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Jan 13

Power-Posen: Wie deine Körpersprache dein Leben beeinflusst

posen

Unsere Körpersprache hat Einfluss darauf, wie andere uns sehen, aber sie könnte auch Einfluss darauf nehmen, wie wir uns selbst sehen. Das Einnehmen von „Stärke-Posen“ führt zu selbstbewussten Haltung, auch wenn man sich nicht selbstbewusst fühlt und beeinflusst sogar die Testosteron- und Cortisollevel in unserem Gehirn. Somit hat es einen direkten Einfluss auf unseren Geist und unser Leben.

Amy Cuddy, Psychologin an der bekannten Harvard-Universität, hat sich das Thema, Körpersprache der Macht, von einer anderen Seite her angesehen und sich mit zwei Kollegen gefragt: Wenn wir gezielt Stärkeposen einnehmen, fühlen wir uns dann automatisch kraftvoller und risikobereiter?

In einer Studie von 2010, bat sie 26 weibliche und 16 männliche Versuchsteilnehmer für jeweils eine Minute zwei sogenannte Low-Power-Posen einzunehmen oder zwei High-Power-Posen. Die High-Power-Posen sind erstens gekennzeichnet durch raumeinnehmende Gesten – wie Arme in die Hüften stemmen, mehr als hüftbreiter Stand, offene Körperhaltung.

Low-Power-Gesten zeigen genau das Gegenteil – sitzend mit leicht eingefallener Körperhaltung, die Hände übereinander im Schoß liegend.

Cuddy nahm bei den Versuchsteilnehmern zwei Speichelproben – die erste vor den Power-Posen und die zweite circa 17 Minuten danach. Gemessen wurden zwei Werte: Das (Stärke-Hormon) Testosteron, das auch Frauen haben, und das Stresshormon Cortisol.

Sowohl beim Menschen, als auch bei den Tieren lässt sich die soziale Stellung eines Individuums innerhalb einer Gruppe anhand dieser beiden Hormone bestimmen. Hohe Testosteron- und niedrige Cortisol-Werte stehen dabei mit mehr sozialem Einfluss und einer höheren Stellung in der Hierarchie in Verbindung. Die niedrigen Cortisol-Werte erklären dabei auch das geringere Auftreten von nonverbalen Stress-Signalen.

So konnte Cuddy feststellen, dass „High-Power-Posen“, also selbstbewusstes Auftreten  für lediglich zwei Minuten lang, die Testosteronproduktion (Stärke-Hormon) um bis zu 20% ansteigen lässt, während die Cortisolproduktion (Stress-Hormon) gleichzeitig um bis zu 10% sinkt!

Du ahnst es wahrscheinlich bereits:

Im Gegensatz dazu führen „Low-Power-Posen“, also ein unsicheres Auftreten zu einer drastischen abrupten Senkung des Testosteronspiegels, um bis zu 25%, bei gleichzeitigem Anstieg des Cortisollevels (Stress-Hormon), um bis zu 15%!

Damit aber nicht genug. In einer Aufgabe, die den Versuchsteilnehmern nach der Übung gestellt wurde, verhielten sich die „High-Power-Poser“ risikobereiter als die Probanden, welche die Low-Power-Posen eingenommen hatten. Bewusst die Körpersprache der Macht einzusetzen, beeinflusst also direkt auch unseren emotionalen Zustand und sogar den Hormonspiegel.

Wie kannst du dir diese Erkenntnisse zu Nutze machen? High-Power-Posen sind im Alltag nur in leichter Dosierung zu empfehlen. Übertrieben wirken sie schnell überheblich. Dennoch kannst du die zentralen Ideen aus dieser Studie direkt nutzen:

  1. Vermeide eine eingefallene und geschlossene Körperhaltung.
  2. Achte stattdessen auf eine aufrechte und offene Körpersprache.

Diese beiden Punkte beeinflussen deinen emotionalen Zustand bereits erheblich: Du fühlst sich sicherer und strahlst mehr Stärke aus. Dies beeinflusst direkt dein Leben.

Dieser biochemische Vorgang beeinflusst dabei anscheinend auch unsere Risikobereitschaft und die Art und Weise wie wir mit unseren Ängsten umgehen.

Kurzum: Selbstbewusstes Auftreten macht uns dominanter und suggeriert uns selber, dass wir uns jeder Situation stellen können.

Ein Verlassen der eigenen Komfortzone wird somit leichter und man lernt, sich seinen Ängsten zu stellen, um sie zu besiegen! 

Fazit

Durch simples „Posen“, indem du ein sicheres Auftreten lernst, lehrst du deinem Geist, dass du mit jeder Stressreaktion umgehen kannst und dich niemals unterkriegen lässt.

Übe die „High-Power-Posen“ ab jetzt jeden Tag. Vor dem Spiegel im Bad, im Aufzug, kurz vor einem Bewerbungsgespräch, einem Referat in der Schule, einem Vortrag vor größerem Publikum oder jeder erdenklichen anderen Situation, vor der du dich fürchtest oder in der du herausgefordert wirst!

Zwei Minuten üben, können einen Riesen Effekt auf deine Einstellung haben!

Amy Cuddy: Deine Körpersprache beeinflusst, wer du bist

 

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