101 Gründe vegan zu leben, ein Vortrag mit James Wildman, Dozent für Tierrecht bei Animal Rights Foundation in Florida.
Zum Thema Veganismus haben wir schon einige Dokumentationen gesehen und allgemein finde wir gefilmte Vorträge eher langweilig. Und trotzdem hat uns der Vortrag “101 Reasons to Go Vegan” von James Wildman (animal rights foundation of florida) sehr gut gefallen. Mit seiner humorvollen Art fesselt er das Publikum. Er informiert über die Herkunft von Milch, Eier und Fleisch und erklärt , warum der Konsum überflüssig ist. Der Vortrag ist in englischer Sprache, aber es gibt einen deutschen Untertitel.
Sehr sehenswert und informativ, bitte unbedingt weiter teilen
Und hier könnt Ihr die Mitschrift bzw. Zusammenstellung des Youtube-Videos „101 Gründe vegan zu leben mit James Wildman als PDF- Datei herunterladen. —–> *KLICK*
Unser Dank geht an www.provegan.info und auch dem oder den Menschen, die das Video übersetzt haben. Bitte gebt es gerne weiter, wenn Ihr denkt andere Menschen könnten sich auch dafür interessieren und darüber freuen. Vielleicht macht Ihr Euch einfach eine MP3-Datei. Dann könnt er den Vortrag sogar unterwegs hören. Das Englisch von James ist leicht zu verstehen. Ich bin sicher, dass die folgenden Informationen zu einer Bewusstseinserweiterung führen, die es ermöglicht freudvoll Neues zu entdecken.
Wir Menschen können das, Grenzen überwinden und Neues entdecken. Wir sind nämlich in unserem Herzen am anderen interessierte und mitfühlende Wesen.
Wenn wir uns daran erinnern, spüren wir wie verbunden wir mit Allen und Allem sind und können unser Verhalten leichter ändern. Nutzen wir diesen kraftvollen Moment. Dann gibt es kein Bedauern über das, was wir hinter uns lassen sondern pure Freude über das, was vor uns liegt. Unsere Natur ist mitfühlend und herzlich. Leben wir unsere wahre Natur.
+ 10 weitere Gründe vegan zu werden
1. Intensivtierhaltung
Über folgendes solltet ihr euch keine Illusionen machen: Die Tierindustrie strebt danach, eine maximale Menge an Fleisch, aber auch an Milch und Eiern so schnell und billig wie möglich zu produzieren, und das bei minimaler Platzanforderung. Kühe, Kälber, Hühner und andere Tiere werden in kleinen Käfigen oder Ställen gehalten, oft so beengt, daß sie sich nicht einmal umdrehen können. Wenn Fleisch auf deinem Teller liegt, kannst Du davon ausgehen, dass dafür gelitten wurde: 98% der gesamten Fleischproduktion in Deutschland stammt aus Intensivtierhaltung.
Damit sich unter den Tieren in der Intensivhaltung in ihrer Beengtheit keine Krankheiten verbreiten, bekommen die Tiere Antibiotika. Das Futter ist darüber hinaus oftmals mit Pestizidrückständen belastet.
Vier „Legehennen“ werden in einem Drahtkäfig von 40 x 45 cm Bodenfläche gehalten, die Käfige oft in vielen Reihen übereinander gestapelt. Fließbänder bringen Futter und Wasser und transportieren Eier und Exkremente ab. Da die Hennen so extrem beengt sind, hält man sie im Halbdunkeln und schneidet ihnen ohne Betäubung die Schnabelspitzen ab, damit sie sich nicht gegenseitig zu Tode picken. Der Maschendraht der Käfige schrabbt ihre Federn ab, scheuert ihnen die Haut auf und verkrüppelt ihre Füße. Etwa 4-6 % der deutschen Hennen, die unter diesen Bedingungen gehalten werden, sterben innerhalb von 12 Monaten an Stress oder einer Erkrankung. Im Alter von ein bis zwei Jahren lässt ihre Eierproduktion aufgrund der extremen Ausbeutung ihres Körpers nach und sie werden geschlachtet. (Die natürliche Lebenserwartung einer Henne beträgt 15-20 Jahre).
Bei Kühen ist es wie bei Menschen: Sie geben nur Milch, wenn sie geboren haben, und dann, um ihr Junges zu ernähren. Deshalb werden Milchkühe jedes Jahr geschwängert und ihr Kalb wird ihnen nach der Geburt weggenommen. Durch Züchtung und andere Manipulationen geben Milchkühe heutzutage bis zu zehn Mal so viel Milch wie noch vor 25 Jahren, mit der Folge, dass sich ihre Euter auf schmerzhafte und unnatürliche Weise vergrößern. Die intensive Milchproduktion entzieht ihren Knochen Kalzium; ihr Leben verbringen sie eingepfercht, kaum bewegungsfähig auf hartem Betonboden oder im Mist. Wenn die ausgemergelte und oft verkrüppelte Kuh schließlich nicht mehr profitabel Milch produziert, wird sie zum Schlachter transportiert und landet im Supermarktregal zum Verzehr.
2.Tiertransporte
3. Küken sexen
Küken sexen – klingt gruselig; ist gruselig. Dahinter verbirgt sich nämlich die gängige Praxis Küken, die zum Eier legen gezüchtet werden, nach ihrem Geschlecht auszusortieren. In der Zucht für die Eierproduktion sind männliche Küken, ähnlich wie männliche Kälber in der Milchproduktion, ein unerwünschtes Nebenprodukt. Da es für die Fleisch- produktion spezielle Züchtungen von Hühnern gibt, welche darauf angelegt sind, innerhalb kürzester Zeit besonders viel an Körpermasse zuzulegen, sind männliche Küken in der Legehennenzucht unprofitabel und müssen selektiert werden.
Diese Selektion findet in der Regel am Fließband und von Hand ab. Die aussortierten männlichen Küken werden abtransportiert und dann vergast oder zerhäkselt – ebenso alle Küken, die nicht rechzeitig innerhalb eines gegebenen, von der Wirtschaftlichkeit abhängigen Zeitfensters schlüpfen – weiblich, wie männlich. 45 Millionen Küken sterben so allein in Deutschland jedes Jahr als Nebenprodukt der Eierindustrie.
Nehmt euch zwei Minuten Zeit und schaut euch hier die ZDF-Doku zum Thema an!
5. Umweltschutz
Kennt ihr jemanden, der 17 Teller Nudeln aus dem Kühlschrank holen, 16 Teller davon in den Müll werfen und nur einen essen würde? Hoffentlich nicht! Aber wenn ihr Fleisch oder Tierprodukte esst, passiert genau das: eine Verschwendung von Ressourcen und Verschmutzung der Umwelt in ganz großem Stil.
Fakt ist: Die landwirtschaftliche Tierhaltung verursacht mit 18 % mehr Emissionen als der globale Verkehr: Sie trägt einen Anteil von 37% der globalen Methan Emissionen, 9% des Treibhausgases CO2 und 65% von Distickstoffmonoxid – einem Gas das ein 300-fach größeres Potential zur globalen Erwärmung hat, als CO2.
Fakt ist: Über 90% der Weltsojaernte und über 50% der Getreide und Maisernte gehen in die Fütterung der Tiere in der Landwirtschaft.
Fakt ist: Jede Minute wird die Fläche von ungefähr 35 Fußballfeldern planiert, um mehr Raum für bewirtschaftete Tiere zu schaffen
Fakt ist: Etwa 20% des amazonischen Regenwaldes sind zu bereits gerodet oder niedergebrannt worden, um Weidefläche für Tiere zu gewinnen.
Fakt ist: Ein Drittel aller fossilen Energien werden verwendet um Nutztiere zu züchten.
Fakt ist: 70% aller Trinkwasserressourcen gehen in die Landwirtschaft. Eine omnivore Ernährungsweise erfordert ungefähr 15.000 Liter täglich, eine vegetarische 4.500 Liter und eine vegane ca. 1.100 Liter.
Fakt ist: In den USA produzieren Nutztiere 130 Mal mehr Exkremente als die menschlichen Einwohner.
Fakt ist: Pestizide, Dünger und andere in der Landwirtschaft und Nutztierindustrie eingesetzte Mittel verschmutzen Grundwasser, Böden und die Luft.
Vegan leben ist aktiver Umwelt- und Klimaschutz.
6.Welthunger
Je mehr tierische Produkte wir essen, desto weniger Menschen können wir ernähren. Der Grund ist genauso einfach wie dramatisch: Die Diskrepanz zwischen dem Wert an Energie, den wir in Getreideform an die Tiere verfüttern und dem Wert an Energie, den wir von den Tieren in Form von ihrem Fleisch und ihrer Produkte gewinnen, ist enorm.
So könnte man mit Sojabohnen, die auf einem Hektar Land (das ist die Fläche von etwa anderthalb Fußballfeldern) 5.000 Menschen ernähren, wenn die Sojabohnen direkt als menschliche Nahrungsmittel genutzt würden. Verfüttert man die Ernte dieser Fläche jedoch erst an Tiere, kann man von diesen Tieren nur noch 191 Menschen ernähren. Ungefähr kann man sagen, dass man für ein Kilogramm essbares Fleisch etwa 16 Kilogramm Getreide aufbringen muss.
Wenn jeder auf der Erde 25 Prozent seiner Kalorien aus tierischem Ursprung bezieht, könnten insgesamt nur 3,2 Milliarden Menschen ernährt werden. Senkt man diesen Anteil auf 15 Prozent, steigt die Zahl auf 4,2 Milliarden. Würden alle vegan leben, gäbe es mehr als genug Lebensmittel für die gesamte Weltbevölkerung – mehr als 7 Milliarden Menschen. Das WorldWatch Institute bringt dies auf den Punkt: „Fleischverzehr ist ein ineffizienter Nutzen des Getreides – das Getreide wird effizienter genutzt, wenn die Menschen es verzehren. Wachsende Fleischerträge können nur erzielt werden, indem mehr Tieren mehr Getreide verfüttert wird, was zu einem Konkurrenzkampf um Getreide zwischen der zunehmenden Zahl an Fleischessern und den Armen dieser Welt führt.“
So kam es 1984 zur Hungersnot in Äthiopien, nicht, weil die äthiopische Landwirtschaft keine Lebensmittel produzierte – ganz im Gegenteil: Während der Krise, die zehntausenden Menschen das Leben kostete, importierten europäische Staaten aus dem verarmten Land Getreide, um damit davon Hühner, Schweine und Kühe in Europa zu füttern. Wäre das Getreide dazu verwendet worden, die äthiopische Bevölkerung zu ernähren, die es angebaut hat, hätte die Hungersnot gelindert, wenn nicht gar abgewendet werden können.
Und so sieht’s aus: Wenn man all das kultivierbare Land auf der Erde gleichmäßig aufteilen würde, käme jeder Mensch auf 2.700m²: das ist nicht annähernd genug für die Ernährung eines durchschnittlichen Fleischessers, denn die benötigt 13.000m² – die eines Veganers nur 700m².
Alles schwer zu glauben, stimmts? Lest mehr dazu, wenn Ihr mehr wissen wollt (leider alles auf englisch):
BBC News Online: Hungry world ‚must eat less meat‘
LA Times Commentary: There’s a Bone to Pick With Meat Eaters
7. Gesundheit
Wer kennt die Vorurteile nicht: Veganer haben Mangelerscheinungen, sind dürr, blass und ganz kraftlos. Ist ja auch nicht weiter verwunderlich ist, da diese crazy Ökos ja nur Körner und Salat essen dürfen. Zeit mit diesen Vorurteilen aufzuräumen!
So stellen die Academy of Nutrition and Dietetics (das weltweit größte Institut für Ernährung) & die Dietitians of Canada in einer gemeinsamen Studie fest, dass „Well-planned vegan and other types of vegetarian diets are appropriate for all stages of the life cycle, including during pregnancy, lactation, infancy, childhood and adolescence.“ (Eine gut geplante vegane oder andere Form von vegetarischer Ernährung ist für alle Lebensphasen geeignet, einschließlich Schwangerschaft, Stillzeit, Säuglingsalter, Kindheit und Pubertät.)
Kalzium
Milch ist wichtig für gesunde Knochen? Pustekuchen! Der Fakt, dass in den Ländern, in denen am meisten Milch konsumiert wird, auch die höchsten Raten für Osteoporose herrschen, sollte uns ein für alle Mal zum Umdenken bewegen. Das tierische Eiweiß, das Omnivore und Ovo-Lacto-Vegetarier mit ihrer Ernährung zu sich nehmen, übersäuert den Körper und sorgt dafür, dass das Kalzium zum Binden dieser Säure benutzt wird. Daher wird es aus dem Knochen herausgelöst und schließlich ausgeschieden. Wenn Veganer unter Umständen also weniger Kalzium zu sich nehmen als Allesesser, wirkt sich das nicht so negativ aus, da in der Regel ihr Organismus eine bessere Verwertung von Kalzium hat. Milch ist von der Natur darauf ausgerichtet, die Nährstoffe für Babys der jeweiligen Spezies abzudecken. Für erwachsene Menschen gibt es genauso wenig Anlass dafür, Kuhmilch zu trinken, wie menschliche Muttermilch oder Giraffenmilch.
Krebs
In verschiedenen Studien sind Eierstock-, Brust- und Prostatakrebs in direktem Zusammenhang mit dem Konsum von Milch und Milchprodukten gebracht worden. Das Risiko einer Krebserkrankung können Menschen mit einer pflanzlichen Ernährung um bis zu 40% senken. Dr. T. Colin Campbell, Leiter des bekannten „China Study“ an der Cornell University (eine Langzeitstudie, die den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit untersucht) ist sogar zu dem Ergebnis gekommen, dass 80 bis 90% aller Krebserkrankungen (und Herzkreislauferkrankungen) verhindert werden könnten, indem man tierische Produkte aus seinem Speiseplan streicht.
Weitere Infos:
The Cancer Project: Diet and Cancer Research
www.peta.de/milchundkrebs
Eiweiß
Wann und wo das Gerücht entstand, Veganer hätten Schwierigkeiten, ihren Eiweiß-Bedarf zu decken, ist weniger hinreichend erforscht, als die Erkenntnis, dass das völliger Quatsch ist. Außer Alkohol, Zucker und Fett sind fast alle Nahrungsmittel eiweißhaltig, was einen Mangel praktisch unmöglich macht. Für die Leistungssportler unter uns könnte sich ein Blick auf die Seite www.peta.de/veganundsport oder VeganBodybuilding.com lohnen!
Herzkrankheiten
Fleisch, Eier und Milchprodukte sind reich an Cholesterin und gesättigten Fettsäuren. Diese Substanzen verstopfen die Innenseite der Arterien, und behindern damit den Blutfluss zum Herzen – Arterienverkalkung, auch Arteriosklerose genannt. Die Folgen können Herzkrankheiten bis hin zum Herzinfarkt sein; und das betrifft nicht nur männliche, kettenrauchende Workaholics in ihren 50ern. Doch es gibt Hoffnung, denn Studien haben gezeigt, dass man mit einer rein pflanzlichen Ernährung nicht nur das Risiko solcher Erkrankungen um 30% senken kann, sondern, dass schon begonnene Schäden in den Arterien so gestoppt und sogar rückgängig gemacht werden können.
Weitere Infos: Wie man sein Herz gesund hält
Herzinfarkt und Schlaganfall: Studienlage
Grundsätzlich gilt, dass Veganerinnen und Veganer natürlich auf ihre Ernährung achten müssen – jedoch nicht mehr und nicht weniger als Fleischesser. Wenn man sieht, dass im gigantischen Markt für Nahrungsergänzungsmittel nur ein Bruchteil der Präparate vegan ist, wird schnell klar, dass Mangelerscheinungen bzw. die Vorbeugung davor mitnichten lediglich ein Thema für solche Ernährungsexoten wie Veganer sind.
In der Regel genügt es, auf einen halbwegs abwechslungsreichen Speiseplan zu achten – viel Gemüse und Obst, öfter mal Vollkornprodukte statt Weißmehl, ausreichend Bewegung und wenig Fett und Alkohol, und ihr seid gesundheitlich auf der sicheren Seite. Stellt ausserdem sicher, dass eure Versorgung mit Vitamin B12 gewährleistet ist. Weitere Infos dazu gibt es hierwww.peta2.de/gesundvegan und hier www.peta.de/b12.
Noch mehr Infos:
Position of the American Dietic Association and Dietitians of Canada: Vegetarian Diets
Zeit Online: Böse Milch? Gute Milch?
Interview mit Alexander Dargatz – Veganer, Bodybuilding-Weltmeister und Arzt
8. Fische sind kein Essen
Sachen gibt’s: Da soll es doch tatsächlich Menschen geben, die von sich behaupten Vegetarier zu sein, jedoch Fische essen! Wie geht das denn bitte? Es stimmt: Einige Fische haben die lustigsten Farben, genau wie Blumen – das macht sie jedoch lange nicht zu Pflanzen.
Die Welternährungsorganisation FAO hat die Schätzung aufgestellt, nach der über 70% des weltweiten Fischbestandes bereits abfischt sind. Anderen Berichten zufolge werden die Meere bis zum Jahr 2048 überfischt sein, wenn sich an den Fang-Praktiken nichts ändert.
Ein ökologisches Desaster für die Meere
Moderne Fischerei hat mit der romantischen Vorstellung des Fischers in seinem kleinen Kutter nichts mehr zu tun. Heute fängt man Fische mit gigantischen Netzen – in den größten Schleppnetzen finden bis zu 16 Jumbojets Platz. Diese werden mit Gewichten, die bis zu 5t wiegen können, über den Meeresgrund gezogen und plannieren alles nieder, was sich dort befindet; mit verheerenden Folgen für das ökologische Gleichgewicht und die Artenvielfalt der Meere.
Ihr denkt, ihr sied fein raus, weil ihr nur gezüchteten Fisch esst? Schlechte Nachrichten für euch: Viele der gezüchteten Fischarten wie Garnelen und Lachse sind Fleischesser – so werden für jedes Kilogramm tellerfertigen Zuchtfisch 5 Kilogramm Meeresfische benötigt. Außerdem sind diese Aquafarmings im Grunde wenig anderes als Massentierhaltungsfabriken für Fische – mit all den negativen Erscheinungsformen für unsere Umwelt wie tonnenweise Ausscheidungen, massenweise Wasserverbrauch und Antibiotika im Futter – und nicht zu vergessen die unwürdigen Lebensbedingungen für die Fische.
Weitere Infos: FischenTutWeh.de – Aquakultur
Fische fühlen Schmerz
Auch wenn Fische nicht so kuschelig sind, oder vor Schmerzen schreien können wie Katzen, Hunde, Vögel oder andere Tiere, können sie genau wie diese Schmerz und Angst empfinden. Wenn sie mit Netzen aus den Tiefen des Meeres gezogen werden, bewirkt die extreme Druckveränderung oft, dass sich ihre Augen aus dem Kopf drücken.
Weitere Infos: FischenTutWeh.de – Fische fühlen Schmerz
Fischerei – Tödlich für den Beifang
Man kann es sich ja schon denken: Wenn Netze so groß sind, dass sie mehrere hundert Tonnen Fisch auf einmal fangen können, landet darin nicht nur der Fisch, den man essen kann und will. Berichten von Greenpeace zufolge sterben allein im Ärmelkanal jährlich 2.000 Delfine als Beifang. Der Tod im Netz wirkt sich zum Teil dramatisch auf die Population von Wal- und Haiarten aus. Seesterne, Kraken, Krebse aber auch Korallen werden gefangen und tot zurück ins Meer geworfen. Fischer werfen eine Koralle, die als Beifang im Netz gelandet ist, wieder über Bord. Eine solche Koralle braucht etwa 500 Jahre um zu wachsen.
Weitere Infos: Die Top 10 Gründe, keinen Fisch zu essen.
9. Weil Bio es nicht bringt
Die allermeisten Menschen sind der Ansicht, dass Tiere vor Tierquälerei geschützt werden sollten und sind gegen Massentierhaltung oder Tiertransporte. Auf das zunehmende Bewusstsein in der Bevölkerung für den Horror der Intensivtierhaltung reagieren Unternehmen, indem sie ihre Produkte mit Kennzeichnungen versehen, die beruhigende Begriffe wie „Bio“, „Freilandhaltung“, „artgerecht“ oder „natürlich“ tragen.
Diese Kennzeichnungen mögen Bilder von Tieren heraufbeschwören, die auf grünen Weiden frei herumlaufen, aber die Realität des Lebens und Sterbens dieser Tieren sieht ganz anders aus. Denn auch wenn diesen Tieren etwas mehr Bewegungsraum als in der konventionellen Nutztierwirtschaft zugestanden oder ihnen kein Tiermehl oder Antibiotikum verfüttert wird, bedeutet das noch lange kein Gewinn an Lebensqualität. Und auch das Ende des Lebens an der Melkmaschine oder in der Eierproduktion bestimmt der Profit: Gibt eine Bio-Kuh nicht mehr genug Milch oder ein Bio-Huhn genügend Eier um sich wirtschaftlich zu rechnen, wird es zum Schlachter transportiert. Hühner können in der Natur ein Alter von bis zu 20 Jahren erreichen – als Legehuhn wird es jedoch nicht älter als zwei Jahre.
Und an dieser Stelle ist es auch an der Zeit, mit der Vorstellung von humanen Schlachthöfen aufzuräumen. Tatsächlich werden Tiere aus Bio- oder Freilandhaltung zu denselben Schlachthöfen gekarrt, in denen auch Tiere aus der Intensivtierhaltung getötet werden. Und in folgender Hinsicht sollte man sich keine Illusion machen: Ein gewaltloses Töten kann es nicht geben und geschieht notwendigerweise gegen den Willen eines jeden Tieres. Die Vorstellung eines humanen Schlachtens ist, als würde man sagen, Kinder schlagen sei okay, aber bitte nicht ganz so fest.
Es stimmt: Es gibt diese Höfe, in denen Hühner frei im Boden scharren, in denen Kühe auf einer Wiese stehen – die industriellen Bio-Höfe, die unsere Supermärkte beliefern, produzieren jedoch in so großem Stil, dass ein solcher Luxus für die Tiere nicht möglich ist – und er ist auch nicht vorgeschrieben. Es ist an der Zeit, dass wir aufhören, uns hinter so absurden Begriffen wie „artgerechter Haltung“ – denn artgerecht ist nur die Freiheit – verstecken. Denn was das Bio-Siegel nicht macht: Es befreit Tiere nicht vom Status Ware. Es erlaubt Tieren keine Existenzberechtigung außerhalb des menschlichen Profitfensters.
Nehmt Euch ein paar Minuten Zeit und schaut Euch das Video „Artgerechte Ungerechtigkeitt“der Aktion Umwelt an!
Ihr denkt immer noch, in Deutschland sei das alles nicht so schlimm? Das folgende Video über Schweinemastanlagen, gesprochen von Thomas D, dokumentiert eindrucksvoll, was das deutsche Tier“schutz“gesetz alles erlaubt: Thomas D für PETA: Das Geschäft mit dem Tod
10. Wundervolle Tiere
Wusstet ihr, dass wenn man Puten einen Apfel in die Runde wirft, sie damit „Fußball“ spielen? Dass Schweine träumen und in ihrer Intelligenz vergleichbar sind mit dreijährigen Kindern und wesentlich schlauer und verspielter sind als Hunde? Hühner schneiden in Wahrnehmungstests so gut ab wie Katzen, Hunde und sogar einige Primaten. Wenn sie sich frei bewegen dürfen, bilden sie Beziehungen und kümmern sich um ihren Nachwuchs. Kühe sind sanftmütige, gefühlsbetonte, soziale Tiere mit facettenreicher Persönlichkeit, die starke Familiengefüge pflegen – wenn man sie ihr natürliches Leben führen lässt. Primatenforscher haben bei Affen ethische Verhaltensweisen entdeckt. Fische kommunizieren untereinander und mögen Berührungen. Und es gibt Berichte von verliebten Meeressäugern und alkoholkranken Eseln.
Marc Bekoff erforscht seit über 30 Jahren das Verhalten der Tiere an der Universität of Colorado – er ist durch seine Arbeit Vegetarier geworden – und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass Tiere in Schlachthäusern den Schmerz doppelt empfinden: Sie trauern um ihre Artgenossen und haben Angst vor ihrem eigenen Schicksal.
Zu ihrem Leidwesen unterscheiden sich Tiere vor allem in Folgendem vom Menschen: Sie können sich uns nicht mitteilen. Es ist nicht das erste Mal, dass der Mensch daraus verheerende Schlüsse zieht: Mediziner waren bis vor gar nicht langer Zeit der Meinung, das menschliche Schmerzempfinden sei bei Säuglingen noch nicht ausgebildet, und verwendeten daher bei Operationen zu wenig Betäubungsmittel.
Wenn ihr ein Haustier habt, dann kennt ihr das sicher: Wenn ein Hund ausgeschimpft wird, dann ist er traurig und fühlt sich schlecht, wenn ihr ein Pferd ausschimpft, ist es beleidigt. Eine Katze reagiert eher trotzig und pinkelt aus Rache in euer Zimmer. Auch innerhalb einer Spezies gibt es Unterschiede und Eigenheiten: Einige Katzen sind verschmust, andere zurückhaltend, es gibt schlauere und weniger intelligente Individuen, genauso wie liebenswürdigere und gemeinere. Genau wie Menschen werden Tiere von ihrer Umwelt geprägt und entwickeln eine entsprechende, individuelle Persönlichkeit. So sind auch psychische Krankheiten bei Tieren nicht unbekannt – bei denen, die wir „Haustiere“ nennen, und bei denen, die wir als „Nutztiere“ klassifiziert haben.
Der größte Unterschied zwischen Nutztieren und Haustieren besteht darin, wie wir sie behandeln. Trotz der Tatsache, dass zum Beispiel Kühe intelligente, empfindsame Geschöpfe sind, die Schmerz fühlen wie wir, werden sie in der modernen Landwirtschaft lediglich als „Wareneingang“ und „Warenausgang“ betrachtet.
Und jetzt?
Important!
Vegan zu leben, bedeutet nicht nur, im System von Ausbeutung und Leid nicht mehr mitzumachen, sondern einen aktiven Beitrag dazu zu leisten, die Welt Stück für Stück ein wenig besser zu machen. Jeder Einzelne von uns ist gefragt.