Du kannst Fruchtsamen essen Quatsch! Diese Reaktion bekomme ich meist von Menschen denen ich erzähle, dass ich Apfelsamen esse (oder eher, das Innenleben des Apfels) oder Samen der Wassermelone. Im Gegensatz zum weit verbreiteten Glauben, werden dich diese Samen nicht vergiften, und es wird auch keine Mini-Pflanze in deinem Bauch wachsen. Tatsächlich enthalten ganz viele Fruchtsamen vorteilhafte Aminosäuren, Vitamine und Mineralien, die du sonst nicht haben würdest, wenn du die einfach wegwirfst.
Für die etwas Älteren unter uns, war es eine Selbstverständlichkeit, die Kerne im Obst einfach mitzuessen. Einen Apfel haben die meisten früher komplett verputzt, bis auf den Apfelstiel, der einem eher im Hals stecken bleibt, als dass er einen Nutzen brächte.
Doch irgendwann, als wir uns schon in den Fängen der EU befanden, beschlossen ein paar gewitzte Pharmagiganten und Saatgutmanipulatoren (Monsanto & Co.) gesundheitsfördernde Kerne einfach aus den Früchten zu züchten. Denn die gesunde Power steckt bei den meisten Obstsorten inmitten der Frucht: in den Kernen.
Trauben und Melonen sind die Klassiker bei kernlosem Obst. Inzwischen muss man schon förmlich danach suchen und wird kaum fündig, wenn man diese beiden Obstsorten mit natürlich vielen Kernen haben möchte. Sie werden aber auch gar nicht mehr gewollt. Viel zu sehr hat man gerade Kinder schon daran gewöhnt, das Obst (wenn sie es schon essen) gefälligst kernlos zu servieren. Dabei sind gerade Trauben- und Melonenkerne sehr gesund. Traubenkerne z. B., enthalten das sehr gesundheitsfördernde OPC (Oligomere Proanthocyanidine)
Kernlosen Früchte am besten meiden. Warum aber gibt es Früchte, die keine Samen enthalten? Sie dürften sich doch gar nicht vermehren.Die Verbraucher lieben kernlose Früchte, vor allem Kinder. Die Pflanzenzüchter haben ebenfalls festgestellt, dass je bequemer die Früchte sind, desto größer sind auch die Verkäufe und damit die Gewinne. Deshalb arbeiten sie daran, das Angebot an süßem gezüchteten, kernlosen Obst zu erweitern. Und jetzt haben wir auf Schritt und Tritt Früchte, die mit Vorsicht zu genießen sind.
Also Früchte am besten mit Kernen kaufen und die Kerne fleißig mitessen. Jetzt behaupte ich nicht, dass du alle Samen in großer Menge essen sollst, die ich unten aufzähle (wie mit allem – das Maß ist der Schlüssel) – doch ich möchte den Mythos zerstören, dass der Verzehr dieser Samen nicht gut für dich sei. Wenn du diese 8 Samen einer Frucht ist, die du als Snack am Nachmittag hattest, dann wirst du nicht durch einen Vergiftungs-Schlaganfall zusammensacken. In der Tat wird es dir ganz gut gehen. Einige Male im Monat nehme ich auch ein bisschen des inneren Teils eines Avocadosamens zu mir (wenn ich einen Salat zubereite). Alles in Maßen.
So, ohne viel drumherum sind hier nun 8 Fruchtsamen die du essen kannst um deine Gesundheit zu verbessern UND Krebs vorzubeugen!
Avocadosamen:
Wer liebt Avocados nicht? Sie sind nicht nur eine der nährstoffreichsten Früchte die es gibt, sondern du kannst auch deren Samen essen! Der „Stein“ ist einer der besten Quellen löslicher Fasern und reich an Antioxidantien und Kalium. Der Stein enthält auch ein wenig Gerbstoffe die nur in extremen Mengen giftig sind (wer isst schon 10 Avocadosamen auf einmal?).
Avocadosamen beinhalten über 70% der Antioxidantien der gesamten Avocado und senken den Cholesterinwert, beugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor und auch Schlaganfälle. Sie wirken entzündungshemmend im Magen-Darm-Trakt und lindern Darmprobleme. Die antioxidativen Umtriebigkeiten des Avocadosteins sollen außerdem die Apoptose (den Zelltod) von Krebszellen auslösen und das Zellwachstum von Krebs aufhalten und halten den Zellzyklus an.
Apfelsamen:
Jeder fürchtet sich vor Apfelsamen, weil man hört sie enthalten Zyanid. In Wahrheit müsstest du etliche Apfelsamen essen um toxikologisch einen Effekt von ihnen zu bekommen. Fürchte dich nicht davor den ganzen Apfel zu entsaften oder die Samen der Äpfel, die du sonst isst, mitzuessen. Ein kleiner Anteil an Zyanid ist normal für normale Zellen, und manche wissenschaftlichen Studien besagen es tötet sogar Krebszellen.
Vitamin B17 findet sich auch in vielen Apfelsamen und es wurde herausgefunden, dass es bei der Krebsheilung hilft. Auch wenn dieses Vitamin kontrovers innerhalb der Gesundheit- und Medizingesellschaft diskutiert wird, es hat auch klare vorteilhafte Eigenschaften.
Ich esse Apfelsamen seitdem ich ein Kind war, und ich bin gesünder denn je! Habt keine Angst vor diesen Apfelsamen – aber esst auch nicht gleiche eine Hand voll auf einmal.
Birnensamen:
Birnensamen sind unglaublich klein und weich, und es ist im Grunde unmöglich zu sagen ob du sie nun gegessen hast oder nicht (besonders wenn es eine Bio-Frucht ist). Ähnlich wie bei Äpfeln, enthalten Birnensamen geringe Mengen Zyanid. Nochmal, es wird dich garantiert nicht umbringen, wenn du keine riesigen Mengen davon auf einmal isst. Birnensamen enthalten mehr Antioxidantien und essenzielle Fettsäuren als Zyanid und da sie so winzig sind könntest du wohl 8 Birnen essen, mit Samen, ohne irgendwelche Auswirkungen.
Papayasamen:
Samen der Papaya werden meist von Menschen konsumiert, die in tropischen Gebieten wohnen, um Parasitenbefall des Körpers vorzubeugen. Sie enthalten ein eiweißspaltendes Enzym, Papain, dass den Körper buchstäblich von Parasiten befreit, indem es die Eier der Parasiten angreift und dessen Proteine vertilgt. Papayasamen beinhalten ein anthelminitisches Alkaloid namens Carpain, es hilft dabei parasitäre Würmer und Amöben zu töten.
Papayasamen beinhalten auch nützliche Glucosinolate (ein schwefelhaltiges Glucosid) namens Glucotropaeolin, das, wenn es vom Körper aufgenommen wird, eine der stärksten Anti-Krebs-Verbindungen herstellt, Isothiocyanat.
Die Samen haben einen sehr intensiven Geschmack, fast wie schwarze Pfefferkörner (und können sogar getrocknet und zu natürlichem „Papayapfeffer“ verarbeitet werden, statt schwarzen Pfefferkorn-Pfeffer), und können frisch aus der Frucht gegessen werden!
Zitrusfruchtsamen:
Alle Samen von Zitrusfrüchten kann man sicher konsumieren, ob beim entsaften oder wenn du sie dabei hast, wenn du eine Orange oder Grapefruit isst. Ich entsafte regelmäßig Zitrusfrüchte inklusive Samen und habe darauf noch keine negative Reaktionen bekommen.
Samen der Zitrone beinhalten tatsächlich Spuren von Salicylsäure (die Hauptzutat in Aspirin), also wird der Verzehr von ein paar Zitronensamen hier und da dir nicht wirklich schaden, sie geben dir einfach ein paar schmerzlindernde Vorzüge!
Wassermelonensamen:
Einer meiner absoluten Lieblingssamen – Wassermelonensamen! Ich erinnere mich die schwarzen Samen als Kind ausgespuckt zu haben, weil ich beunruhigt war, dass womöglich eine Wassermelone in meinem Bauch wachsen würde – doch nun verlangt es mir nach ihnen so sehr wie nach dem Fruchtfleisch!
Die Samen beinhalten unglaublich viel Zink – das reguliert über 100 verschiedene Enzyme im Körper und ist nötig für die Funktion des Immunsystems. Leider wird dieses Mineral nicht lange im Körper gespeichert, also ist es wichtig sicherzustellen, dass du bei der Ernährung täglich genügend Zink zu dir nimmst.
Wassermelonensamen sind auch reich an der Aminosäure Arginin. Sie hilft dabei den Blutdruck zu regulieren und hilft bei Herzkranz-Krankheiten. Sie haben auch viel von dem B Vitamin, Niacin, und dem Mineral Magnesium, von dem über 80% der Bevölkerung einen Mangel aufweist.
Weintraubenkerne:
Wer Trauben essen will, greift häufig zu den kernlosen Sorten. „Seedless“ steht dann auf der Packung, die Trauben können ohne nervige Kerne genossen werden. Doch das ist nicht so gesund, wie Weintraubenkerne mitzuessen. Die Kerne sind nämlich ziemlich gesund, denn sie erhalten ein Drittel der wertvollen Inhaltsstoffe und haben mehr sekundäre Pflanzenstoffe als das Fruchtfleisch.
Man empfiehlt blaue Trauben mit Kernen. Denn die dunklen Trauben enthalten mehr antioxidative Stoffe. Die in den Kernen enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe sind außerdem keimtötend und entzündungshemmend. Außerdem enthalten die Kerne der Trauben große Mengen Vitamin E sowie sekundäre Pflanzenstoffe, vor allem so genannte Phenole. Eines von ihnen, das Procyanidin (OPC), bekämpft freie Radikale, aggressive Sauerstoffmoleküle im Blut, -und zwar 19-mal wirkungsvoller als Vitamin C und 50-mal stärker als Vitamin E. Damit wirkt Procyanidin einer Schädigung und vorzeitigen Alterung der Körperzellen entgegen, verhindert unerwünschtes Zellwachstum und kann somit vor Krebs schützen. Weitere phenole Substanzen, allen voran die Anthocyane, verhindern durch den Eingriff in bestimmte Stoffwechselvorgänge das Verklumpen der Blutplättchen (Thrombocyten), was zu einem besseren Blutfluss und zu einer höheren Sauerstoffversorgung des Gewebes führt. Das Infarktrisiko wird dadurch gemindert.
Wer das nutzen will, sollte die Kerne allerdings zerbeißen – denn die Magensäure kann die Stoffe nicht allein herauslösen.
Granatapfelkerne:
Die Kerne des Granatapfels enthalten bioaktive Pflanzenstoffe, natürliche Vitalstoffe (Phytoöstrogene), wertvolles Öl mit ungesättigten Omega-6 Fettsäuren sowie einfach gebaute Östrogene, die der Körper gut nutzen kann. Das ebenfalls darin enthaltene Vitamin E hilft gegen Stress. Die einzigartig gebauten Fettsäuren nähren die Haut und stärken ihre Abwehrkraft. Deshalb sollte man die Kerne mit zerkauen und sich so das kostbare Öl erschließen. Man kann es übrigens auch kaufen und zur Hautpflege nutzen. Es ist nicht ganz billig, denn es werden etwa 500kg Granatäpfel benötigt und 1 kg Öl zu gewinnen. Achten Sie auf biologischen Anbau und die Kaltpressung.
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