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Feb 03

Wascherde – ein natürliches Haarwaschmittel

wasch
Wie wir bereits berichteten, sind normale Haarwaschittel alles andere, als gesund: „Wenn das Shampoo krank macht“ –> https://bewusst-vegan-froh.de/wenn-das-shampoo-krank-macht/

 

Tonmineralerde hat viele Namen. Manchmal wird sie Lavaerde genannt, was aber nichts mit Lavagestein zu tun hat, sondern übersetzt nur Wascherde (lavare) meint. Manchmal wird sie auch unter dem Begriff Rhassoul oder Ghassoul angeboten. Aber auch das heißt übersetzt einfach nur Waschen. Tonmineralerde wird tief aus dem Grund des nordafrikanischen Atlasgebirge abgebaut und dient dort schon seit Jahrhunderten zur reinigenden Wäsche von Haut und Haaren. Die königliche Familie Marokkos hat ihren eigenen Stollen zum Abbau der Erde. In der marokkanischen Bevölkerung ist Ghassoul leider mittlerweile zum „Shampoo der Armen” geworden. Wer sich kein Shampoo mit Tensiden und Düften leisten kann, kauft auf dem Basar Tonerde als sonnengetrocknete Platte, hämmert sich zu Hause ein Stück ab und löst es zum Haarewaschen auf. Wahrscheinlich ist sie trotzdem die bessere Alternative zum schäumenden Shampoo. Für manche mag es komisch klingen, sich nur mit Erde zu waschen, denn schließlich ist „das doch auch Dreck”.
Michael Rogall berichtet im Buch „HaarSprechStunde” von seinen eigenen Erfahrungen: „Die Tonmineralerde hat meine allergiegeplagte Haut wunderbar gesunden lassen. Etwa ein Dreivierteljahr habe ich nur Erde verwendet und auf Seife und Shampoo völlig verzichtet. Sie können sich sicher gut vorstellen, wie manche unter der Dusche der Sauna oder des Sportstudios geschaut haben, als eine dunkle Brühe an mir herunter lief.”

Kräftigt feines Haar und lindert Neurodermitis
Das Besondere der Wascherde ist ihre hohe Absorptionskraft. Sie saugt Fett und Staub wie ein Löschblatt auf, ohne den natürlichen Säureschutzmantel der Haut zu stören. Im Vergleich dazu braucht die Haut nach Verwendung eines Shampoos bis zu acht Stunden, um diesen Säureschutzmantel wieder aufzubauen. Wird jedoch Wascherde verwendet, beruhigen sich die Talgdrüsen allmählich, so dass die Haare mit der Zeit weniger häufig gewaschen werden müssen. Schuppen werden durch die Körnigkeit der Erde entfernt, ähnlich wie bei einem Peeling. Darüber hinaus lagern sich die Partikel der Erde mikrofein am Haarschaft an, was den Effekt erzielt, dass sich die Haare wie mit einem Festiger aufstellen und ein natürliches Volumen bilden. Dadurch werden auch überschüssige Fette an den folgenden Tagen des Nicht-Waschens von der Kopfhaut aufgesaugt. Trotzdem fühlt sich das Haar geschmeidig an. Besonders kommt diese Stärkung des Volumens feinen Haaren zugute. Noch mehr: Bei Neurodermitis werden Entzündungen durch die Anreicherung der Mineralien gelindert. Wer es verträgt, kann die Erde in diesem Fall auch mit Nachtkerzenöl vermischen und die Masse dann als Packung auftragen, ohne diese allerdings in die Haut einzureiben. Tasten Sie sich jedoch langsam an diese Mischung heran und testen Sie deren Verträglichkeit zunächst an kleinen Hautarealen.
Wenn Sie chemisch gefärbte Haare, Strähnen oder Dauerwellen haben, sollten Sie jedoch bei der Haarwäsche auf Tonmineralerde verzichten. Denn die Erde lagert ihre mikrofeinen Partikel am Haarschaft an und dann werden chemisch behandelte Haare knallhart. Bei Pflanzenfarbe kann es passieren, dass die Partikel der Erde die Pigmente abreibt und die Farbe dann nicht von langer Lebensdauer ist. All diese Einschränkungen gelten nicht für Kinder mit ihren naturbelassenen Haaren. Für sie wird Wascherde zum Badespaß, denn sie dürfen in „Dreck” baden und werden trotzdem sauber. Die Wascherde brennt nicht in den Augen. Darüber hinaus bewahrt sie den Säureschutzmantel der jungen Haut.
Die Wascherde ist ein feines braunes Pulver, die in Verbindung mit Wasser aufquillt und ein tolles Mittel ergibt um Haut und Haare damit zu waschen.

Vorbereitung:
Mittlerweile bereite ich mir die Mischung immer schon für eine Woche vor und bewahre sie in einem Glasgefäß auf.
Ich gebe zunächst ca. 200 ml heißes Wasser in eine kleine Schüssel und rühre dann soviel von der Wascherde ein, bis eine glatte Masse entsteht, die in etwa die Konsistenz hat, wie man es von anderen Haarwaschmitteln gewohnt ist. Wenn die Wascherde mit dem Wasser in Berührung kommt entwickelt sie einen erdigen Geruch, der zumindest mich nicht sonderlich stört.
Diese Masse soll man mindestens 10 Minuten lang ziehen lassen, bevor man sie benutzt, damit die Erde im Wasser aufquillt.
[Bild: wascherde_kl.jpg]

Benutzung:
Beim ersten Benutzen der Wascherde ist mir aufgefallen, dass die Haare beim Ausspülen so weich und zart werden wie bei diesen chemischen Haarspülungen. Es hat sich einfach toll angefühlt! Das Kämmen ging auch viel leichter als vorher (das war bei mir immer eine Katastrophe).
Nach dem Trocknen habe ich dann festgestellt, dass die Haare so sauber waren wie immer, nur am Ansatz fühlten sie sich etwas schmierig an. Auf dem Zettel, der bei der Wascherde dabei war, stand dann das hier:
„Aufgrund dieses besonders milden Waschprinzips der Lavaerde werden Haut und Haar niemals vollständig entfettet, wie es beispielsweise bei besonders aggressiven Tensidprodukten vorkommen kann. So werden bei einer Wäsche mit Lavaerde weder die natürliche Schutzschicht der Haare noch Säureschutzmantel oder Talgdrüsen der Haut angegriffen bzw. gereizt.“ Das kann ich also bestätigen.

Zwischendurch habe ich einmal das fertig gemischte Tonerde-Shampoo von Sante Naturkosmetik probiert, musste aber gleich mit der normalen Wascherde nachwaschen, weil sich meine Haare seltsamerweise direkt verfilzt haben.

Ich habe jetzt die Wascherde von hier -> Empfehlung zum Thema:

Alva Rhassoul 6762 Mineralische Wascherde (Powder) 2500 g

und Logona probiert und konnte keinen Qualitätsunterschied feststellen. 1 kg kostet ca. 15 € und reicht für mich ca. 6 Wochen (Ich gehe jeden 2. Tag damit unter die Dusche und benutze es auch für den Körper) .

Die Vorteile der Wascherde:

– besteht aus natürlichen Tonmineralien
– sanfte Reinigung und Pflege von Haut und Haaren
– Erhaltung der natürlichen Schutzschicht der Haare und des Säuremantels der Talgdrüsen
– leichtes Ausspülen der Wascherde, bei dem die Haare ganz weich werden
– leichte Kämmbarkeit
– nach dem Trocknen sind die Haare zart, kräftig und glänzend

Die eventuellen Nachteile sind, dass man sich die Wascherde eben anmischen muss und dass sie im Vergleich zu den chemischen Haarwaschmitteln doch ein wenig teurer ist. Manche scheint es auch zu stören, dass die Dusche etwas schmutzig wird. Das alles stört mich aber nicht sonderlich.
Ich werde mich ab sofort mit Wascherde waschen und kann es auch jedem Anderen wärmstens empfehlen

 
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