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90 Jahre jung: Das Geheimnis der Waldfrau Britta für ein Leben voller Energie und im Einklang mit der Natur

Eine außergewöhnliche 90-Jährige zeigt uns, was wahre Lebenskraft bedeutet

Im bayerischen Oberland lebt eine bemerkenswerte Frau, die uns alle inspirieren kann: Britta, die 90-jährige „Waldfrau“, deren Leben ein lebendiges Zeugnis dafür ist, wie tief die Verbindung zwischen Mensch und Natur sein kann. Ihre Geschichte ist nicht nur rührend, sondern auch wissenschaftlich faszinierend – denn was sie intuitiv seit Jahrzehnten lebt, bestätigt heute die moderne Forschung als Schlüssel für Gesundheit und Langlebigkeit.

Jeden Abend, bei Wind und Wetter, schläft Britta draußen auf ihrer Terrasse – eine Tradition, die sie von ihrem Vater übernahm, der stolze 96 Jahre alt wurde. Bei Regen oder starkem Schnee spannt sie einfach eine Plane wie ein kleines Tipi über ihr Bett. Was für viele unvorstellbar klingt, ist für sie die natürlichste Sache der Welt. Diese außergewöhnliche Lebensweise hat ihr ganz besondere Mitbewohner beschert: Füchse und Siebenschläfer statten ihr regelmäßig nächtliche Besuche ab. Eine große Ringelnatter, die seit Jahren in einem Steinhaufen bei ihrem Bett wohnt und fleißig Mäuse vertreibt, ist zu ihrem treuen Gefährten geworden.

Für Britta ist der Wald mehr als nur ein Zuhause – er war ihr Lebensretter. Während des Zweiten Weltkriegs, nachdem die Familienwohnung in München zerstört wurde, fand sie mit ihrer Mutter und Schwester Zuflucht in einem Waldhaus. Aus der Not wurde eine lebenslange Liebe, die ihr Leben prägte. Eine ihrer herzerwärmendsten Geschichten ist die von Rehkitz Moni, das sie als Kind sieben Jahre lang aufzog. Das verwaiste Kitz entwickelte eine so enge Bindung zur Familie, dass es nachts heimlich durchs Fenster sprang, um bei den Kindern im Bett zu schlafen – nur um am Morgen schnell wieder ins Freie geschubst zu werden.

30 Jahre lang leitete Britta einen Dackelklub und ist eine passionierte Züchterin. Ihr wöchentliches Treffen mit den „Dackelfreundinnen“ und ihr Rauhaardackel Amor, einer der erfolgreichsten Zuchtdackel Deutschlands, zeigen, wie wichtig ihr die Verbindung zu Tieren ist.


Das Geheimnis ihrer Vitalität

Mit 90 Jahren klettert Britta noch aufs Dach, um Blätter zu entfernen, macht täglich Gymnastik und geht wöchentlich zum Tanztraining. Ihre Gesundheitstipps sind so natürlich wie sie selbst: Wacholderbeeren, Kümmel, Ingwer und eine ganze Knoblauchzehe gehören zu ihrer täglichen Routine.

Was Britta intuitiv lebt, bestätigt die moderne Forschung eindrucksvoll: Die Biophilie, unsere angeborene Verbindung zur Natur, ist ein Schlüssel für Gesundheit und Wohlbefinden. Studien belegen, dass nicht nur der Faktor „Grün“, sondern auch der Kontakt zu Tieren dazu beitragen und eine Strategie darstellen kann, ein psychisches wie auch physisches Wohlbefinden zu erhalten oder sogar wiederzuerlangen. Die Biophilie-Hypothese besagt, dass der Mensch eine angeborene Neigung hat, den Kontakt zur Natur und zu anderen Lebensformen zu suchen.

Der Aufenthalt in natürlicher Umgebung reduziert nachweislich Stress, Angst und Depressionen. Studien haben belegt, dass der Aufenthalt in der Natur nicht nur das emotionale Gleichgewicht fördert, sondern auch physiologische Vorteile bietet. Das natürliche Licht reguliert unseren Schlaf-Wach-Rhythmus und fördert die Produktion von Serotonin und Vitamin D– essentiell für unsere geistige und körperliche Gesundheit.

Besonders bemerkenswert sind die Erkenntnisse zum Waldbaden, dem japanischen „Shinrin-yoku“: Bereits ein kurzer Aufenthalt im Wald stärkt nachweislich das Immunsystem und senkt Stresshormone. Waldbaden wirkt sich signifikant positiv auf das Nerven-, Hormon- und Immunsystem aus und führt zu einem Anstieg der Anti-Krebs-Proteine, wodurch das Immunsystem gestärkt wird. Bereits ein kurzes Waldbad verbessert Atmung, Puls und Blutdruck. Menschen fühlen sich mutmaßlich wohler, sind stressresistenter und haben ein spürbar stärkeres Immunsystem, wenn sie sich regelmäßig in der Natur aufhalten.

Sogar am Arbeitsplatz zeigen sich die positiven Effekte der Naturverbindung: Arbeitnehmer, deren Arbeitsumfeld von Elementen wie Sonnenlicht und Grünpflanzen geprägt war, berichteten von gesteigertem Wohlbefinden (15%), mehr Produktivität (6%) und höherer Kreativität (15%). Biophilic Design integriert Natur oder naturnahe Elemente in unsere gebaute Umwelt und schafft so positive Räume, die täglich sowohl Wohlbefinden als auch Produktivität steigern.

Britta, die „Waldfrau“, zeigt uns eindrucksvoll, dass Alter keine Begrenzung sein muss und dass die Natur unser größter Heiler und Lehrer ist. Ihr Leben erinnert uns daran, dass wahres Glück oft in der Einfachheit liegt – im Rhythmus der Jahreszeiten, in der Gesellschaft von Tieren und im Vertrauen auf die heilende Kraft der Natur. In einer Zeit, in der wir oft von Bildschirmen und Beton umgeben sind, ist Brittas Geschichte eine kraftvolle Erinnerung daran, unsere Wurzeln in der Natur nicht zu vergessen.

Sie zeigt uns, dass ein Leben im Einklang mit der Natur nicht nur möglich, sondern auch unglaublich bereichernd ist. Ihre friedliche Koexistenz mit Wildtieren, ihre natürlichen Gesundheitsgewohnheiten und ihre unerschütterliche Vitalität im hohen Alter sind lebende Beweise dafür, was die Wissenschaft heute bestätigt: Die Verbindung zur Natur ist nicht nur schön, sondern essentiell für unser Wohlbefinden.

„Der Wald war meine Rettung und ist mein Zuhause geworden. Hier finde ich alles, was ich brauche – Frieden, Gesundheit und wahre Freunde.“ – Britta, die Waldfrau

 

Naturverbundenheit: Die 90-jährige "Waldfrau" Britta | Zwischen Spessart und Karwendel | BR

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