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Jul 18

Kleine Kugelfische mit beeindruckendem Talent erzeugen „Kornkreise am Meeresgrund“

japanischer-kugelfisch

Im Jahr 1995 entdeckten Taucher zum ersten mal eigenartige Muster auf dem Meeresboden vor der Küste Japans. Lange Zeit blieben diese geometrischen Sandformationen ein Mysterium für die Wissenschaft.

Erst vor kurzem wurde der Verursacher dieser einzigartigen Phänomene gefunden: Eine neu entdeckte Gattung des Kugelfisches erschafft die Kunstwerke auf dem Meeresboden um Weibchen zu imponieren.

Obwohl der japanische Kugelfisch nur rund 12 Zentimeter misst, haben seine Unterwasser-Kunstwerke einen Durchmesser von über 2 Metern. Nach der Fertigstellung begutachten die Weibchen das Werk. Wenn ihnen gefällt was sie sehen, paaren sie sich mit dem Männchen.

Komplexes Kreismuster am Meeresboden vor den japanischen Amami-Inseln. | Copyright/Quelle: Yoji Ookata, ookatayouji.amaminchu.com & NHK, nhk.or.jp

Amami (Japan) – Am Meeresboden vor der Küste vor Amami-Oshima, einer der Amami-Inseln im japanischen Pazifik, hat der Unterwasserfotograf Yoji Ookata merkwürdige geometrische Kreismuster entdeckt, für die er lange Zeit keine ersichtliche Erklärung finden konnte und die ihn unweigerlich an „Kornkreise am Meeresgrund“ erinnerten. Gemeinsam mit einem Kamerateam konnte Ookata das Geheimnis dieser Kreismuster und der sie erschaffenden „Künstler“ nun lösen.

Die Kreismuster selbst haben einen Durchmesser von rund zwei Metern und zeichnen sich vom sonstigen Meeresboden dadurch ab, dass hier in etwa 25 Metern Tiefe der Sand an einigen Stellen abgetragen und an anderen wieder aufgehäuft wurde.

Wie Ookata (ookatayouji.amaminchu.com) in der TV-Dokumentation des Senders NHK „The Discovery of a Century: Deep Sea Mystery Circle“ nun zeigen konnte, werden die erstaunlich geometrisch-symmetrischen Muster von kleinen Kugelfischen hergestellt, die den Sand lediglich mit ihren Flossen in die faszinierenden Muster schaufeln, die einem auf den ersten Blick derart kunstvoll erscheinen, dass man zunächst ein intelligentes Design dahinter vermuten möchte.

Der „Künstler“ bei der Arbeit. | Copyright/Quelle: Yoji Ookata, ookatayouji.amaminchu.com & NHK, nhk.or.jp

Zusätzlich zur Funktion eines attraktiver Paarungsplatz, erfüllt die Struktur auch noch eine weitere erstaunliche Funktion: Wie die Forscher im Labor herausfanden, mindern und neutralisieren die Wälle und Mulden auch die Meeresströmung am Boden und bewahren so die während der Paarung darin abgelegten Eier davon, fortgeschwemmt oder direkt Fressfeinden ausgesetzt zu werden.

Für den deutschen Kornkreisforscher und -Sachbuchautor Andreas Müller (kornkreise-forschung.de) reiht sich Ookatas Entdeckung in eine lange Liste „faszinierender geometrischer Meisterleistungen der Natur“ ein, wie sie auf den ersten Blick als das kunstvolle Werk eines fähigen Grafikdesigners erscheinen, die sich aber als das „nicht weniger mysteriöse Wirken natürlicher Kräfte und Formbildeprozesse entpuppen.“ Selbst zu komplexesten Kornkreisen konnten Forscher bislang geometrische Entsprechungen im Formenpotential der Natur finden, so Müller. Für den Forscher ist dies ein Ansatz, sich dem Thema auch „jenseits der gerade von den Massenmedien gehegten Klischees von kleinen grünen Männchen oder nächtlichen Lausbuben zu nähern.“

Quelle: ookatayouji.amaminchu.com , nhk.or.jp, spoon-tamago.com

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