Manchen Menschen fliegt das Wissen nur so zu, andere müssen etwas dafür tun und wieder anderen fällt das Lernen einfach schwer. Letzteren könnte womöglich eine Prise Zimt helfen. Erste Hinweise in diese Richtung liefert eine neue US-Studie, in der Zimt das Lernvermögen verbessert.
Zimt wird in der chinesischen Medizin seit Tausenden von Jahren verwendet. Zimt-Extrakt ist ein starkes Antioxidans, was bedeutet, dass es den Körper vor oxidativen Schäden durch freie Radikale schützt, welche sonst zu einem schnelleren Zelltod führen würden.Zimt-Extrakt hat sich besonders hilfreich in der Behandlung von Lymphom und Bauchspeicheldrüsenkrebs gezeigt.
Zimt ist ein großartiges Naturheilmittel. Als wärmendes Gewürz kurbelt es den Stoffwechsel an, kann die Blutzuckerwerte und den Cholesterinspiegel senken und unterstützt durch seine unzähligen sekundären Pflanzenstoffe die Verdauung sowie die Krebsvorbeugung. Es wirkt desinfizierend, krampflösend, stimmungsaufhellend und durchblutungsfördernd. Um in den Genuss seiner anregenden Wirkung zu kommen, muss man den Zimt allerdings nicht einmal essen. Riechen wirkt auch schon, um die Konzentrationsfähigkeit und die Gedächtnisleistung etwas anzukurbeln. Also ab und an ein bisschen Zimtschnüffeln schadet nicht!
Beim regelmässigen Konsum von Zimt verbessert sich das Gedächtnis und Lernvermögen. Dies berichten Forscher um den Neurologen Kalipada Pahan von der Rush University in Chicago im Journal of Neuroimmune Pharmacology.
Bislang sei noch wenig darüber bekannt gewesen, welche neurologischen Prozesse manche Menschen zu guten und manche zu schlechten Lernern machen, so Pahan. Der Schlüssel dazu scheint im Hippocampus zu liegen, einem kleinen Hirnbereich, der Erinnerungen sortiert und speichert. Bestimmte Proteine beeinflussen diesen Bereich, wobei schlechte Lerner weniger von einer Substanz haben, die an Gedächtnis und Lernen beteiligt ist, und mehr von einer anderen, die eine hemmende Wirkung hat. In der Studie zeigte sich nun, dass sich durch Zimt die Menge dieser Stoffe positiv veränderte.
Sollten die weiteren Forschungen diese Ergebnisse auch bei den Probanden bestätigen, die sich mit dem Lernen schwertun, wäre dies ein bemerkenswerter Fortschritt, so die Meinung des Neurologen. „Dies wäre einer der sichersten und einfachsten Ansätze, um aus schlechten Lernern gute Lerner zu machen“, sagt Pahan.
Zimt hilft auch gegen Parkinson
In vorherigen Studien zeigte Pahan bereits, dass Zimt bei Parkinson neuronale Veränderungen umkehren konnte.
Zimt enthält zwei, für das Gehirn sehr wichtige Stoffe namens Proanthocyanidine und Zimtaldehyd. Diese Antioxidantien schützen dein Gehirn auf zellulärer Ebene und können deine kognitiven Fähigkeiten über Jahrzehnte schützen.
Das kraftvolle Gewürz erhöht zudem die Konzentration bestimmter Chemikalien im Gehirn, genannt neurotropene Faktoren, welche die Produktion von neuen Nervenzellen stimuliert und vorhandene Nervenzellen vor Schäden durch freie Radikale schützt.
Aufgrund dieser Studien wurden die Forscher selbst zu Zimt-Feinschmeckern – durch Massen-Spektronomie selektierten sie die reinere Zimt-Sorte der zwei Hauptsorten, welche in den Vereinigten Staaten erhältlich sind – chinesischer Zimt (Cinnamonum cassia) und der ursprüngliche Ceylon-Zimt.
Während beide Sorten von Zimt in Sodium-Benzoate metabolisiert werden, konnten die Forscher feststellen, dass Ceylon-Zimt wesentlich reiner sei als chinesischer Zimt, da der letztere auch Kumarin, ein hepatotoxisches Molekül, enthält.
Wer seine Speisen und Getränke mit Zimt verfeinern möchte, sollte den Forschern zufolge auf die Qualität des Gewürzes achten und zu hochwertigem Ceylon-Zimt greifen.
Quelle: https://www.sciencedaily.com/releases/2016/07/160712214659.htm
- Khushbu K. Modi, Suresh B. Rangasamy, Sridevi Dasarathi, Avik Roy, Kalipada Pahan. Cinnamon Converts Poor Learning Mice to Good Learners: Implications for Memory Improvement. Journal of Neuroimmune Pharmacology, 2016; DOI: 10.1007/s11481-016-9693-6