Cardiology, vorgestellt wurde, fand einen größeren Beweis für einen noch stärkeren Zusammenhang. Bei einer 14-jährigen Begleitung von 657 russischen Männern im Alter zwischen 25 und 64 Jahren, fanden Forscher heraus, dass fast zwei Drittel derer, die einen Herzinfarkt hatten, unter Schlafstörungen litten.
Darüber hinaus wurde bei den Männern, die sich über Schlafstörungen beklagten, auch ein 2,6-fach höheres Risiko für eine myokardiale Verletzung festgestellt. Ein Herzinfarkt, bei dem der Herzmuskel abstirbt. Daneben haben sie ein 1,5 – 4 Mal höheres Schlaganfallrisiko.
4) Suizid
Es kann schockierend sein, aber die jüngsten Forschungen, die im Jahr 2014 durchgeführt wurden, fanden eine Verbindung zwischen erhöhten Selbstmordversuchen bei Erwachsenen mit schlechten Schlaf, unabhängig ob sie in der Vergangenheit unter Depressionen litten. Während einer 10 Jahre langen Studie von Forschern an der Stanford University of Medicine, wurden 420 Teilnehmer im mittleren bis späten Erwachsenenalter untersucht. 20 Teilnehmer dieser Gruppe, die unter schlechtem Schlaf litten, haben leider Selbstmord begangen. Aus diesem Grund schlossen die Forscher, dass diejenigen, die Schwierigkeiten hatten, auf einer beständigen Basis zu schlafen, 1,4 Mal häufiger Selbstmord begehen würden.
Die Studie schreibt letztlich diese erhöhte Rate von Suizid dem Schlafentzug mit Gesundheitsproblemen und Stress zu, die sich mit dem Alter erhöht.
5) Colitis ulcerosa (Erkrankung des Dickdarms)
Colitis ulcerosa ist eine entzündliche Darmerkrankung, die durch Geschwüre im Inneren des Verdauungstraktes gekennzeichnet ist, sowie Morbus Crohn kann beides sein: ein Symptom von Schlafentzug oder überschüssiger Schlaf, laut einer Studie von 2014. Forscher von Massachusetts General Hospital fanden heraus, dass die richtige Menge an Schlaf notwendig ist, um Entzündungsreaktionen innerhalb des Verdauungssystems einzudämmen, die oft zu den beiden Krankheiten führen.
Nach Studien mit Frauen, die in der Nurses Health Study (NHS I) seit 1976 und NHS II seit 1989 stattfanden, haben Forscher festgestellt, dass die Risiken der Colitis ulcerosa erhöht sind, wenn der Schlaf pro Nacht auf sechs Stunden oder weniger sank. Jedoch stellten die Forscher auch fest, dass mehr als neun Stunden Schlaf ebenso die Risiken erhöht. Das deutet darauf hin, dass die Schwelle für das Stoppen von Verdauungsentzündung ein sehr schmales Fenster hat und dass nur die richtige Menge an Schlaf erforderlich ist. Obwohl diese Reaktion nur bei erwachsenen Frauen stattgefunden hat, sind die Chancen eine Colitis ulcerosa zu entwickeln, erhöht, wenn man zu wenig Schlaf bekommt. Aber auch andere Faktoren wie Alter und Gewicht oder Gewohnheiten wie Rauchen und Trinkenspielen eine große Rolle.
6) Prostatakrebs
In einer Studie von 2013, veröffentlicht in der Zeitschrift „Cancer Epidemology, Biomarkers und Prävention“, fanden Forscher eine erhöhte Inzidenz und Schwere von Prostatakrebs bei Patienten mit Schlaf-Problemen. Nach einer drei bis sieben jährigen Beobachtung von 2425 isländischen Männern im Alter zwischen 67 und 96 Jahren, entdeckten Forscher, dass die Gefahr der Entwicklung an Prostatakrebs zu erkranken bis zu 60 Prozent bei den Männern stieg, die Schwierigkeiten hatten, einzuschlafen. Diese Zahl verdoppelte sich bei den Männern, die Schwierigkeiten mit dem Durchschlafen hatten. Diejenigen, die Schlafprobleme haben, sind eher in der Gefahr an Prostatakrebs zu erkranken.
Forscher der Studie schrieben dieses Problem dem Melatonin zu, ein Hormon, das bekannt ist, den Schlaf zu regulieren. Höhere Konzentrationen von Melatonin unterdrückt das Tumorwachstum, während die Konzentrationen von Melatonin bei denen, die zu viel künstlichem Licht ausgesetzt waren (eine bekannte Ursache für Schlafentzug), ein aggressives Tumorwachstum aufweisen.
Quelle: http://www.healthyfoodhouse.com/6-diseases-lack-sleep-causing/ Übersetzung: Andrea Deelaia
1 Ping